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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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ANGST? Was ist ANGST?«
    Jorge sah ungefähr genauso ratlos aus, wie Thomas sich fühlte. »Ich habe dir alles gesagt, was ich weiß. Warum fragst du mich das überhaupt, hm? Ich dachte, bei deinem ganzen Gequatsche geht’s darum, dass ihr sonst was Besonderes für ANGST seid und die hinter dieser ganzen Story stecken, die du mir gerade aufgetischt hast.«
    »Warte! Alles, was ich dir gesagt habe, ist die reine Wahrheit. ANGST hat uns etwas versprochen, aber sonst wissen wir nichts über die Organisation. Sie verrät uns keine Einzelheiten. Wahrscheinlich testen sie uns, weil sie sehen wollen, ob wir diesen ganzen Klonk überleben können, auch wenn wir keinen blassen Schimmer haben, warum.«
    »Und wie kommst du auf die Idee, sie könnten ein Heilmittel haben?«
    Jetzt musste Thomas sehr aufpassen, damit seine Stimme überzeugt klang. Was hatte der Rattenmann schnell wieder genau gesagt? »Der Typ in dem weißen Anzug, von dem ich dir erzählt habe, der hat uns gesagt, wir müssen es zum sicheren Hafen schaffen, damit wir geheilt werden.«
    »Mmm-hmm«, machte Jorge, eines dieser Geräusche, die wie ein Ja klangen, aber genau das Gegenteil bedeuten konnten. »Und warum in Gottes Namen meinst du, dass wir einfach mit euch zusammen da aufkreuzen können und dann auch geheilt werden?«
    Thomas musste weiter ganz ruhig und gelassen tun. »Das weiß ich natürlich nicht genau. Aber warum es nicht wenigstens versuchen? Wenn ihr uns helft, da hinzukommen, habt ihr zumindest eine Chance. Wenn ihr uns jetzt umbringt, habt ihr null Chance. Nur ein Crank, der voll hinüber ist, würde sich für die zweite Möglichkeit entscheiden.«
    Jorge machte wieder seine armselige Andeutung eines Lächelns, dann gab er ein hustendes Gelächter von sich. »Du bist echt ein unglaublicher Kerl, Thomas! Vor ein paar Minuten wollte ich deinem Kumpel noch die Augen ausstechen und euch andern auch. Ich weiß nicht, wie, aber du hast mich halbwegs überzeugt.«
    Thomas zuckte die Achseln und versuchte unbeteiligt zu tun. »Ich will nichts als den morgigen Tag erleben. Ich will nur diese Stadt durchqueren, und dann mache ich mir Gedanken, wie’s weitergeht. Und weißt du was?« Er musste sich härter geben, als er war.
    Jorge zog die Augenbrauen hoch. »Was?«
    »Wenn es mir helfen würde, den morgigen Tag zu überleben, dann würde ich dir die Augen ausstechen, ohne zu zögern. Aber ich brauche dich. Wir brauchen dich.« Thomas fragte sich, ob er so etwas Ekliges jemals tun könnte.
    Aber es funktionierte.
    Der Crank starrte Thomas sekundenlang an, dann streckte er die Hand über den Tisch hinweg. »Ich würde sagen, wir haben einen Deal, hermano . Und zwar aus mehreren Gründen.«
    Thomas schüttelte seine Hand. Er war unglaublich erleichtert, und es kostete ihn sehr viel Kraft, das nicht zu zeigen.
    »Aber es gibt eine Bedingung. Der kleine Giftzwerg, der mir eben eine reingesemmelt hat? Ich glaube, du hast ihn Minho genannt oder so.«
    »Ja?«, fragte Thomas mit verzagter Stimme, und sein Herz fing schon wieder an, wie verrückt zu pochen.
    »Er stirbt.«

»Nein.«
    Thomas sagte das mit aller Bestimmtheit, die er irgendwie aufbringen konnte.
    »Nein?«, wiederholte Jorge mit überraschtem Gesichtsausdruck. »Ich biete euch Hilfe an, beim Durchqueren einer Stadt voll gemeingefährlicher Cranks, die euch bei lebendigem Leib verspeisen wollen, und du sagst Nein? Nein zu meiner einzigen kleinen Bedingung? Das freut unseren Jorge aber ganz und gar nicht.«
    »Das wäre nicht klug«, sagte Thomas. Er hatte keine Ahnung, woher er den Mut nahm, so ruhig zu bleiben. Aber irgendetwas sagte ihm, dass er bei diesem Crank nur mit völliger Coolness durchkommen würde.
    Jorge lehnte sich wieder vor und stützte die Ellbogen auf den Tisch. Aber jetzt ballte er die Hände zu Fäusten. »Willst du mich unbedingt so wütend machen, dass ich dir die Adern aufschlitze?«
    »Du hast doch selbst gesehen, was Minho mit dir gemacht hat«, konterte Thomas. »Du weißt genau, wie viel Mut so was erfordert. Wenn du ihn umbringst, schwächt uns das. Er ist unser bester Kämpfer, und er hat vor nichts Angst. Er mag ja durchgeknallt sein, aber wir brauchen ihn.«
    Thomas versuchte, es rein pragmatisch klingen zu lassen. Dabei war Minho – abgesehen von Teresa – sein einziger Freund. Ihn auch noch zu verlieren, könnte er nicht verkraften.
    »Aber er hat mich stinksauer gemacht«, sagte Jorge mit angespannter Stimme; an seinen Fäusten waren die weißen Knöchel zu

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