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Die Befreier von Canea

Die Befreier von Canea

Titel: Die Befreier von Canea Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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zustimmend mit den Ohren.
    »Ihr habt viele Schiffe«, sagte Lararl langsam. »Aber nicht genug für alle Shuar.«
    »Das lass allein meine Sorge sein.«
    Lararl warf Varg einen Blick zu, der daraufhin die Ohren flach an den Kopf legte, eine Geste, die ungefähr einem aleranischen Schulterzucken entsprach. »Aleranische Zauberei ist bei weitem nützlicher als die der Ritualisten, jedenfalls meiner Erfahrung nach. Die Ritualisten benutzen sie lieber zum Töten.«
    Lararl grunzte, dann deutete er auf die Sandkarte von Shuar. »Wenn ich genug Krieger abziehe, um die Königin im Landesinneren zu vernichten und mein Volk zu schützen, werden die Vord hier die Festungsmauern überwinden.«
    »Wir werden deine Krieger nicht gegen diese Königin ausschicken«, sagte Tavi.
    Varg knurrte. »Deine Legionen und meine Armee haben nicht genug Vorräte und Ausrüstung für einen solchen Feldzug, Tavar.«
    »Auch die werden wir nicht gegen die Königin schicken«, fuhr Tavi fort. »Wir erledigen das selbst.«
    »Oh«, warf Kitai abrupt ein, und plötzlich funkelten ihre Augen, weil sie verstanden hatte. »Interessant.«
    »Wir selbst?«, fragte Varg.
    Tavi nickte. »Meine Männer hier und deine, dazu alle Jäger, die du auftreiben kannst. Wir werden die Königin aufspüren und töten. Nachdem das erledigt ist und sobald sich die Ordnung der Vord aufzulösen beginnt, sollten alle Bürger von Shuar« – Tavi wandte sich Lararl zu und sah ihn an – »und zwar bis zum Letzten«, betonte er, »gute Chancen haben, die Küste zu erreichen.«
    Lararl wich Tavis Blick nicht aus. Dann legte er den Kopf eine Winzigkeit zur Seite. »Ja. Bis zum Letzten.«
    Varg sah zwischen den beiden hin und her und knurrte nachdenklich. »Die Königin sitzt mitten in ihrer Horde, Tavar. Es wird schwierig sein, zu ihr vorzudringen.«
    »Auch das lass nur meine Sorge sein«, sagte Tavi.
    Lararl gab ein kurzes, aufgebrachtes Knurren von sich. »Wenn das alles ist, was du uns über diese Unternehmung mitteilst, wie sollen wir dann effektiv zusammenarbeiten?«
    Varg hob eine Pfotenhand. »Er hat recht. Dein Plan würde uns genauso einschränken wie die Vord.«
    Tavi fletschte die Zähne zum Lächeln. »Ja. Aber wir haben etwas, das die Vord nicht haben.«
    Varg legte den Kopf zu einer Seite. »Und das wäre?«
    »Tinte.«

26

    Der Erste Speer betrat forsch das Kommandozelt und sah Magnus, der stumm den Ritter Carleus anstarrte, den jüngsten, schlaksigsten Ritter Aeris mit den größten Ohren in der Ersten Aleranischen. Marcus nickte dem älteren Kursor zu, und der junge Ritter salutierte sofort.
    »Magnus«, fragte der Erste Speer, »was ist los?«
    »Warte einen Augenblick«, sagte Magnus durch die zusammengebissenen Zähne. »Ich will es nicht zweimal erklären müssen.«
    »Aha.«
    Magnus schnitt eine Grimasse. »Verfluchte Krähen, ich möchte es überhaupt nicht erklären, aber …«
    In diesem Moment wurde die Zeltklappe zurückgeschlagen, und ein großer, schlaksiger Mann trat ein: Perennius, der oberste Tribun und stellvertretende Hauptmann der Freien Legion. Er salutierte und sagte: »Marcus, mein Ritter, Maestro. Ich bin so schnell wie möglich gekommen.« Milde fügte er hinzu: »Warum?«
    »Bitte, Hauptmann«, sagte Magnus, »wenn du dich noch kurz geduldest, werde ich es erklären.«
    Perennius sah den Ersten Speer an, der jedoch nur mit den Schultern zuckte.
    Es dauerte nicht lange, da fand sozusagen das Gegenteil von einem Aufruhr statt. Die gewohnten Hintergrundgeräusche des Lagers verstummten einfach. Marcus ging zur Zeltklappe und sah hinaus. Dort kamen ein Dutzend schwer bewaffneter Canim-Krieger durch das Lager heranmarschiert, die Pfotenhände auf den Waffen. Legionares gingen der Gruppe aus dem Weg, aber nicht, ohne gleichzeitig selbst die Hände auf die Waffen zu legen.
    Auch wenn Marcus kein Fachmann auf dem Gebiet der verwirrenden Sitten und Bräuche der Canim war, so ging er doch davon aus, dass diese zu den Besten ihrer Horde gehörten, die von Alera zurückgekehrt war, wenn man die Abzeichen auf der Rüstung und die roten Bänder als Maßstab nahm.
    Angeführt wurden sie von Nasaug, dessen Rüstung fast auf der gesamten Oberfläche rot war. Neben ihm ging Gradash, der grauhaarige Cane, der, wie Marcus inzwischen wusste, als sein Gegenstück bei den Canim zu betrachten war.
    Ohne erkennbares Zeichen blieb die Eskorte der Krieger mit dem gleichen Schritt stehen, vielleicht dreißig Schritt vor dem Kommandozelt. Nasaug und Gradash

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