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Die beste Frau der Space Force

Die beste Frau der Space Force

Titel: Die beste Frau der Space Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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er. Charity sah die Maschinenpistole zu spät, die er auf den Knien hatte. Sie schrie warnend, aber im gleichen Moment stieß Barton die Tür mit solcher Wucht auf, dass sie einfach von den Füßen gerissen wurde, und ließ sich aus dem Wagen fallen. Mike und er feuerten gleichzeitig. Mikes Kugel durchschlug die Tür des Trans-Am, Bartons rechte Hand und dann seinen Hals, während Bartons Salve Mikes beide Knie zerschmetterte und eine blutige Spur über seine Brust zog.
    Es dauerte eine halbe Stunde, ehe Charity wieder genug Kraft gesammelt hatte, Bartons Leichnam vollends aus dem Trans-Am herauszuzerren und seine Taschen nach dem Schlüssel zu durchsuchen. Der Kampflärm draußen auf der Straße hatte nachgelassen, aber nicht ganz aufgehört, und einmal hatte etwas an der Tür gekratzt. Die beiden Flügel des großen Holztores, die jetzt nicht mehr verriegelt waren, hatten sich bewegt, aber was immer dort draußen gestanden hatte, war nicht hereingekommen. Nach allem, was es ihr angetan hatte, schien sich das Schicksal nur einen letzten, bösen Scherz mit ihr erlaubt zu haben. Ihr wurde wieder übel, als sie sich hinter das Lenkrad des Trans-Am zog und mit zitternden Fingern den Zündschlüssel ins Schloss steckte. Ihr rechtes Bein war steif; sie würde Kupplung, Gas und Bremse nur mit dem linken Fuß bedienen müssen, aber irgendwie würde es schon gehen. Sie hatte keine Angst mehr. Sie fragte sich, was draußen auf der Straße auf sie warten mochte, aber sie dachte auch diesen Gedanken ohne Angst. Ihr Blick streifte Mikes reglosen Körper. Sie hatte es bisher krampfhaft vermieden, ihn auch nur anzusehen, aber es war nicht halb so schlimm, wie sie geglaubt hatte. Sie spürte... nichts. Aber der Schmerz würde kommen. Sie drehte den Zündschlüssel. Der Wagen sprang sofort an. Ein letztes Mal visierte sie das Tor über die flache Schnauze des Trans-Am hinweg an, dann legte sie behutsam den Gang ein und gab Gas. Vor ihr lagen noch fast tausend Meilen, und jede einzelne davon konnte geradewegs in die Hölle führen. Aber sie wusste einfach, dass sie es schaffen würde. Irgendwie...

12. Dezember 1998 I
    hr linker Arm brannte. Alles, was sie fühlte, war Schmerz, ein entsetzlicher, brennender Schmerz, der im Takt ihres rasenden Herzschlages pulsierte und ihr die Tränen in die Augen trieb. Sie konnte kaum noch denken. Wenn Stone ihr nicht von Zeit zu Zeit einen Stoß in den Rücken versetzt hätte, hätte sie längst aufgegeben und sich in irgendeine Ecke gekauert, um zu sterben. Aber das ließ er nicht zu. Immer, wenn sie stehen bleiben wollte, versetzte er ihr einen weiteren Stoß mit dem Gewehrlauf; und wenn ihre Kräfte einfach versagten, was jetzt immer öfter und in immer kürzeren Abständen geschah, zerrte er sie grob auf die Füße und stieß sie weiter. Rings um sie herum brach der Bunker Stück für Stück zusammen. Das Wimmern der Alarmsirenen war längst verstummt, und große Teile der unterirdischen Höhlen und Stollen waren wieder in die Dunkelheit versunken, aus der die Menschen sie für wenige kurze Jahre herausgerissen hatten. Sie hörte Schreie und Schüsse und dazwischen immer wieder das dumpfte Echo schwerer Explosionen. Es war ein Wunder, dass sie kein einziges Mal angegriffen wurden. Charity hatte längst die Orientierung verloren. Sie wusste nicht mehr, auf welcher Ebene sie waren oder wohin Stone sie brachte. Sie wusste nur, dass er den Verstand verloren haben musste. Sie blieb stehen, als Stone ihr mit einer abgehackten Geste gebot, anzuhalten. Warnend hob er die Waffe, deutete auf die gegenüberliegende Wand und machte eine Bewegung, sich dorthin zu setzen und nicht zu rühren. Charity hätte es nicht einmal gekonnt, wenn sie es gewollt hätte. Ihr linker Arm und ihr rechtes Bein führten einen verbissenen Wettkampf darin, sich gegenseitig mit Schmerzwellen zu übertreffen; sie fühlte sich so schwach wie nie zuvor im Leben. Stone sah sie einen Moment lang scharf an, dann drehte er sich mit einer abrupten Bewegung um und verschwand in einem Seitengang. Aber sie wusste, wie sinnlos jeder Fluchtversuch war. Er würde nur Sekunden fortbleiben. Für Augenblicke drohte sie die Besinnung zu verlieren. Alles um sie herum begann sich zu drehen. Übelkeit breitete sich in ihrem Magen aus. Verbissen kämpfte Charity das Gefühl nieder, atmete gezwungen tief ein und aus und konzentrierte sich mit aller Macht darauf, die schwarzen Schleier zu vertreiben, die ihre Gedanken einlullen

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