Die besten Heilpflanzen bei Blasenentzündung und Reizblase
bereits seit dem 17. Jahrhundert in Europa im Einsatz und sowohl vom europäischen Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie (ESCOP) als auch von der Kommission E des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte um ihrer medizinischen Eigenschaften positiv bewertet worden (8; 33) .
Trotzdem zweifeln manche Forscher grundsätzlich an der Wirksamkeit der Pflanze (12) . Eine Studie soll außerdem zu dem Schluss gekommen sein, dass Hauhechel Zellveränderungen bewirken können soll (mutagene Wirkungen). Diese Untersuchung wurde jedoch wegen ihrer Vorgehensweise (Methodik) stark kritisiert und im Jahre 2006 außerdem widerlegt (34) . Hauhechel ist damit erwiesenermaßen unbedenklich und löst keine zellschädigenden Wirkungen aus.
Bei all den kritischen Stimmen zum Hauhechel stellt sich die Frage, warum die Pflanze in diesem Ratgeber überhaupt Erwähnung findet.
Hierfür gibt es zwei Hauptgründe. Zum einen würden offizielle Institutionen (z. B. ESCOP), die sehr kritisch bei ihrer Bewertung zu Heilpflanzen vorgehen, keine positive Bewertung zu einem Wirkstoff abgeben, wenn sie nicht zu der Effektivität der Heilpflanze stichhaltige Beweise hätten. Zweitens ergaben Untersuchungen zur Wirksamkeit des Hauhechels in Kombination mit Orthosiphonblättern und Goldrutenkraut an mehr als 1.400 Patienten, dass die Pflanze in der Kombination sehr gut wirksam ist (35) .
Botanische Beschreibung
Hauhechel (botanisch: Ononis spinosa) wächst zu einem unscheinbaren, bis zu 60 cm hoch werdenden Halbstrauch heran, dessen Stängel und Zweige mit Dornen ausrüstet sind. Bis zu einem halben Meter tief reicht ihre harte und zähe, vielköpfige Pfahlwurzel in das Erdreich.
Die dreizähligen Blätter wechseln in Gestalt und Größe, sind jedoch meist klein, länglich bis eiförmig und am Rand gezähnt. Ihre Blütenstände sind dicht beblättert und enden oft in verdornten Kurztrieben. Die Schmetterlingsblüten haben eine blassrote, selten eine weißliche Farbe.
Wirksame Bestandteile
Zur Behandlung einer Blasenentzündung wird die im Herbst gesammelte und getrocknete Wurzel des Hauhechels medizinisch eingesetzt. In deutschsprachigen Ländern wird die Wurzel als Hauhechelwurzel bezeichnet.
In der internationalen Fachsprache heißt die Hauhechelwurzel außerdem Ononidis radix (Latein) (33) .
Hauhechelwurzel - Ononidis radix
Auf einen Blick
Anwendungsbereiche:
• Durchspülung der Harnwege
• Blasenentzündung
Wichtige Inhaltsstoffe:
• Flavonoide
Wirkungen:
• durchspülend
• entwässernd
Anwendungsgebiete
Die Hauhechelwurzel ist in Kombination mit Goldrutenkraut und Orthosiphonblättern ein sehr gutes pflanzliches Arzneimittel zur Behandlung einer Blasenentzündung . Als alleiniger Wirkstoff, sollten Sie die Hauhechelwurzel jedoch als Mittel der 2. Wahl betrachten (s. Informatives).
Positive Bewertungen liegen zur Hauhechelwurzel von ESCOP und der Kommission E vor:
ESCOP befürwortet die Anwendung des Wirkstoffes (8) :
• zur Durchspülung der Harnwege, besonders im Zusammenhang mit Entzündungen und bei Nierengrieß
• als unterstützende Therapie bei bakteriellen Infektionen der Harnwege.
Die Kommission E empfiehlt die Hauhechelwurzel zur (33) :
• Durchspülung der ableitenden Harnwege bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen
• Vorbeugung bei Nierengrieß.
Inhaltsstoffe
Die wichtigsten Inhaltsstoffe der Hauhechelwurzel sind ihre enthaltenen Isoflavonoide mit der Komponente Ononin, Flavonoide und kleine Mengen ätherisches Öl (33) . Sie können eine gesteigerte Nierendurchblutung bewirken, was zu einer erhöhten Harnausscheidung führen soll. Dadurch kann ein durchspülender Effekt eintreten (5) .
Weitere Inhaltsstoffe der Hauhechelwurzel sind Gerbstoffe, Benzofuranderivate, Triterpene und Lectine (12; 5) .
Wirkungen
Die Hauhechelwurzel soll über die Fähigkeit verfügen, die Ausschwemmung von Wasser über die Nieren zu fördern.
Die Nieren sind neben der Ausscheidung und Hormonbildung auch für die Regulation des Wasserhaushalts oder des Blutdrucks zuständig. Durch sie strömen jeden Tag rund 1 .500 Liter Blut. Dabei werden in den kleinen Nierenkörperchen etwa 170 Liter Primärharn gebildet, der aber weitestgehend zurück in den Körper gelangt (Rückresorption). Am Ende bleiben rund 1 - 1,5 Liter Harn, der als Urin ausgeschieden wird (36) .
Wie zahlreiche andere pflanzliche Wirkstoffe, z. B.
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