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Die Befreier von Canea

Die Befreier von Canea

Titel: Die Befreier von Canea Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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sagst, Herr.«
    »Nächstes Mal bringst du mir bessere Nachrichten, Anag.«
    »Ich werde mich bemühen, Herr.«
    Der Cane erhob sich und kam herüber zu ihnen. Er humpelte leicht, allerdings dachte Tavi, nur ein Narr würde ihn für einen langsamen oder behinderten Krüppel halten. Seine Rüstung war wie die von Varg verziert, verbeult und übermäßig mit blutroten Edelsteinen geschmückt. Und wie Vargs war sie aus dunklem Stahl, der bunt emailliert war, wenn auch in seinem Fall tiefblau und nicht rot.
    Er legte den Kopf leicht schief, sehr leicht, und Varg erwiderte die Geste genauso.
    »Varg«, knurrte der Kriegsführer.
    »Lararl«, antwortete Varg.
    Lararl wandte seine Aufmerksamkeit den anderen zu und erforschte sie mit den Augen. Seine Nase zitterte. »Wir haben dich längst für tot gehalten.«
    »Ich sterbe schon nicht, ehe ich dich umgebracht habe.«
    Lararls Blick schweifte zurück zu Varg, und der Cane fletschte die Zähne zu einem langsamen, beinahe höhnischen Lächeln. »Es freut mich zu erfahren, dass mich die Dämonen jenseits des Meeres nicht des Vergnügens beraubt haben, deine Eingeweide dem Himmel zu präsentieren.«
    »Bisher nicht«, mischte sich Tavi ein, »aber wer weiß? Die Nacht ist noch jung.«
    Lararls Ohren zuckten vor Überraschung hin und her, dann blickte er Tavi an. »Du beherrschst unsere Sprache, kleiner Dämon?«
    »Ich spreche sie ganz gut, und ich verstehe sie noch viel besser.«
    Lararl kniff die Augen zusammen. »Interessant.«
    »Lararl von Shuar«, knurrte Varg. »Tavar von Alera. Er ist ein Gadara von mir, Lararl.«
    »Und Varg von mir«, fügte Tavi hinzu, da er annahm, es gehörte sich so.
    Erneut zuckte Lararl mit den Ohren und schüttelte den Kopf. »Tavar? Ein Dämon als Gadara .« Er schaute zurück zum Tisch und dem Modell. »Manchmal denke ich, die Welt verändert sich grundlegend. Und dass ich zu alt bin, um mich mit ihr zu ändern.« Wieder schüttelte er den Kopf. »Varg, gibst du mir für die Nacht dein Wort, Frieden zu halten?«
    »Ja, ich gebe dir mein Wort.«
    »Und ich dir meins. Stehst du für Tavar und sein Rudel ein?«
    Varg sah Tavi an. »Gibst du mir dein Wort, dass du und deine Leute sich heute Nacht friedlich verhalten, solange niemand euch Schaden zufügen will?«
    »Selbstverständlich«, antwortete Tavi, »vorausgesetzt, man gibt uns das gleiche Wort.«
    »Das macht er bestimmt«, sagte Varg in Richtung Lararl.
    Der Kriegsführer mit dem goldenen Fell nickte. »Und wirst du für mein Wort einstehen?«
    Varg blickte Tavi an. »Ja. Lararl hält sein Wort.«
    Tavi nickte. »Also abgemacht.«
    Lararl wandte sich den anderen Canim im Raum zu. »Lasst uns allein.«
    Seine Offiziere gingen rasch und leise hinaus. Anag war als Letzter an der Tür und schloss sie hinter sich.
    Nun ging Lararl hinüber zum Kohlenfeuer, hockte sich daneben und breitete die Hände aus. »Setzt euch, setzt euch.«
    Das taten sie. Tavi war dankbar für die Wärme des Feuers. In Lararls Kommandoturm war es ansonsten so kalt wie in einer Höhle.
    »Ich habe noch viel Arbeit zu erledigen«, sagte Lararl. »Was wollt ihr von mir?«
    »Zunächst Schutz«, antwortete Varg. »Ich bin mit fast einhunderttausend meiner Canim hier.«
    Lararl erstarrte kurz und fixierte Varg mit den blauen Augen. »Wo?«
    »Molvar«, antwortete Varg. »Wir sind vor fünf Tagen gelandet.«
    Lararl saß eine Weile still da. »Und um welchen Schutz bittest du mich?«
    »Als ich hier ankam, wollte ich ursprünglich nur um ein wenig Platz bitten, damit wir unsere Schiffe reparieren können, ehe wir nach Narash zurückkehren. Jetzt …«
    Lararl nickte. »Jetzt nicht mehr. Narash gibt es nicht mehr. Es gibt sie alle nicht mehr, Varg. Alles ist …« Er schlug mit der Pfotenhand auf den Tisch hinter sich, und der grüne Sand verrutschte. »Dieses grässliche Aas. Diese Dinger. Diese Vord.«
    »Bist du sicher?«, fragte Varg.
    »Ja.«
    »Wie ist es dazu gekommen?«, fragte Tavi.
    »Angefangen hat es in Narash«, antwortete Lararl. »Die Ritualisten und ihre Sekten unter den Erzeugern haben sich gegen die Kriegsführer erhoben, und die Vord waren ihre Verbündeten. Schon bald wurde offensichtlich, dass die Ritualisten anderer Gebiete eifrig Vord in ihr Land schmuggelten, damit die ihnen bei ihren Aufständen halfen. Es dauerte nicht lange, da mussten die Kriegsführer aller Gebiete einen Aufstand nach dem anderen niederschlagen.«
    Tavi erkannte, worauf es hinauslief. »Und nachdem die Vord Fuß gefasst hatten,

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