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Die beste Frau der Space Force

Die beste Frau der Space Force

Titel: Die beste Frau der Space Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Kosmos sprengen können, mit ihrem Schiff. Aber Sie haben nichts getan.« Mike seufzte. »Niemand wusste, was passieren würde«, sagte er. In Bartons Augen blitzte es auf. »O doch«, widersprach er heftig. »Ich wusste es und andere auch. Ich habe versucht, diese Narren im Generalstab zu warnen, aber sie haben nicht auf mich gehört.« Er lachte bitter. »Sie haben mich ausgelacht, diese Narren, und auf die großen Brüder aus dem Weltraum gewartet. Und jetzt sind sie da.« »Und Sie glauben wirklich, sie vertreiben zu können?« fragte Charity. »Mit einem Hubschrauberwrack und ein paar alten Panzern?« Einen Moment lang schien Bartons Selbstsicherheit wirklich erschüttert. Dann schüttelte er trotzig den Kopf. »Natürlich nicht«, sagte er. »Aber ich kann tun, wofür ich bezahlt werde. Ich kann mich wehren. Und ich bin nicht der einzige. Wir werden mit ihnen fertig, auch ohne eure Hilfe.« »Was Sie tun, ist glatte Befehlsverweigerung, General«, sagte Charity. »Ist Ihnen das klar?« Barton lachte. »Befehl?« wiederholte er. »Wessen Befehl, Captain? Sie haben mir nichts zu befehlen.« Er deutete mit einer Kopfbewegung auf ihre Uniform. »Ich gehöre zur Army, nicht zur Space Force.« Charity schüttelte den Kopf. »Aber Sie unterstehen ebenso dem Präsidenten.« Barton wurde merklich unsicher. Eine halbe Minute lang starrte er sie nur an, und sie konnte regelrecht sehen, wie es hinter seiner Stirn arbeitete. Und wenn es ihr gelungen wäre, in diesem Moment die richtigen Worte zu finden, hätte sie ihn sogar zur Vernunft bringen können. Aber sie fand sie nicht, und der Moment verstrich ungenutzt. Nach ein paar Sekunden schüttelte Barton abermals den Kopf. »Ich weiß nicht, ob Sie die Wahrheit sagen oder nicht, Captain«, sagte er. »Aber wahrscheinlich stimmt es sogar. Sie sind unterwegs zu Ihrem Schiff, nicht wahr?« Charity nickte. Es brachte nichts ein, Barton zu belügen. »Ein Präsident, der sein Volk im Stich lässt, verdient keine Loyalität«, erklärte Barton. »Das ist doch Unsinn«, widersprach Charity sanft. »Niemand spricht davon, irgend jemanden im Stich zu lassen, General. Aber Lieutenant Wollthorpe und ich sind wahrscheinlich die einzigen, die das Raumschiff fliegen können. Und wir brauchen es. Mit einem einzigen Schiff wie der CONQUEROR können wir tausendmal so viel ausrichten wie Sie mit Ihren Soldaten. Vielleicht... können wir sogar das Mutterschiff zerstören.« Barton presste die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. »Wieso sollte Ihnen jetzt gelingen, was Sie vorher nicht konnten?« fragte er misstrauisch. »Weil sie nicht damit rechnen«, antwortete Mike an Charitys Stelle. »Es ist eine Chance, General. Sie können nicht wissen, dass das Schiff noch einsatzfähig ist.« Barton überlegte einen Moment. »Der Versuch war es wert, Lieutenant«, sagte er dann. »Aber trotzdem - nein. Vielleicht lasse ich Sie frei, wenn wir zurück sind. Vielleicht gebe ich Ihnen sogar einen Wagen.« Er grinste. »Sie sollten mir Glück wünschen.« Mikes Miene verdüsterte sich. »Wollen Sie wirklich wissen, was ich Ihnen wünsche, General?« fragte er. Barton blickte ihn einen Moment lang mit steinerner Miene an. Dann schüttelte er den Kopf, wandte sich wortlos um und verließ die Zelle. Sie erfuhren nicht einmal, warum er überhaupt gekommen war.

12. Dezember 1998
    »Dort entlang!« Stones Stimme drang nur verzerrt unter seiner halbdurchsichtigen Atemmaske hervor, und sein Gesicht war hektisch gerötet, wo es nicht von pulverfeinem weißem Staub bedeckt war. Sie folgte mit Blicken der Richtung, in die sein ausgestreckter Arm wies, erkannte nichts als Trümmer und Staub, nickte aber trotzdem. Sie hatte längst jede Orientierung verloren. Außerdem kannte er sich hier unten sowieso viel besser aus als sie. So schnell es der pochende Schmerz in ihrem Bein zuließ, folgte sie ihm. Die Hitze stieg. Selbst die Luft aus der kleinen Sauerstoffpatrone an ihrem Gürtel schmeckte warm. Sie kämpften sich durch den Qualm und erreichten das Ende des Stollens. Stone deutete auf eine offenstehende Lifttür. Die Kabine dahinter war verschwunden. Ein halbes Dutzend Drahtseile hing sonderbar schlaff herab, und der blutigrote Widerschein von Feuer erhellte den rechteckigen Schacht. Stone begann ungeduldig mit beiden Händen zu gestikulieren, als sie zögerte, beugte sich durch die offenstehenden Türen und deutete auf eine Reihe kleiner, eiserner Trittstufen, die senkrecht an der

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