Die Besteigung Des Rum Doodle
Vorsitzender des Rum- Doodle-Komitees
M it großem Vergnügen und einem Gefühl der Ehre verbinde ich meinen Namen mit diesem Bericht über die Besteigung des höchsten Berges der Welt. Der Schwierigkeiten waren viele. Sie wurden überwunden durch die Entschlossenheit jedes einzelnen Mitglieds der Expedition, sein Bestes für die gemeinsame Sache zu geben. Kein Lob ist groß genug für diese Männer. Dies ist ein Buch, das von jedem Schuljungen wie auch von allen, denen menschliches Streben und Standhaftigkeit etwas gilt, gelesen und wiedergelesen werden sollte.
Zum Geleit von O. Totter
E s ist ein Vergnügen und eine Ehre, seinen Namen mit diesem Bericht über die Besteigung des höchsten Berges der Welt zu verbinden. Die Hindernisse waren gewaltig. Dass sie überwunden wurden, ist der hartnäckigen Ausdauer zu verdanken, mit der jedes Mitglied der Mannschaft die gemeinsame Sache vorantrieb. Man kann diese Männer gar nicht genug loben. Jeder Schuljunge sollte dieses Buch zweimal lesen und ebenso jeder, der Mut und Unternehmungsgeist in Ehren hält.
1
Die Mannschaft
A ls das Rum- Doodle-Komitee mich bat, beim Angriff auf den Berg die Führung zu übernehmen, war ich mir der mir zuteilgewordenen Ehre zutiefst bewusst. Den Mont-Blanc über die Grépon-Route zu besteigen ist eine Sache, den Rum Doodle zu besteigen ist, wie Totter einmal gesagt hat, eine völlig andere. Ich zögerte, eine derart große Verantwortung zu übernehmen, und nur das Beharren des Komitees, insbesondere seines Vorsitzenden, Sir Hugeley Havering, veranlasste mich zu einem Sinneswandel.
Gleich eingangs möchte ich hier meine große Wertschätzung für den selbstlosen Einsatz und das gesunde Urteilsvermögen, mit dem das Rum- Doodle-Komitee – und insbesondere sein Vorsitzender – seine Aufgabe erledigte, zu Protokoll geben. Nirgendwo erwies sich die Richtigkeit dieses Urteilsvermögens so deutlich wie bei der Auswahl der Mannschaft. Müsste ich alles noch einmal machen, würde ich dieselben Gefährten wählen, die mich so selbstlos und aus vollem Herzen unterstützt haben. Ich wage zu behaupten, dass keinem Expeditionsleiter je besser gedient worden ist.
Unser Erfolg war zwei Dingen zu verdanken: ausgezeichnetem Teamgeist und der großartigen Arbeit der Träger, ohne welche die Expedition gescheitert wäre.
Als ich das Komitee bei der Zusammenstellung der Mannschaftberiet, ging ich von einem Grundsatz aus, der sich mir bei vielen Gelegenheiten als nützlich erwiesen hat: nämlich ein jedes Ding zwei Zwecke erfüllen zu lassen. Jedes Mitglied der Mannschaft wurde ausgesucht, um die Verantwortung für eine bestimmte organisatorische oder technische Aufgabe zu übernehmen, und jedes verfügte außerdem über eine bestimmte Eigenschaft, die ihm als Bergsteiger und Gefährten besonderen Wert verlieh.
Es wird sich zeigen, wie erfolgreich dieser Grundsatz war.
Die Mannschaft bestand aus folgenden Mitgliedern:
TOM BURLEY , Major im Königlichen Armee-Transport-Korps RASC. Zuständig für die Versorgung. Wohlbekannt wegen seiner außergewöhnlichen Ausdauer, die er auf vielen Bergen bewiesen hat, und ausgewählt als unser starker Mann. War hoch gewesen. Unterbrach einen Bergsteigerurlaub in den Alpen, um zu uns zu stoßen.
CHRISTOPHER WISH , der Wissenschaftler der Expedition. Ausgezeichnet am Fels. War höher gewesen als die meisten. Gerade von einer erfolgreichen Erstbesteigung in den Anden zurückgekehrt.
DONALD SHUTE , unser Fotograf. Großartig im Eis. War so hoch gewesen wie die meisten. Vor kurzem aus den Rockies zurückgekehrt.
HUMPHREY JUNGLE , unser Funkfachmann und Pfadfinder. War beinahe so hoch gewesen wie die meisten. Wurde aus dem Kaukasus zurückgerufen.
LANCELOT CONSTANT , Diplomat und Linguist. Für die Träger verantwortlich. Eigens wegen seines Taktgefühls und Kameradschaftsgeistes ausgesucht. Von ihm wurde erwartet, dass er hoch hinauskäme. Gerade aus dem Atlasgebirge zurück.
RIDLEY PRONE , Arzt der Expedition und unser Sauerstofffachmann. War hoch genug gewesen. Gerade erst aus dem Himalaja heimgekehrt.
2
Der Plan
A m Vorabend unserer Abreise trafen wir uns nach drei Monaten hektischer Vorbereitungen in London, um unsere Pläne abschließend zu überprüfen. Nur Jungle, der über die Benutzung der Funkausrüstung und seine eigene Navigationsmethode hatte referieren sollen, fehlte. Er rief an, um mitzuteilen, dass er den falschen Bus genommen habe und sich seines gegenwärtigen Standorts nicht ganz sicher sei;
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