Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Befreier von Canea

Die Befreier von Canea

Titel: Die Befreier von Canea Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
Vom Netzwerk:
und lachte trocken. »Es wird noch viele Dinge zu regeln geben, wenn wir wieder zu Hause sind.«
    »Die Sklaverei muss abgeschafft werden, Hauptmann«, sagte Durias. Er sprach ruhig und voller Respekt, doch seine Worte klangen so fest wie Granit und Stahl. »Dann werden wir uns benehmen wie alle anderen Freien. Doch erst, wenn kein Aleraner mehr als Sklave lebt.«
    »Das wird nicht so leicht werden«, erwiderte Tavi.
    »Dinge, für die es sich lohnt, lassen sich häufig nicht so leicht erreichen.«
    Sie näherten sich dem Tor der Befestigung, einer massiven Anlage, die sich vierzig Fuß über die Hochebene erhob. Durch den kalten Regen wurde sie langsam mit Eis überzogen. In weitem Abstand brannten kleine Fackeln auf der Mauer und verbreiteten kaum genug Licht, damit die Aleraner etwas erkennen konnten. Das könnte ein Problem werden. Die Canim verfügten über die Fähigkeit, im Dunkeln sehr gut zu sehen. Sie bevorzugten außerdem ein trübes rotes Licht, wenn sie überhaupt welches verwendeten, und in diesem Schein fiel es aleranischen Augen schwer, Schatten und Körper voneinander zu unterscheiden. Es gab keinen Grund zu der Annahme, dass im Inneren der Festung mehr Licht brannte. Und so würden die Aleraner sehr dumm wirken, oder besser gesagt: hilflos und schwach.
    Das, dachte Tavi, war keine gute Nachricht für die Shuaraner.
    Oben auf dem Tor wurde ein Horn geblasen, und Anag gab brüllend den Befehl zum Halt. Er wechselte förmliche Grüße mit den Wachen und stellte seinen Trupp vor.
    »Max«, sagte Tavi. »Crassus. Sobald wir im Dunkeln sind, müssen wir unseren Weg sehen. Ich denke, eure Schwerter sollten den richtigen Ton anschlagen.«
    Crassus nickte, und Max brummte zur Bestätigung. Einen Augenblick später schwangen die Torflügel auf, gerade weit genug, um drei Taurga nebeneinander einzulassen.
    Max und Crassus gesellten sich zu Tavi, Durias und Kitai blieben hinter ihnen. Während sie durch das düstere Tor in den Tunnel unter der Mauer ritten, zogen die beiden Brüder die langen Klingen und hielten sie aufrecht neben sich. Dabei wurde das Metall vom Heft bis zur Spitze von hellen Flammenzungen eingehüllt, die ein gold-weißes Licht verbreiteten und die Nacht zurückdrängten.
    Hinter dem Tunnel kamen sie auf einen großen Platz oder Markt, wo Hunderte Canim, Erzeuger und Krieger, forschen Schrittes durch den Regen eilten. Als im Licht der Schwerter plötzlich lange Schatten über die Gebäude auf der anderen Seite des Platzes tanzten, blieben viele stehen und schauten zu den Kriegern und Aleranern herüber.
    Plötzlich ertönte hinter Tavi eine aleranische Legionstrompete in silbrig scharfem Klang und hallte von den dunklen Steinen zurück. Die ersten Takte der Adler-Hymne, der Fanfare des Princeps, gellten durch Nacht und Regen, stolz und kalt und trotzig. Tavi drehte sich überrascht um. Durias senkte gerade seine Trompete und hängte sie sich wieder an die Seite. Der junge Zenturio neigte den Kopf in Tavis Richtung, lächelte kaum merklich und zwinkerte.
    Wenn das helle Licht die Fußgänger dazu gebracht hatte, langsamer zu gehen, so waren sie bei dem Trompetenstoß ganz stehen geblieben.
    Auf dem Platz kehrte Totenstille ein. Hunderte dunkler Canim-Augen starrten die Fremden an.
    Varg drängte sein Tier vor und warf Tavi einen kurzen Blick zu.
    Ohne genau zu wissen warum, hatte Tavi das Gefühl, dass er sich zu dem Cane gesellen sollte. Er lenkte seinen Taurg neben Vargs.
    »Ich bin Varg von Narash«, rief der graue Cane laut, und seine Stimme trug weit in die Stadt hinein. »Dies ist mein Gadara , Tavar von Alera. Wir sind wegen einer Audienz beim Kriegsführer Lararl gekommen. Möge jeder, der uns den Weg versperren will, jetzt vortreten.«
    Innerhalb von Sekunden hatte sich vor einem der Ausgänge des Platzes auf der gegenüberliegenden Seite eine breite Lücke aufgetan.
    »Nanu«, murmelte Max. »Ich schätze mal, er ist hier bekannt.«
    Varg gab einen zufriedenen Laut von sich, der irgendwo zwischen Grunzen und Knurren lag, und winkte Tavi mit höflicher Geste voran. Die beiden setzten ihre Tiere in Bewegung, gefolgt von Max und Crassus mit den brennenden Schwertern, dann Durias und Kitai. Schließlich kamen Anags Soldaten, die rasch eine Ehrengarde gebildet hatten.
    Die Nachricht von ihrer Ankunft eilte ihnen offensichtlich voraus. Obwohl die düstere Stadt eigentlich aus allen Nähten platzte, ritten Tavi, Varg und die anderen durch vollkommen leere Straßen.
    Es herrschte eine

Weitere Kostenlose Bücher