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Die Backlash-Mission

Titel: Die Backlash-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
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Schon wieder?«
Bernhard überhörte die Frage. »Ich habe es Ihnen also mitgeteilt und würde vorschlagen, dass Sie
etwas unternehmen.« Seine Hand gab ein unmerkliches Zeichen, und die beiden Schwarzgekleideten
begannen sich zurückzuziehen.
»Soll das heißen, dass das alles war?«, erkundigte sich Reger vorsichtig.
»Man hat mir aufgetragen, Ihren Ehrgeiz zu stutzen«, antwortete Bernhard ruhig, »und hat es mir
überlassen, wie ich das tue. Wenn ich allerdings wiederkommen müsste, würden die Folgen
nachhaltiger sein.«
»Aha. Mit anderen Worten, Sartan glaubt nicht, dass er jetzt schon einen regelrechten Krieg
führen kann. Ich will ihm als Dank für seine Aufmerksamkeit einen kleinen Rat erteilen: Seit über
zweihundert Jahren hat niemand es fertiggebracht, Denver als sein privates Jagdgebiet
einzuzäunen. Weder im Frieden noch während der dreißig Jahre Ryqrilbesatzung. Wenn Sartan glaubt,
dass er es schaffen kann, schaufelt er sich sein eigenes Grab - und wenn Sie sich zu eng an ihn
anschließen, geht es Ihnen genauso.« Er blickte zu Kanai hinüber, der sogar von der anderen Seite
des Raums aus die Spuren des Alters um Regers Augen wahrnahm. Wenn Reger regelmäßig Idunin nahm,
war sein Aussehen kein Hinweis auf sein Alter, so wie Kanais geschmeidiger Körper seine sechs
Jahrzehnte nicht ahnen ließ. Wie alt war Reger wirklich? War er so alt, dass er bereits vor der
Besatzung durch die Ryqril versucht hatte, die Kontrolle über die Verbrecherwelt von Denver an
sich zu reißen? Möglich. Vielleicht sogar wahrscheinlich.
Aber es spielte ohnehin keine Rolle. Vor dreißig Jahren hatte sich die Welt verändert, und Leute
wie Bernhard und Kanai hatten sich auf die neuen Gegebenheiten eingestellt. Reger und
seinesgleichen waren die zum Aussterben verurteilten Dinosaurier.
»Ich werde Sartan Ihre weisen Worte übermitteln«, meinte Bernhard sarkastisch. »Zwingen Sie uns
nur nicht wiederzukommen.«
Wieder ein Handzeichen, und Kanai ging den gleichen Weg zurück, den er gekommen war, um
eventuelle Fallen wegzuräumen, die Regers Leute vielleicht inzwischen errichtet hatten. Doch
falls es weitere Verteidiger im Haus gab, so waren sie offenbar zu eingeschüchtert, um noch
einmal Widerstand zu leisten. Die drei schwarz gekleideten Männer marschierten zur Tür und hinaus
in den Wald, der Regers nun leicht mitgenommenen Besitz umgab. Kanai spürte mehr, als dass er sie
sah, wie die vier Männer, die ihnen Rückendeckung gegeben hatten, sich ebenfalls zurückzogen;
alle sieben trafen gleichzeitig bei ihrem versteckten Wagen ein.
»Also?«, fragte einer von ihnen.
»Er wird sich fügen.« Bernhard nahm Schutzbrille und Kampfhaube ab und massierte sich müde den
Nasenrücken. »Und sobald er sich dazu entschließt, werden es ihm alle kleinen Unternehmer auf
dieser Stelle von Denver nachmachen.«
»Dann werden wir endlich eine eigene Spielwiese haben«, bemerkte ein anderer.
»Sartan wird sie haben«, mahnte Bernhard. »Vergesst nicht, dass Sartan hier das Sagen hat!«
Eine Minute später waren alle nach Südosten in die Großstadt Denver unterwegs. Kanai saß hinten,
lehnte sich an die rechte Tür und starrte verdrießlich hinaus, als die ersten Regentropfen
fielen. Der große Konsolidierungsplan funktionierte also. Er versprach eine bessere Zukunft...
und um sie zu erreichen, mussten sie nur weiterhin der elitärste Schlägertrupp bleiben, den die
kriminelle Welt je gekannt hatte.
Wie tief die Blackcollars doch gesunken sind, dachte er.
Das Universum schien sich seiner Ansicht anzuschließen. Der Himmel weinte eimerweise Tränen über
Krieger, die sich mit Schande bedeckt hatten.

»Die Streitkräfte der Blackcollars sind die Elitetruppe in dem bevorstehenden Konflikt - die
beste Chance des Terranischen Demokratischen Empires, die Kriegsmaschinerie der Ryqril zu
überleben, die auf uns losgelassen wird.«
Diese Worte fielen Allen Caine ohne besonderen Grund ein, während er allein in der Dunkelheit
lauerte. Hoffnungsvolle Worte, die der oberste militärische Führer des TDE im Jahr 2416 im ersten
Ausbildungszentrum für Sondereinheiten gesprochen hatte.
Die Hoffnung war natürlich nur von kurzer Dauer gewesen. Zwei Jahre später hatte der Krieg
begonnen; nach weiteren dreizehn Jahren hatte die Erde kapituliert und die Demütigung einer
Besetzung durch die Ryqril sowie die Schaffung von Marionettenregierungen erduldet.
Caine selbst fühlte sich im Augenblick keineswegs besonders

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