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Die besten Stories

Die besten Stories

Titel: Die besten Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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handelt.«
    »Sie werden glauben, daß man mich dazu zwingt. Unter Ihrer Anleitung.« Er versuchte es erneut, beschrieb kurz, was er erfahren hatte. Aber der Lautsprecher blieb stumm, gab nur das statische Rauschen von sich.
    »Die Radioaktivität schluckt den Großteil der Funkwellen«, sagte Klaus nach einer Weile. »Vielleicht bekommen Sie deshalb keinen Kontakt.«
    Hendricks schaltete das Funkgerat aus. »Es ist sinnlos. Keine Antwort. Radioaktivität? Vielleicht. Oder sie hören mich, wollen aber nicht antworten. Um ehrlich zu sein, ich würde nicht anders reagieren, wenn ein Kurier versuchen würde, mich von den sowjetischen Linien aus anzufunken. Sie haben keinen Anlaß, eine derartige Geschichte zu glauben. Vielleicht hören sie alles, was ich sage…«
    »Oder vielleicht ist es schon zu spät.«
    Hendricks nickte.
    »Wir sollten besser die Luke schließen«, erklärte Rudi nervös. »Es ist nicht gut, das Glück aufs Spiel zu setzen.«
    Langsam kletterten sie wieder nach unten. Klaus verriegelte sorgfältig die Luke. Sie begaben sich in die Küche. Die Luft war schwer und dick.
    »Sind sie denn wirklich so schnell?« fragte Hendricks. »Ich habe den Bunker gegen Mittag verlassen. Vor zehn Stunden. Wie können sie sich so schnell bewegen?«
    »Es dauert nicht lange. Nicht, wenn der erste eingedrungen ist. Es geht rasch vonstatten. Sie wissen, was die kleinen Klauen anrichten können. Selbst einer von ihnen kämpft wie… Es ist unglaublich. Jeder Finger ist ein Rasiermesser. Verrückt.«
    »In Ordnung.« Ungeduldig wandte sich Hendricks ab. Er drehte ihnen den Rücken zu.
    »Was ist los?« fragte Rudi.
    »Die Mondbasis. Gott, wenn sie dorthin gelangen…«
    »Die Mondbasis?«
    Hendricks drehte sich herum. »Sie können die Mondbasis nicht erreichen. Wie sollten sie auch dorthin kommen? Es ist unmöglich. Ich kann es nicht glauben.«
    »Was ist mit dieser Mondbasis? Wir haben Gerüchte gehört, wissen aber nichts Genaues. Wie ist dort die Lage? Sie scheinen besorgt zu sein.«
    »Wir werden vom Mond aus versorgt. Die Regierungen halten sich dort auf, unter der lunaren Oberfläche. All unsere Leute und unsere Industrieanlagen. Deshalb haben wir weiterkämpfen können. Wenn sie einen Weg finden, die Erde zu verlassen und zum Mond zu gelangen…«
    »Es ist nur einer nötig. Wenn einmal der erste hineingelangt, dann folgen auch die anderen. Hunderte, und alle sehen gleich aus. Sie hätten sie sehen sollen. Alle identisch. Wie Ameisen.«
    »Perfekter Sozialismus«, meldete sich Tasso zu Wort. »Das Ideal eines kommunistischen Staates. Alle Bürger austauschbar.«
    Klaus knurrte zornig. »Unsinn. Das ist kein Sozialismus, sondern ein Zerrbild. Was jetzt?«
    Hendricks ging unruhig in dem kleinen Raum auf und ab. Die Luft roch nach Essen und Schweiß. Die anderen beobachteten ihn. Schließlich verschwand Tasso durch den Vorhang in den anderen Raum. »Ich werde ein Nickerchen machen.«
    Der Vorhang schloß sich hinter ihr. Rudi und Klaus setzten sich an den Tisch, sahen noch immer Hendricks an. »Es liegt an Ihnen«, erklärte Klaus. »Wir kennen Ihre Lage nicht.«
    Hendricks nickte.
    »Es ist ein Problem.« Rudi füllte seine Kaffeetasse aus einem rostigen Kessel und trank einen Schluck. »Wir sind hier für eine Weile sicher, aber wir können nicht ewig bleiben. Wir haben weder genug Nahrungsvorräte, noch die nötige Ausrüstung.«
    »Aber wenn wir nach draußen…«
    »Wenn wir nach draußen gehen, erwischen sie uns. Oder sie erwischen uns vielleicht. Zumindest haben wir nicht viel Zeit. Wie weit ist Ihr Kommandobunker entfernt, Major?«
    »Drei oder vier Meilen.«
    »Wir könnten es schaffen. Wir vier. Wir vier könnten alle Seiten im Auge behalten. Sie können sich nicht von hinten anschleichen und sich an uns hängen. Wir haben drei Gewehre, drei Strahlgewehre. Tasso kann meine Pistole nehmen.« Rudi klopfte gegen seinen Gürtel. »In der sowjetischen Armee gibt es jetzt nach dem langen Krieg nicht mehr genug Schuhe, aber wir besitzen Gewehre. Wenn wir alle vier bewaffnet sind, müßte einer von uns bis zum Kommandobunker durchkommen. Vorzugsweise Sie, Major.«
    »Was ist, wenn sie bereits dort sind?« warf Klaus ein.
    Rudi zuckte die Achseln. »Nun, dann kehren wir wieder um.«
    Hendricks blieb stehen. »Wie hoch schätzen Sie die Möglichkeit ein, daß sie sich bereits in den amerikanischen Linien befinden?«
    »Schwer zu sagen. Vermutlich hoch. Sie sind organisiert. Sie wissen genau, was sie tun. Wenn sie

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