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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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wobei er Thomas weiter durchdringend ansah, bis er sein Schweigen brach. »Du hältst einfach die Klappe und lässt mich machen.« Er ging auf die Tür zu in Richtung Gang, blieb aber noch einmal stehen. »Ach, übrigens. Ich glaube nicht, dass es deinem compadre Minho gefallen wird.«
    Als sie durch den Flur zurück zu den anderen gingen, klappte Thomas vor Hunger beinahe zusammen.
    »Okay, alle herhören!«, verkündete Jorge wie der Moderator einer Fernsehshow, als sie in die große, kaputte Eingangshalle zurückkamen. »Ich und das Vogelgesicht da sind zu einer Einigung gekommen.«
    Vogelgesicht? , dachte Thomas.
    Die Cranks standen immer noch angriffsbereit da und ließen die Lichter nicht aus den Augen, die mit dem Rücken an der Wand dasaßen. Sonnenstrahlen fielen zu den kaputten Fenstern und Löchern in der Decke herein.
    Jorge blieb in der Mitte des Raums stehen und drehte sich langsam einmal im Kreis, bevor er zu der Gruppe sprach. Thomas fand, dass er total peinlich wirkte – dass jeder seine lächerliche Show durchschauen musste.
    »Als Erstes müssen wir den Kids was zu beißen besorgen. Klar, ist vielleicht Wahnsinn, unser Essen mit einem Haufen Fremder zu teilen, aber ich glaube, sie können uns helfen. Gebt ihnen die Bohnen mit Schweinebauch – ich kann das Zeug sowieso nicht mehr sehen.« Einer der Cranks kicherte, ein magerer Wicht, dessen Augen ständig hin und her huschten. »Und da ich so ein netter Mensch, quasi ein Heiliger bin, habe ich beschlossen, den Rotzlöffel, der mich angegriffen hat, nicht umzubringen.«
    Thomas hörte Laute der Enttäuschung von den Cranks und fragte sich, ob Der Brand bei ihnen nicht vielleicht doch schon weiter fortgeschritten war, als sie zugegeben hatten. Ein hübsches Mädchen mit langen Haaren verdrehte allerdings die Augen und schüttelte den Kopf, als empfinde sie die Reaktion der anderen als idiotisch. Thomas hoffte, dass sie vielleicht die Brenda war, von der Jorge gesprochen hatte.
    Jorge zeigte auf Minho. Der grinste wie ein Vollidiot und winkte den Bewaffneten zu, was Thomas noch nicht einmal überraschte.
    »Haben wir gute Laune, ja?«, grunzte Jorge. »Das freut mich für dich. Dann werden dir die guten Neuigkeiten ja sicher nichts ausmachen.«
    »Was für Neuigkeiten?«, fragte Minho aggressiv.
    Thomas warf Jorge einen Blick zu und fragte sich, was als Nächstes aus seinem Mund kommen würde.
    Der Anführer der Cranks sprach völlig gleichmütig. »Erst kriegt ihr kleinen Versager was zu beißen, damit ihr mir nicht vor Hunger abnippelt, und dann kriegst du deine Strafe dafür, dass du mich angegriffen hast.«
    »Tatsächlich?« Falls Minho Angst hatte, zeigte er das nicht. »Und was soll das sein?«
    Jorge starrte Minho geradezu unheimlich ausdruckslos ins Gesicht. »Du hast mich mit beiden Fäusten geschlagen. Und deswegen werden wir dir an beiden Händen einen Finger abschneiden.«

Thomas kapierte nicht, wie die Drohung, Minho Finger abzuschneiden, ihnen dabei helfen sollte, sich von den restlichen Cranks abzusetzen. Natürlich war er nicht so dumm, Jorge nach dieser einen kurzen Unterredung zu vertrauen. Und ihn überkam Panik, dass alles ganz fürchterlich falsch laufen würde.
    Doch dann blickte Jorge ihn an, während seine Crankkumpel anfingen, zu jubeln und zu schreien, und da war etwas in seinen Augen. Etwas, das Thomas beruhigte.
    Bei Minho sah das allerdings ganz anders aus. Sobald Jorge die Strafe verkündet hatte, sprang er auf und wäre auf ihn losgegangen, wenn das hübsche Mädchen Minho nicht das Messer unters Kinn gedrückt hätte. Ein Tropfen von Minhos Blut glänzte rot im Sonnenlicht, das zu den kaputten Türen hereinfiel. Er konnte nicht einmal etwas sagen, ohne Konsequenzen zu riskieren.
    »Das ist der Plan«, verkündete Jorge seelenruhig. »Brenda und ich bringen die Schnorrerbande zum Bunker, damit sie was zu futtern kriegen. Dann treffen wir uns alle auf dem Turm, sagen wir, in einer Stunde.« Er sah auf die Uhr. »Genau um zwölf. Wir bringen euch was zum Mittagessen mit.«
    »Und warum nur du und Brenda?«, fragte jemand. Thomas blickte um sich, wer das gesagt haben mochte – es war ein Mann, wahrscheinlich der Älteste der Gruppe. »Was ist, wenn die euch angreifen? Die sind zu elft und ihr nur zu zweit.«
    Jorge verengte die Augen zu Schlitzen und sah ihn abschätzig an. »Danke für die Nachhilfestunde, Barkley. Wenn ich das nächste Mal nicht mehr weiß, wie viele Zehen ich habe, dann komm ich zu dir, damit du

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