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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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bemerkte, dass ihr rechtes Knie gegen seinen Oberschenkel stieß, und dachte über die alberne Frage nach, ob sie sich womöglich absichtlich so hingesetzt hatte. »Wir haben nur vier oder fünf verschiedene Sachen zu essen.«
    »Wo habt ihr die Verpflegung her? Und wie viel ist noch übrig?«, fragte Thomas.
    »Bevor diese Gegend von den Sonneneruptionen verwüstet worden ist, gab es mehrere Lebensmittelfabriken in dieser Stadt und eine Menge Lagerhäuser mit Dosen und so weiter. Manchmal glaube ich fast, dass ANGST uns Cranks deswegen hierher verbannt. Dann können sie sich wenigstens sagen, dass wir nicht verhungern müssen, während wir nach und nach durchdrehen und uns gegenseitig abmurksen.«
    Thomas löffelte das letzte bisschen Soße unten aus seiner Dose und leckte dann den Löffel ab. »Aber wenn es so viele Nahrungsmittel hier gibt, warum habt ihr dann nur so wenig Auswahl?« Ihm schoss durch den Kopf, dass sie Brenda vielleicht zu leichtfertig vertraut hatten und das Essen vergiftet sein könnte. Aber sie aß dasselbe, seine Sorgen waren also wahrscheinlich unbegründet.
    Brenda zeigte mit dem Daumen in Richtung Decke. »Wir haben nur das nächstgelegene Lagerhaus ausgekundschaftet. Eine Firma, die sich auf Bohnen spezialisiert hat, viel Auswahl hat man da nicht. Ich würde deine Mutter für was Frisches aus dem Garten umbringen. Einen leckeren Salat.«
    »Da scheint meine arme Mom ja keine große Chance zu haben, falls sie sich jemals zwischen uns und einen Supermarkt stellen sollte.«
    »Wahrscheinlich nicht.«
    Brenda lächelte. Der Großteil ihres Gesichts lag im Schatten, doch das Grinsen blitzte trotzdem auf, und Thomas merkte, dass ihm das Mädchen sympathisch war. Okay, sie hatte seinen besten Freund gerade mit dem Messer bedroht, aber er mochte sie trotzdem. Oder vielleicht sogar ein bisschen deswegen.
    »Und gibt es überhaupt noch Supermärkte?«, fragte er. »Ich meine: Wie sieht die Welt überhaupt nach diesen ganzen Sonneneruptionen aus? Schrecklich heiß, und es rennen nur noch ein paar Verrückte drauf herum?«
    »Nein. Na ja, so genau weiß ich das auch nicht. Während der Sonneneruptionen sind sehr, sehr viele Menschen gestorben, alle, die nicht rechtzeitig in den Süden oder Norden flüchten konnten. Ich habe mit meiner Familie in Nordkanada gewohnt. Meine Eltern gehörten zu den ersten, die es in eines der Lager geschafft haben, die von der Koalition der Regierungen eingerichtet wurden. Dieselbe Koalition, die dann später ANGST gegründet hat.«
    Thomas saß mit offenem Mund da. Mit diesen paar Sätzen hatte sie ihm gerade mehr über den Zustand der Welt verraten, als er seit seinem Gedächtnisverlust hatte erfahren können.
    »Halt … ganz langsam«, sagte er. »Noch mal von vorn. Ich will alles wissen.«
    Brenda zuckte die Achseln. »Viel gibt’s da nicht zu erzählen – es ist ja schon lange her. Die Sonneneruptionen kamen total unerwartet und waren unberechenbar, und als die Wissenschaftler die Bevölkerung dann endlich gewarnt haben, war es schon zu spät. Die Hälfte der Erde wurde zerstört, die gesamte Bevölkerung, die in Äquatornähe wohnte, alles, was da lebte, ging zugrunde. In der restlichen Welt veränderte sich das Klima radikal. Die Überlebenden sammelten sich, mehrere Regierungen schlossen sich zusammen. Es dauerte nicht lang, bis sich herausstellte, dass ein scheußlicher Virus in einem Seuchenbekämpfungslabor entstanden war. Der wurde von Anfang an Der Brand genannt.«
    »Wahnsinn«, murmelte Thomas. Er blickte den Tunnel entlang zu den anderen, ob sie diese Flut an Informationen auch mitbekommen hatten, aber offenbar hatte keiner hingehört; alle schienen sich nur für ihr Essen zu interessieren. Wahrscheinlich waren sie sowieso zu weit weg. »Und wann ist –?«
    Sie hielt eine Hand hoch. »Warte«, sagte sie. »Irgendwas stimmt hier nicht. Ich glaube, wir haben Besuch.«
    Thomas hatte nichts gehört. Doch Jorge war bereits an Brendas Seite aufgetaucht und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Sie war gerade beim Aufstehen, als es weiter vorn im Tunnel auf einmal ungeheuer laut krachte – aus Richtung der Treppe, die von der Straße zum Nahrungsmittelvorrat herunterführte. Eine schreckliche Explosion, das Krachen und Donnern von zerbrechendem Beton und zerreißendem Stahl ertönte. Eine Riesenstaubwolke rollte auf sie zu und verdunkelte das bisschen Licht, das aus dem Bunker kam.
    Vor Angst wie gelähmt saß Thomas nur da. Er konnte schwach erkennen, dass

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