Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Befreier von Canea

Die Befreier von Canea

Titel: Die Befreier von Canea Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
Vom Netzwerk:
gingen weiter, und Nasaug nickte Marcus nach aleranischer Art zu.
    Marcus nickte zurück, legte den Kopf leicht zu einer Seite und sagte: »Ich wünsche einen guten Tag. Kommt doch bitte herein.«
    »Erster Speer«, fragte Nasaug, »habt ihr Nachricht von meinem Erzeuger erhalten?«
    Marcus gab ein Brummen von sich. »Das ist noch nicht so ganz klar.«
    Gradash rümpfte angewidert die Schnauze. »Geheimnisse. Pah. Jägerspiele, wie?«
    »Danach riecht es mir«, bestätigte Marcus und betrat mit den beiden Canim das Zelt.
    Perennius salutierte vor Nasaug, der zur Antwort den Kopf ein wenig schräg legte. »Ah!«, sagte der Hauptmann der Freien Legion. »Jetzt verstehe ich. Es gibt Nachrichten aus dem Binnenland.«
    »Meine Herren, bitte«, sagte der alte Maestro. »Wartet doch bitte, bis der Ritter unser Gespräch schützt.«
    Ritter Carleus seufzte, runzelte die Stirn, während er sich konzentrierte, und hob die Hand. Marcus sah die Anzeichen eines Mannes, der bis an die Grenzen seiner Wirkerfähigkeiten gehen muss. Der junge Ritter war erschöpft, doch das Windwirken, das sie jetzt einhüllte, erzeugte kurz einen Druck auf seinen Ohren, der kräftig genug war und genügen sollte, damit niemand draußen von der Unterhaltung etwas hören konnte.
    »Danke«, sagte Magnus zu dem Ritter. Er wandte sich an die anderen und hielt einen Brief hoch, der auf die übergroßen Pergamentblätter der Canim geschrieben war. »Dieser Brief trägt Unterschrift und Siegel sowohl vom Princeps als auch von Kriegsführer Varg. Dem Inhalt zufolge sollte ich die Anwesenden zusammenrufen, sie von Lauschern abschirmen und das Wort dem Ritter Carleus erteilen. Tribun Foss hat den Ritter einer Wahrheitssuche unterzogen und keinen Anlass entdeckt, an seiner Behauptung zu zweifeln. Können wir bestätigen, dass die Unterschriften und Siegel echt sind?«
    Er reichte den Brief in die Runde, und Marcus las ihn, wobei er das Gleiche erfuhr, was der Kursor bereits erzählt hatte. Der Brief war der Handschrift nach von Octavian verfasst, und sowohl Siegel als auch Unterschrift wirkten echt. Natürlich würde ein gewöhnlicher Soldat die Spuren einer Fälschung nicht erkennen, also antwortete Marcus, der sein verzwicktes Handwerk am Ende vielleicht doch nicht ganz verlernt hatte: »Mir scheint es die Schrift des Princeps zu sein.«
    Nasaug nahm den Brief. Seine Ohren zitterten, während er Gradash die in Canisch verfassten Stellen vorlas. »Der Tavar ist klug. Achtet auf ihn. Varg.«
    Magnus zuckte bei diesen Worten zusammen und murmelte etwas nicht sehr Höfliches in den Bart. »… verfluchter Esel, glaubt natürlich, dass jeder, der nicht mit ihm einer Meinung ist, ein alter Trottel sein muss …«
    Der Erste Speer räusperte sich vernehmlich.
    Magnus winkte gereizt ab. »Ritter, dein Bericht, bitte.«
    Carleus neigte sich in Richtung der Gruppe, als wollte er sich knapp verbeugen. »Meine … äh, Herren. Der Princeps möchte euch wissen lassen, dass die Provinz Shuar das letzte Canim-Gebiet ist, welches noch nicht von den Vord überrannt wurde. Er will euch außerdem mitteilen, dass Shuar sich nicht mehr lange halten kann. Er und die Führung der Shuaraner schätzen, dass die Vord das gesamte Gebiet innerhalb der nächsten drei Wochen umzingelt haben werden.«
    Im Zelt herrschte Totenstille. Marcus sah die beiden Canim an, konnte an ihren Mienen und ihrer Haltung jedoch nichts ablesen.
    »Seine Hoheit warnt davor, dass weitere Vord-Königinnen in dieser Gegend am Werke sind. Ihrem bisherigen Handlungsmuster zufolge können sie möglicherweise die Gedanken ihrer Gegner lesen.«
    Perennius stieß einen leisen Pfiff aus. »Dazu sind sie fähig?«
    »Ja, ja«, antwortete Magnus dem stellvertretenden Kapitän der Freien Legion und winkte gleichzeitig ab. »Das stand alles in den Unterlagen, die ich euch am Anfang der Reise geschickt habe.«
    »Ach«, erwiderte Perennius und lächelte Magnus wölfisch an. »Diese Einzelheit muss mir entgangen sein. Allerdings habe ich eine sehr nützliche Verwendung für das Papier gefunden.«
    »Perennius«, knurrte Nasaug mit einem Hauch Tadel in der Stimme.
    Carleus hüstelte. »Um seine Vorhaben möglichst gut vor dem Feind zu verbergen, hat der Princeps schriftliche Befehle an jeden Einzelnen von euch verfasst. Die Befehle sind versiegelt, und jeder von euch soll sie einen nach dem anderen in ihrer festgelegten Reihenfolge öffnen. Die Anweisungen für das Öffnen des zweiten befinden sich im ersten und so

Weitere Kostenlose Bücher