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Die Berghuette

Die Berghuette

Titel: Die Berghuette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabel Falkner
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Päckchen, das im Handschuhfach gelegen hatte, hatte sie während der vergangenen zwanzig Minuten bereits verbraucht, und es war kein Ende der Tränen in Sicht. Also war es am Besten, kurz ins Dorf zu fahren und dort etwas einzukaufen. Kurzentschlossen bog sie nach links ein und fuhr Richtung Kirchdorf.
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    Felix‘ Hände hielten das Lenkrad fest umklammert, während er konzentriert auf den Weg starrte. Verdammt, nun kam ihm auf der engen Straße auch noch ein Wagen entgegen! Mit einem Seufzer bremste er, legte den Rückwärtsgang ein und setzte ein paar Meter zurück bis zu einer Stelle, wo die Straße breit genug für zwei Fahrzeuge war. Der andere Wagen kam näher und betätigte seine Lichthupe. Jetzt erst erkannte Felix den blauen BMW von Martin und kurbelte sein Fenster herunter, als er neben ihm hielt.
    „Hallo Felix! Bist du das Begrüßungskomitee?“, fragte Martin gut gelaunt und legte seinen Arm auf die herunter gekurbelte Scheibe.
    „Lass die blöden Witze!“, knurrte Felix finster. „Hast du Caro gesehen?“
    „Caro? Wieso Caro?“, entgegnete Martin erstaunt.
    „Weil sie vor ein paar Minuten abgereist ist. Ist sie dir nicht begegnet?“
    „Mir ist auf den letzten Kilometern nur ein Traktor und ein grauer BMW begegnet. Aber wieso ist Caro abgereist?“
    „Keine Ahnung. Aber ich werde es schon herausfinden, und wenn es das Letzte ist, was ich tue!“, erwiderte Felix grimmig und legte den Gang ein. „Sie ist dir also auch auf der Staatsstraße nicht begegnet?“
    „Nein, nicht dass ich wüsste. Ihr Wagen wäre mir bestimmt aufgefallen. Übrigens – “,  Martin deutete mit dem Daumen hinter sich, „sieh mal, wen ich mitgebracht habe!“ Auf dem Rücksitz lehnte schlafend ein Junge, einen Gameboy auf dem Schoß. „Ich dachte mir, Caro freut sich, wenn ich Tobias übers Wochenende mit herauf bringe.“
    Felix warf einen interessierten Blick auf das schlafende Kind. So also sah Caros Sohn aus! Ob er wohl ihren Dickschädel geerbt hatte? Er musste unwillkürlich lächeln. „Hör zu, Martin“, sagte er dann, „Caro ist offenbar ins Dorf gefahren. Ich werde sie dort suchen und sie dann nach Hause bringen. Fahr du inzwischen zu unserem Haus. Macht es euch schon mal gemütlich. Anja ist übrigens auch da, es wird also ein bisschen eng werden. Aber wir kriegen das schon hin. Bis später!“
    Martin nickte und fuhr los.
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    Auf dem Parkplatz vor dem Supermarkt hatte Caro erst einmal das letzte Taschentuch verbraucht, um ihre Nase frei zu bekommen. Die rotgeheulten Augen verbarg sie hinter einer Sonnenbrille, die sie aus dem Handschuhfach fischte. Dann griff sie nach ihrer Handtasche, stieg aus dem Auto und betrat das Geschäft.
    Schnell hatte sie ein großes Paket Taschentücher, zwei Flaschen Cola und ein paar Schokoriegel in ihrem Einkaufswagen liegen und stellte sich an der Kasse an. Die Kassiererin war eine dicke Frau Anfang Sechzig, die mit jedem Kunden ein Schwätzchen hielt, und so dauerte es eine Weile, bis Caro ihre Einkäufe endlich bezahlt und in einer Plastiktüte verstaut hatte. Erleichtert eilte sie zu ihrem Wagen. In ein paar Stunden würde sie zu Hause sein, und dann war dieser Albtraum vorbei.
    Ein paar Meter vor ihrem Auto blieb sie wie angenagelt stehen: An der Fahrertüre lehnte Felix mit vor der Brust verschränkten Armen und starrte sie grimmig an. Entgeistert ließ sie ihre Einkaufstüte zu Boden gleiten.
    „Was … was machst du denn hier?“, stotterte sie, und dann traten ihr schon wieder die Tränen in die Augen. Er sah so verdammt vertraut aus, dass es ihr die Kehle zuschnürte.
    „Das Gleiche könnte ich dich fragen!“, antwortete er finster und ging ihr entgegen. Als er vor ihr stand, legte er ihr beide Hände schwer auf die Schultern. „Caro, was soll das? Warum haust du schon wieder ab?“
    Caro brachte erst einmal keinen Ton heraus. Seine körperliche Anwesenheit überwältigte sie völlig. Obwohl sie mit einem Meter fünfundsiebzig Körpergröße bestimmt nicht klein war, überragte er sie doch um einiges, und alles, was sie momentan sah, waren seine breiten Schultern. Im Augenblick hätte sie nichts lieber getan, als sich an genau diese Schultern zu werfen. Doch dann riss sie sich zu-sammen. Er war schließlich schuld an der ganzen Misere, und er hatte kein Recht, sie so zur Rede zu stellen!
    Sie hob ihr Gesicht zu ihm auf und herrschte ihn an: „Ich werde dir und

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