Die Backlash-Mission
bei ihm, Caine;
die Übrigen verteile ich in einer lockeren Abwehrformation.«
»Es wäre nützlich, wenn wir genau wüssten, welche Schwierigkeiten Sie hier erwarten«, sagte
Caine, während die anderen ausstiegen.
»Ich erwarte überhaupt keine Schwierigkeiten. Es ist eine reine Vorsichtsmaßnahme,
wirklich.«
»In Ordnung«, murmelte Caine. Er und Silcox stiegen aus, während Pittman um das Auto herumging
und in den freien Fahrersitz kletterte. Caine hörte zu, wie die Schritte in der Nacht verklangen,
und dann war er zum ersten Mal seit ihrer Gefangennahme mit Pittman allein.
Zunächst sprach keiner von beiden, dann holte Pittman tief Luft. »Was immer Sie mir sagen wollen,
sagen Sie es endlich, damit wir es hinter uns bringen.«
»Gut.« Caine musterte Pittmans Gesicht und bemerkte, wie nervös und angespannt er wirkte - etwas,
was ihm noch nie aufgefallen war. »Sie haben dieses Spiel schon seit längerer Zeit getrieben.
Warum?«
»Sie meinen, womit die Ryqril mich dazu gezwungen haben?«
»Nein, ich möchte wissen, warum Sie damit zu Lathe gegangen sind, statt einfach zu tun, was die
Ryqril von ihnen verlangt haben.«
Pittman wandte sich ihm zu und sah ihn verständnislos an. »Was hätte ich denn sonst tun sollen?
Sie alle tatsächlich verraten?«
»Warum nicht? Was immer die Ryqril gegen Sie in der Hand hatten - es muss etwas wirklich
Schwerwiegendes gewesen sein, wenn sie Ihnen so rückhaltlos vertraut haben.« Caine unterbrach
sich, weil ihm plötzlich etwas einfiel. »Oder glaubten die Kollies, dass sie Sie
loyalitätskonditioniert hatten?«
»Galway ist nicht so dumm, dass er so etwas versucht. Man braucht fünfzehn Tage, um jemanden
wirklich gründlich zu konditionieren, und wenn sie mich so lange aus dem Verkehr gezogen hätten,
so hätten sie gleich Lathe anrufen und ihm erzählen können, was sie mit mir vorhatten.«
Caine nickte. Das alles wusste er natürlich, aber er hatte einen Augenblick lang gehofft, dass
Pittman eine Möglichkeit gefunden hätte, die Loyalitätskonditionierung abzubrechen. »Also zurück
zu Frage eins: Warum haben Sie nicht einfach getan, was Galway von Ihnen verlangt hat?«
Pittman senkte den Blick. »Weil ich es nicht konnte. Sie sind meine Freunde, meine
Waffengefährten, wenn Sie es sentimental ausdrücken wollen. Ich könnte Sie nicht verraten, ganz
gleich, was es mich kostet.«
Er schluckte, und seine Kiefermuskeln verkrampften sich kurz. »Und was wird es kosten?«, fragte
Caine.
»Wenn ich Glück habe, nichts. Das hat mir Lathe zumindest versprochen.«
»Und Sie verlassen sich darauf, dass er dieses Versprechen hält?« Pittman blickte wieder
auf.
»Warum nicht? Sie vertrauen ihm ja auch.«
»Der Vergleich hinkt. Ich habe nie eine andere Wahl, als ihm zu vertrauen.«
»O doch, die haben Sie. Sie müssen sich nicht mit seinen selbstherrlichen Winkelzügen abfinden.
Sie könnten jetzt zu ihm gehen, ihm erklären, dass das Maß voll ist, und sich von ihm
verabschieden. Aber Sie werden es nicht tun, und das wissen wir beide genau. Warum nicht?«
»Wahrscheinlich, weil er der beste Taktiker ist, den ich je erlebt habe. Weil - verdammt, ich
weiß es selbst nicht.«
»Mit anderen Worten, weil Sie davon überzeugt sind, dass er seine Arbeit gut macht und Ihre Haut
so weit wie möglich schont. Außerdem ziehen Sie vor, ein paar Flecken auf Ihren Stolz
abzukriegen, als zusehen zu müssen, wie Ihre Kameraden rings um Sie herum sterben.«
Pittman verstummte unvermittelt. Caine musterte sein Gesicht lange, dann gab er zu: »Ja, Sie
haben vermutlich recht. Wir beide vertrauen ihm - und wir beide hassen diesen Zustand.«
»Trotzdem ziehe ich diesen Zustand einem ehrenvollen Tod vor. Ach, hören wir damit auf!« Er
zeigte auf das Ende der Sackgasse. »Wen ruft er Ihrer Meinung nach an? Quinn?«
»Hoffentlich nicht. In der Stadt wird es ohnehin rundgehen, ohne dass Lathe ihn zusätzlich
reizt.«
»Na ja - vielleicht ruft er nur Reger oder sonst jemand Sicheren an. Es wäre eine
Abwechslung.«
»Das wäre schön«, stimmte Caine zu. »Nur zweifle ich daran.«
Kanai schob seinen leeren Teller weg und überlegte ohne echte Begeisterung, was er an diesem
Abend unternehmen sollte, als das Fon trillerte.
Er wandte sich dem Apparat zu, betrachtete ihn misstrauisch, und seine Hand glitt unbewusst nach
der Tasche mit den shuriken. Es gab mindestens ein Dutzend Leute, die als Anrufer infrage
kamen; die meisten von ihnen waren wütend auf ihn, aber er hatte auch
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