Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
Vom Netzwerk:
mit uns mitkommen und uns helfen, den sicheren Hafen zu erreichen …«
    »Dann?«
    »Dann seid ihr vielleicht auch in Sicherheit …« Das war genau das, worauf Thomas hingearbeitet hatte – worauf er die ganze Zeit schon hinauswollte: die vom Rattenmann versprochene Heilung. »Er hat uns gesagt, dass wir Den Brand haben. Und dass wir alle geheilt werden, wenn wir es innerhalb von zwei Wochen zum sicheren Hafen schaffen. Er hat gesagt, es gäbe eine Heilung. Wenn ihr uns helft, da hinzukommen, könnt ihr vielleicht auch geheilt werden.« Thomas sah Jorge erwartungsvoll an.
    Bei den letzten Sätzen hatte sich kurz etwas im Gesicht des Cranks verändert, minimal, aber Thomas wusste, dass er gewonnen hatte. Es war nur ein schneller Blick gewesen, der sofort wieder völliger Gleichgültigkeit gewichen war. Doch aus diesem Blick hatte eindeutig Hoffnung gesprochen, das konnte Thomas genau erkennen.
    »Eine Heilung«, wiederholte der Crank.
    »Eine Heilung.« Thomas hatte beschlossen, von jetzt an so wenig wie irgend möglich zu sagen – er hatte sein Bestes gegeben und wollte es nicht kaputt machen.
    Jorge lehnte sich im Stuhl zurück, dessen Holz knarrte, als ob er jeden Augenblick zerbrechen würde, und verschränkte die Arme. Er wirkte fast nachdenklich. »Wie heißt du?«
    Diese Frage überraschte Thomas. Er war sich fast sicher, dass er es ihm schon gesagt hatte. Zumindest hätte er das der Höflichkeit halber irgendwann tun müssen. Andererseits war die ganze Situation natürlich alles andere als ein nettes Kennenlernen.
    »Dein Name?«, wiederholte Jorge. »Du wirst ja sicher einen haben, hermano .«
    »Natürlich, tut mir leid. Ich heiße Thomas.«
    Etwas blitzte in Jorges Gesicht auf – diesmal etwas wie … Wiedererkennen. Gemischt mit Überraschung. »Aha, Thomas. Und nennst du dich vielleicht Tommy? Oder Tom?«
    Das tat weh, weil es ihn an seinen Traum von Teresa erinnerte. »Nein«, sagte er, wahrscheinlich ein wenig zu hastig. »Nur Thomas.«
    »Gut, Thomas. Dann will ich dich etwas fragen. Hast du irgendeine Vorstellung in deinem kleinen Spatzenhirn, was Der Brand mit den Leuten macht, die ihn bekommen? Sehe ich wie jemand aus, der eine schreckliche Seuche hat?«
    Es schien unmöglich, diese Frage zu beantworten, ohne dass er eins auf die Nase kriegte, und Thomas ging auf Nummer sicher. »Nein.«
    »Nein? Die Antwort auf beide Fragen lautet nein?«
    »Ja. Ich meine nein. Ich meine … ja, die Antwort auf beide Fragen ist nein.«
    Jorge lächelte spöttisch – nichts als eine winzige Aufwärtsbewegung seines rechten Mundwinkels –, und Thomas vermutete, dass der Crank das Ganze ungemein genoss. »Der Brand breitet sich in verschiedenen Schüben aus, muchacho. Jeder hier in der Stadt hat es, insofern wundert mich das nicht, dass du und deine Versagerfreunde es auch hat. Jemand wie ich ist im ersten Stadium und noch so am Anfang, dass er nur dem Namen nach ein Crank ist. Ich habe mich erst vor wenigen Wochen damit infiziert, hatte ein positives Testergebnis an einem der Quarantäne-Checkpunkte – die Regierung versucht auf Teufel komm raus, die Kranken und die Gesunden voneinander zu trennen. Funktioniert aber nicht. Meine ganze Welt war von einem Tag zum nächsten im Arsch. Ich bin hierhergeschickt worden. Hab mich mit einer Gruppe anderer Frischlinge zusammengetan und dieses Gebäude erobert.«
    Bei diesem Lichter-Wort musste Thomas husten, als hätte er Staub eingeatmet. Es war mit zu vielen Erinnerungen an die Lichtung verbunden.
    »Meine Leute da draußen mit den Waffen sitzen alle im selben Boot wie ich, wir sind gerade erst erkrankt. Aber wenn du einen schönen Spaziergang durch die Stadt machst, dann siehst du sofort, was mit der Zeit aus den Kranken wird. Da kriegst du alle Stadien zu sehen. Da siehst du, wie es ist, wenn man total hinüber ist, auch wenn du wahrscheinlich nicht mehr lange genug lebst, um jemandem davon zu erzählen. Und wir haben noch nicht mal das Betäubungsmittel hier. Den Segen. Gar nichts.«
    »Wer hat euch hierhergeschickt?« Thomas stellte die Frage nach dem Betäubungsmittel erst mal zurück.
    »ANGST, genau wie bei euch. Nur dass wir nichts Besonderes sind, nicht wie ihr. ANGST wurde von den letzten Regierungen der Welt gegründet, um die Seuche zu bekämpfen, und sie behaupten, dass diese Stadt irgendwas damit zu tun haben soll. Mehr weiß ich auch nicht.«
    Thomas war erstaunt und verwirrt, sah aber die Chance, endlich Antworten zu bekommen. »Und wer ist

Weitere Kostenlose Bücher