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Die Befreier von Canea

Die Befreier von Canea

Titel: Die Befreier von Canea Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Oberfläche, die fast wie trübes grünes Glas wirkte.
    Tavi atmete langsam durch, als er begriff.
    Das war eine Brutstätte.
    Der Zeitpunkt für die Ausführung ihres Plans rückte näher.
    Er gab den anderen ein Zeichen, dort stehen zu bleiben, wo sie gerade waren, und zu seiner Überraschung hielten sie sich daran, sogar Kitai. Das war der Teil gewesen, der ihm die meisten Sorgen bereitet hatte, weil er am wenigsten vorherzusehen war. Er hatte sich eine Reihe verschiedener Möglichkeiten ausgedacht, doch es schien so, als hätten seine Bemühungen während der letzten Tage Wirkung gezeigt. Alle befolgten ohne Widerspruch seinen Befehl.
    Eine Sorge weniger, dachte er.
    Langsam bewegte er sich voran und betrachtete diese erste fremdartige Blase, die vielleicht ein Ei oder so etwas war. Fasziniert verglich er es mit dem weitaus größeren Gebilde in einigem Abstand. Jedes der kleineren enthielt ein Vord, das sich vermutlich vom Kroatsch in der Umgebung seiner Blase ernährte. In dem ihm nächsten Gebilde glaubte er vage die Form eines Frosch-Vord zu erkennen, nur in klein. Einige Fuß entfernt steckte in einer weiteren Blase die halb große Ausführung einer Wachsspinne. Die Königin arbeitete fleißig daran, weitere Vord zu erschaffen.
    Vorsichtig ging er voran. Jede dieser Brutstätten beanspruchte einen Kreis vom Kroatsch , der ungefähr einen Durchmesser von fünf Fuß hatte, und er sah, wie die leuchtende Masse in diese Gebilde floss – so wurde der Vord-Nachwuchs gefüttert. Tavi zählte die Gebilde in seiner Umgebung und rechnete ein wenig. Vorausgesetzt, diese Königin hatte erst mit der Brut angefangen, nachdem die Vord vor einigen Tagen hier aus der Erde gekrochen waren, konnte sie täglich Hunderte neuer Vord erzeugen, vielleicht sogar mehr. Darüber hinaus konnten sie in größerer Ruhe schlüpfen als ihre Gegenstücke in Alera, und sie waren bewaffnet und kampfbereit.
    Verfluchte Krähen. Wen wunderte es da, dass die Vord die Canim ausgelöscht hatten. In seinen schlimmsten Fantasien sah er die Landschaften der eroberten Gebiete, die mit leuchtendem Kroatsch und diesen Brutstätten übersät waren, aus denen immer mehr Albtraumwesen zu Tausenden schlüpften. Nachdem diese Nester einmal gebaut waren und die Brut gereift war, würden Legionen von Vord daraus hervorkommen und jene ersetzen, die bereits von den Canim getötet worden waren. Wenn sie einmal die Chance bekommen hatten, Fuß zu fassen, würde man sie nie wieder loswerden.
    Plötzlich fand er die Stille des vom Kroatsch bedeckten Kiefernwaldes lastend und schwer.
    Welche Mutter, dachte Tavi, ließ ihre Kinder unbewacht, wenn sie in dieser Hinsicht eine Wahl hatte?
    Sobald er diesen Gedanken gefasst hatte, bewegte sich das Kroatsch plötzlich, und um ihn herum standen ein halbes Dutzend Vord in Gestalt von riesigen und bedrohlichen Canim und umzingelten ihn. Diese Vord waren acht Fuß groß und schlank wie die Canim, dabei hatten sie an den Armen lange scharfe Krallen, und ihre schnabelartigen Mäuler waren gezackt und Angst erregend
    »Natürlich hast du recht«, sagte eine leise, fremdartige Stimme irgendwo in der Nähe – die Vord-Königin, dessen war sich Tavi sicher. »Ich würde doch meine Kinder nicht ohne Schutz lassen.« Eine dunkle Gestalt, deren Augen in einem grünweißen Licht zu strahlen schienen, trat hinter den riesigen Vord-Canim hervor. Tavi meinte, scharfe weiße Zähne glitzern zu sehen. »Tötet ihn.«

34

    Früher wäre Tavi mit Sicherheit vor Angst erstarrt. Er war umzingelt von unversöhnlichen Feinden, er war in der Unterzahl, und außerdem von seinen Gefährten abgeschnitten. Oh, sicherlich waren Max, Kitai und die Canim nur hundert Schritte entfernt, aber das genügte, damit sie in den nächsten Sekunden nicht eingreifen konnten, und mehr Zeit blieb ihm vermutlich nicht mehr. Hätte er sein Schicksal von anderen abhängig gemacht, wäre es jetzt besiegelt gewesen.
    Nicht, dass Tavi die Lage nicht beängstigend fand; aber er war nicht mehr so hilflos wie früher.
    Er rief die Elementare des Windes und lieh sich von ihnen Schnelligkeit, und die Zeit verlangsamte sich, als der erste Vord-Cane sich auf ihn stürzte. Tavi zog das Schwert, wandte sich dem Angreifer entgegen und lenkte seine ganze Aufmerksamkeit auf den Stahl und die Elementare in der Klinge. Im nächsten Moment durchschnitt die Waffe den gepanzerten Unterarm des Vord mit einer Leichtigkeit, als bestünde er aus Wasser.
    Er duckte sich unter den Krallen

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