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Die besten Crime-Stories.: Meistererzählungen der Queen of Crime

Die besten Crime-Stories.: Meistererzählungen der Queen of Crime

Titel: Die besten Crime-Stories.: Meistererzählungen der Queen of Crime Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Abendtoilette war das enganliegende, feuerrote Kleid betonte ihre makellose Figur.
    Um ihren Hals schloß sich eine Kette ausgesucht schöner Perlen.
    Plötzlich fuhr die junge Frau erschrocken zusammen.
    «Oh!» rief sie aus. «Sie sind ja gar nicht Gerald.»
    «Nein», sagte Edward hastig. «Ich möchte die Sache erklären.» Er zog das Brillanthalsband aus der Tasche und hielt es ihr entgegen. «Mein Name ist Edward..
    Weiter kam er nicht, denn das Mädchen klatschte in die Hände und fiel ihm ins Wort.
    «Edward, ach, hatürlich! Ich freue mich ja so. Aber Jimmy, dieser Idiot, hat mir am Telefon gesagt, er würde Gerald mit dem Wagen herüberschicken. Ich finde es wirklich fabelhaft anständig von dir, daß du gekommen bist. Vergiß nicht, ich habe dich zum letztenmal gesehen, als ich sechs Jahre alt war. Aha, da hast du ja das Halsband. Steck's wieder ein. Der Dorfpolizist könnte vorbeikommen und es sehen. Brr, es ist eiskalt hier draußen! Laß mich rein.»
    Wie im Traum öffnete Edward die Tür, und sie kletterte leichtfüßig zu ihm in den Wagen. Ihr Pelz streifte seine Wange, und ein flüchtiger Duft wie von regenfeuchten Veilchen stieg ihm in die Nase.
    Er hatte keinen Plan, nicht einmal einen festen Gedanken. Ohne eine bewußte Entscheidung hatte er sich von der ersten Minute an mit Leib und Seele dem Abenteuer verschrieben. Die junge Frau hatte ihn Edward genannt – was tat es, daß er der falsche Edward war? Sie würde es schnell genug herausfinden. Er nahm den Fuß von der Kupplung, und sie fuhren los.
    Nach kurzer Zeit fing die junge Frau an zu lachen. Ihr Lachen war genauso wunderbar wie alles übrige an ihr.
    «Man merkt, daß du nicht viel von Autos verstehst Es wohl keine da draußen?»
    Was mochte mit «da draußen» gemeint sein, fragte sich Edward. Laut sagte er: «Nicht viele.»
    «Laß lieber mich fahren», schlug sie vor. «Es ist ziemlich kompliziert, sich in diesen engen Gassen zurechtzufinden, bis man wieder auf die Hauptstraße kommt.»
    Er überließ ihr nur allzu gerne seinen Platz. Bald brausten sie mit einer halsbrecherischen Geschwindigkeit, die Edward insgeheim schaudern machte, durch die Nacht. Sie sah ihn von der Seite an.
    «Ich fahre gern schnell. Du auch? Weiß du, du siehst Gerald kein bißchen ähnlich. Kein Mensch würde euch für Brüder halten. Du bist überhaupt ganz anders, als ich dich mir vorgestellt habe.»
    «Zu gewöhnlich wohl, stimmt's?»
    «Nicht gewöhnlich – anders. Ich werde nicht recht klug aus dir. Was macht unser armer Jimmy? Hat das Ganze wahrscheinlich tüchtig satt, wie?»
    «Ach, Jimmy geht's ganz gut», entgegnete Edward aufs Geratewohl.
    «Das sagt sich so leicht – dabei ist so ein verstauchter Knöchel schon ein gemeines Pech. Hat er dir die ganze Geschichte erzählt?»
    «Kein Wort. Ich tappe völlig im dunkeln. Wie ist es denn passiert?»
    «Oh, das Ganze hat fabelhaft geklappt. Jimmy, schön herausstaffiert in seinen Frauenklamotten, ging zur Haustür hinein, und zwei Minuten später kletterte ich dann die Wand hinauf zum Fenster. Drinnen war die Zofe von Agnes Larella gerade dabei, ihr Kleid und ihren Schmuck herauszulegen. Dann gab's unten plötzlich großes Geschrei, der Knallfrosch ging los, und alle schrien Feuer. Das Mädchen raste hinaus, ich sprang hinein, packte das Halsband und war im Nu wieder unten. Dann rannte ich durch die Gartenpforte auf der Rückseite, nahm die Abkürzung durch die Punch Bowl und stopfte im Vorbeilaufen schnell das Halsband und die Nachricht mit unserem Treffpunkt ins Autofach. Und dann ging ich wieder ins Hotel zu Louise – nachdem ich erst die Pelzstiefel ausgezogen hatte, natütlich. Sie hatte überhaupt nicht gemerkt, daß ich fort gewesen war. Ein perfektes Alibi.»
    «Und was passierte mit Jimmy? »
    «Na, davon weißt du bestimmt mehr als ich.»
    «Er hat mir kein Wort gesagt», erklärte Edward leichthin. «Ach, in dem ganzen Durcheinander hat er sich doch tatsächlich mit dem Fuß in seinem Rock verheddert und sich den Knöchel verstaucht. Man hat ihn zu seinem Wagen tragen müssen, und der Chauffeur von den Larellas fuhr ihn heim. Stell dir bloß vor, der Chauffeur hätte zufälligmit der Hand in das Seitenfach gefaßt!»
    Edward stimmte in ihr Gelächter ein, doch seine Gedanken arbeiteten emsig. Er verstand die Geschichte jetzt so ungefähr. Den Namen Larella hatte er schon gehört – es war ein Name, der gleichbedeutend mit Reichtum war. Das Mädchen hier und ein unbekannter Mann namens Jimmy

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