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Die besten Crime-Stories.: Meistererzählungen der Queen of Crime

Die besten Crime-Stories.: Meistererzählungen der Queen of Crime

Titel: Die besten Crime-Stories.: Meistererzählungen der Queen of Crime Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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niemand von uns etwas mit dem Mord zu tun. hat – daß es, trotz allem, ein Eindringling war!»
    «Ich kann keine Wunder wirken. Es kann sein, daß ich die Wahrheit herausfinde, aber ich kann diese Wahrheit nicht zu der von Ihnen gewünschten machen.»
    «Können Sie das nicht? Ich habe das Gefühl, daß Sie alles können – alles.»
    Sie verließ das Zimmer. Verstört dachte er: Was meint sie damit? Will sie, daß ich ihr eine Verteidigungslinie vorschlage? Für wen?
    Seine Überlegungen wurden durch den Eintritt eines etwa fünfzigjährigen Mannes unterbrochen. Er war von kraftvoller Gestalt, ging aber etwas vornübergebeugt. Seine Kleidung war unordentlich, sein Haar nachlässig gekämmt Er machte einen gutmütigen, aber etwas weichlichen Eindruck.
    «Sir Edward Palliser? Wie geht es Ihnen? Magdalena schickt mich. Es ist sehr nett von Ihnen, daß Sie uns helfen wollen. Obwohl ich bezweifle, daß Sie etwas Neues entdecken. Ich glaube, daß man den Burschen nie mehr erwischen wird.»
    «Sie glauben also, daß es ein Einbrecher war?»
    «Nun, es muß so sein. Es kann niemand aus der Familie gewesen sein. Diese Burschen sind heutzutage sehr gerissen. Sie klettern wie die Katzen und kommen rein und raus, wie sie wollen.»
    «Wo waren Sie, Mr. Crabtree, als die Tragödie geschah?»
    «Ich beschäftigte mich mit meinen Briefmarken – oben in meinem kleinen Wohnzimmer.»
    «Haben Sie irgend etwas gehört?»
    «Nein, aber ich höre nie etwas, wenn ich mich mit einer Sache intensiv beschäftige. Sehr dumm von mir, aber das ist nun einmal so.»
    «Liegt das Wohnzimmer, von dem Sie sprachen, über diesem Zimmer?»
    «Nein, es liegt auf der Rückseite des Hauses.»
    Wieder öffnete sich die Tür. Eine kleine blonde Frau trat ein. Ihre Hände zitterten nervös. Sie sah aufgeregt und gereizt aus.
    «William, warum hast du nicht auf mich gewartet. Ich sagte doch: warte!»
    «Entschuldige, meine Liebe, ich vergaß es. Sir Edward Palliser – meine Frau.»
    «Wie geht es Ihnen, Mrs. Crabtree? Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, wenn ich Ihnen ein paar Fragen stelle. Ich weiß, wie Ihnen daran gelegen ist, daß die Sache aufgeklärt wird.»
    «Natürlich. Aber ich kann Ihnen überhaupt nichts sagen, nicht wahr, William? Ich war fest eingeschlafen und wachte erst auf, als Martha schrie.» Ihre Hände zitterten noch immer.
    «Wo liegt Ihr Zimmer, Mrs. Crabtree?»

    «Über diesem hier. Aber ich habe nichts gehört – wie konnte ich auch? Ich schlief fest.»
    Etwas anderes konnte Sir Edward nicht aus ihr herausbekommen. Sie wußte nichts – sie hatte nichts gehört – sie hatte fest geschlafen. Das wiederholte sie mit der Hartnäckigkeit einer verängstigten Frau. Doch Sir Edward wußte, daß es tatsächlich so sein konnte, daß es möglicherweise die reine Wahrheit war.
    Er entschuldigte sich schließlich mit der Bemerkung, daß er Martha ein paar Fragen stellen wolle. William Crabtree erbot sich, ihn in die Küche zu führen. In der Eingangshalle stieß Sir Edward fast mit einem schlanken, dunkelhaarigen jungen Mann zusammen, der auf dem Weg zur Haustür war
    «Mr. Matthew Vaughan?»
    «Ja, aber hören Sie, ich kann nicht warten, ich habe eine Verabredung.»
    «Matthew!» Die Stimme seiner Schwester kam von der Treppe. «Matthew, du hast versprochen ..»
    «Ich weiß, Schwesterlein. Aber ich kann nicht. Muß einen Freund treffen. Und, nebenbei, was hat es für einen Sinn, über die verdammte Sache immer und immer wieder zu reden? Wir haben genug mit der Polizei darüber geredet. Die ganze Sache hängt mir zum Hals heraus.»
    Die Haustür schlug zu. Mr. Matthew Vaughan war gegangen.
    Sir Edward wurde in die Küche geführt. Martha bügelte. Sie machte eine Pause, mit dem Bügeleisen in der Hand. Sir Edward schloß die Tür hinter sich. «Miss Vaughan hat mich gebeten, ihr zu helfen», sagte er. «Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, wenn ich Ihnen ein paar Fragen stelle?»
    Sie sah ihn an, dann schüttelte sie den Kopf. «Niemand von ihnen hat es getan, Sir. Ich weiß, was Sie denken, aber das ist nicht so.»
    «Das bezweifle ich nicht Aber, wissen Sie, ihr nettes Wesen ist nicht das, was man einen Entlastungsgrund nennt»
    «Mag sein, Sir. Das Recht ist schon eine ziemlich spaßige Sache. Aber es gibt einen Entlastungsgrund, wie Sie es nennen, Sir. Niemand hätte es tun können, ohne daß ich es wüßte.»
    «Aber sicherlich ...»
    «Ich weiß, wovon ich rede, Sir. Da, horchen Sie!» Über ihren Köpfen war ein. knarrendes

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