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Die besten Crime-Stories.: Meistererzählungen der Queen of Crime

Die besten Crime-Stories.: Meistererzählungen der Queen of Crime

Titel: Die besten Crime-Stories.: Meistererzählungen der Queen of Crime Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Geräusch zu hören.
    «Die Treppe, Sir. Jedesmal, wenn jemand hinauf- oder hinuntergeht, knarrt sie entsetzlich. Dabei kommt es nicht darauf an, wie leise man geht. Mrs. Crabtree lag in ihrem Bett, und Mr. Crabtree beschäftigte sich mit seinen scheußlichen Marken, und Miss Magdalena arbeitete oben an ihrer Nähmaschine; wenn einer der drei heruntergekommen wäre, hätte ich es gewußt Aber es kam niemand.»
    Sie sprach mit einer festen Gewißheit, die den ehemaligen Anwalt beeindruckte. Eine gute Zeugin, dachte er. Sie würde Gewicht habe.
    «Vielleicht haben Sie es nicht bemerkt?»
    «Doch, ich hätte es. Ich hätte es bemerkt, ohne es zu bemerken, sozusagen. Genauso, wie Sie es bemerken, wenn eine Tür schlägt und jemand hinausgeht»
    Sir Edward änderte seine Meinung. «Das sind drei, von denen wir gesprochen haben. Aber da ist noch ein vierter. War Mr. Matthew Vaugban gleichfalls oben?»
    «Nein, er war in dem kleinen Zimmer direkt nebenan und schrieb auf der Maschine. Das kann man hier hören. Die Maschine stand nicht für einen Moment still. Nicht für einen Moment, Sir, das kann ich beschwören. Das Tippen kann einen schrecklich nervös machen, nebenbei gesagt.»
    Sir Edward schwieg eine Weile, dann fragte er: «Sie haben sie gefunden, nicht wahr?»
    «Ja, Sir. Lag da in ihrem Blut. Und niemand hat einen Ton gehört, wegen des Lärms von Mr. Matthews Schreibmaschine.»

    «Wenn ich Sie recht verstehe, sagten sie, daß niemand das Haus betrat?»
    «Ja! Wie sollte das auch geschehen, ohne mein Wissen? Die Türglocke läutet hier drinnen. Und es gibt nur die eine Tür.»
    Er sah ihr direkt ins Gesicht «Sie waren Miss Crabtree sehr zugetan?»
    Ein warmes Leuchten erhellte Marthas Züge. «Ja, das war ich, Sir. Aber für Miss Crabtree ... nun, ich werde alt, und es macht mir nichts mehr aus, darüber zu sprechen. Ich kam in Schwierigkeiten, Sir, als ich ein junges Mädchen war, und Miss Crabtree stand mir bei, nahm mich wieder in ihren Dienst, als alles vorbei war. Ich hätte mein Leben für sie gegeben, ich hätte es wirklich getan.»
    Sir Edward erkannte Aufrichtigkeit Martha war aufrichtig.
    «Soviel Sie wissen, kam also niemand durch die Haustür?»
    «Es hätte niemand kommen können.»
    «Ich sagte, soviel Sie wissen. Aber wenn Miss Crabtree jemanden erwartet hätte wenn sie diesem Jemand selbst die Tür geöffnet hätte.»
    «Oh!» Martha schien überrascht zu sein.
    «Das wäre doch möglich, Sir, aber es ist nicht sehr wahrscheinlich Ich meine ...»

Martha war offensichtlich sehr erschrocken. Sie konnte es nicht in Abrede stellen, und doch hätte sie es gern getan. Warum? War es, weil sie wußte, daß die Wahrheit anders aussah? Die vier Personen im Haus – war einer von ihnen schuldig? Wollte Martha diesen Schuldigen schützen? Hatte die Treppe doch geknarrt? Hatte sich jemand verstohlen heruntergeschlichen und Martha wußte, wer es war? Sie selbst war ehrlich, davon war Sir Edward überzeugt.
    Er ließ nicht locker und beobachtete sie dabei. «Miss Crabtree könnte dies doch getan haben. Das Fenster des Zimmers geht auf die Straße hinaus. Sie könnte gesehen haben, daß derjenige, auf den sie wartete, ankam, ging hinaus in die Halle und öffnete ihm – oder ihr - die Tür. Vielleicht wollte sie sogar, daß niemand diese Person sah.»
    Martha war verwirrt. Schließlich sagte sie widerstrebend: «Ja, Sie mögen recht haben, Sir. Daran habe ich nicht gedacht. Daß sie einen Herrn erwartete – ja, das könnte sein.» Es schien, als ob sie in dieser Idee Vorteile zu entdecken begann.
    «Sie waren die letzte Person, die Miss Crabtree sah, stimmt das?»
    «Ja, Sir. Nachdem ich das Teegeschirr abgeräumt hatte. Ich brachte ihr die quittierten Einkaufsbücher und den Rest von dem Geld, das sie mir gegeben hatte.»
    «Hatte sie Ihnen das Geld in Fünfpfundnoten gegeben?»
    «Eine Fünfpfundnote, Sir», sagte Martha mit erschrockener Stimme. «Die Lebensmittelrechnungen waren nie höher. Ich bin sehr vorsichtig.»
    «Wo bewahrte Miss Crabtree ihr Geld auf?»
    «Das weiß ich nicht genau, Sir. Ich würde sagen, daß sie es mit sich herumtrug – in ihrer schwarzen Samttasche. Natürlich kann sie es aber auch in einer der verschlossenen Schubladen in ihrem Schlafzimmer aufbewahrt haben. Sie hat sehr gerne Dinge weggeschlossen, obwohl sie oft die Schlüssel verlor.»
    Sir Edward nickte. «Sie wissen nicht, wieviel Geld sie hatte – in Fünfpfundnoten, meine ich?»
    «Nein, Sir, ich könnte nicht sagen,

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