Die besten Heilpflanzen bei Blasenentzündung und Reizblase
sich die runden bis schildförmigen Blätter wechselständig entwickeln. Kapuzinerkressenblätter sind zart, deutlich geädert und lang gestielt.
Einen besonderen Augenschmaus bilden die Blüten der Kapuzinerkresse. Sie können von gelb, orange bis feuerrot in ihren Farben variieren und besitzen eine glockenförmige Gestalt. Aus ihnen entwickelt sich die dreiteilige Spaltfru cht, die bis zu 1 cm lang werden kann und von nierenförmig-runder Form ist.
Wirksame Bestandteile
Die medizinisch verwendeten Pflanzenteile der Kapuzinerkresse bestehen aus den Samen oder den Laubblättern. Der Wirkstoff heißt zu Deutsch Kapuzinerkressenkraut, wird in mancher Literatur zudem kurz Kapuzinerkresse genannt.
Auch in der internationalen Fachsprache sind zwei Bezeichnungen geläufig: Tropaeoli maji herba und Tropaeoli herba (Latein) (39) .
Kapuzinerkressenkraut - Tropaeoli maji herba
Auf einen Blick
Anwendungsbereiche:
• Harnwegsinfektionen
Wichtige Inhaltsstoffe:
• Benzylsenföl
• Myrosinase
Wirkungen:
• Hemmung des Bakterienwachstums
• Verminderung der Virenvermehrung
• Hemmung des Pilzwachstums
Anwendungsgebiete
Kapuzinerkressenkraut gilt heutzutage unangefochten als wirkungsvolle Heilpflanze zur Behandlung einer Blasenentzündung (37; 39; 40) und wird in Fertigarzneimitteln mit der Meerrettichwurzel kombiniert. Eine positive Bewertung liegt bislang jedoch nur von der Kommission E des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte vor:
Die Kommission E befürwortet die Anwendung des Wirkstoffes (41) :
Innerlich:
• zur Unterstützung bei Infekten der ableitenden Harnwege
• als unterstützende Therapie bei entzündlichen Atemwegserkrankungen.
Äußerlich:
• zur Unterstützung bei leichten Muskelschmerzen.
Inhaltsstoffe
Kapuzinerkressenkraut gehört wegen seiner Inhaltsstoffe zu den sehr seltenen pflanzlichen Wirkstoffen, die über ähnliche Wirkungen wie herkömmliche Antibiotika verfügen. Sie können das Wachstum von Bakterien nachweislich hemmen (40) .
Das frische, unbeschädigte Kapuzinerkressenkraut enthält rund 0,1 % Senfölglykoside (Glukosinolate), die die wirksamkeitsbestimmenden Komponenten des pflanzlichen Arzneimittels darstellen.
Werden die Gewebe der Kapuzinerkresse verletzt, kommt es zu einer chemischen Reaktion mit einem Stoff (Enzym), der Stoffwechselvorgänge im Körper beschleunigen kann und ebenfalls natürlicherweise in der Kapuzinerkresse vorhanden ist. Dieses Enzym heißt Myrosinase .
Kommt es zur Verletzung der Pflanze, reagieren die Senfölglykoside mit der Myrosinase, was zur Abspaltung der Glykoside führt, sodass Benzylsenföl (kurz Senföl) als Endprodukt „übrig bleibt“ (39) .
Senföl wirkt wiederum nachweisbar gegen Bakterien, die Blasenentzündungen auslösen können, aber auch gegen andere Keime. Außerdem wirkt es gewebereizend und kann das Immunsystem stärken (5) .
Noch eine Eigenschaft der Inhaltsstoffe des Kapuzinerkressenkrauts ist wichtig! Der Wirkstoff wird bereits in den oberen Darmabschnitten vom Körper aufgenommen (resorbiert). Lebenswichtige Darmbakterien werden daher nicht beschädigt, wie dies manchmal bei herkömmlichen Antibiotika der Fall ist (39) .
Weitere Inhaltsstoffe des Kapuzinerkressenkrauts sind Vitamin C, Flavonoide, Carotinoide und Oxalate (12) .
Wirkungen
Insekten mögen die Kapuzinerkresse nicht. Sie werden einen breiten Bogen um die Pflanze machen, um sie au f keinen Fall zu verletzen.
Die unbeschädigte Kapuzinerkesse ist selbstverständlich für alle Lebewesen ungefährlich. Wird die Heilpflanze jedoch verletzt, so laufen sofort chemische Veränderungen in ihr ab . Die enthaltenen Senfölglykoside werden durch Umwandlungsvorgänge (enzymatische Prozesse) zu Senföl, was wiederum für Insekten giftig ist (37) .
Was den kleinen Lebewesen nicht gut bekommt, können wir Menschen uns zu Nutze machen.
Das Senföl des Kapuzinerkressenkrauts hemmt nachweislich das Wachstum von Bakterien (insgesamt 13 verschiedene), und ist insbesondere gegen Escherichia coli sowie Enterokokken wirksam. Beide Mikroorganismen werden für die Entstehung von Blasenentzündungen verantwortlich gemacht (42) .
Dabei dringen die Extrakte aus dem Wirkstoff wahrscheinlich durch die Hülle der Bakterien und schädigen ihre Erbsubstanz, sodass ihre Vermehrung unmöglich wird.
Als Folge sterben die Bakterien ab und werden mit dem Urin ausgeschieden. Die Symptome der Blasenentzündung lassen
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