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Die besten Stories

Die besten Stories

Titel: Die besten Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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zweite nicht. Das heißt, bis jetzt.« Klaus’ Finger krümmte sich um den Abzug. »Wir wußten es vorhin noch nicht, aber wir wissen es jetzt.«
    Er feuerte. Eine Explosion aus weißer Hitze schoß aus der Mündung und leckte nach Rudi.
    »Major, das ist die Zweite Variante.«
    Tasso schob den Vorhang zur Seite. »Klaus! Was hast du getan?«
    Klaus wandte sich von der verkohlten Gestalt ab, die langsam an der Wand zu Boden rutschte. »Die Zweite Variante, Tasso. Nun kennen wir sie. Wir haben alle drei Typen identifiziert. Die Gefahr ist beseitigt. Ich…«
    Tasso blickte an ihm vorbei, starrte die geschwärzten, verschmorten Überreste und Kleidungsfetzen an. »Du hast ihn getötet.«
    »Ihn? Den Roboter, meinst du. Ich habe ihn beobachtet. Ich hatte einen Verdacht, aber ich war mir nicht sicher. Das heißt, zu Beginn war ich mir nicht sicher. Aber heute abend wußte ich es.« Klaus fuhr nervös mit den Fingern über den Pistolenlauf. »Wir haben Glück gehabt. Verstehst du denn nicht? Eine Stunde später wären wir vielleicht…«
    »Du wußtest es?« Tasso glitt an ihm vorbei und beugte sich über die rauchenden Überreste auf dem Boden. Ihr Gesicht verhärtete sich. »Major, schauen Sie sich das selbst an. Knochen, Fleisch.«
    Hendricks bückte sich. Die Überreste waren menschlicher Natur. Versengtes Fleisch, verkohlte Knochenteile, Schädelreste. Bänder, Eingeweide, Blut. Blut, das auf dem Boden eine Pfütze bildete.
    »Keine Rädchen«, sagte Tasso leise. Sie richtete sich auf. »Keine Rädchen, keine Teile, keine Relais. Keine Klaue. Keine Zweite Variante.« Sie verschränkte die Arme. »Hoffentlich bist du in der Lage, uns das zu erklären.«
    Klaus setzte sich an den Tisch, und die Farbe wich plötzlich aus seinem Gesicht. Er legte den Kopf in die Hände und zitterte.
    »Heraus damit.« Tassos Finger schlossen sich um seine Schultern. »Warum hast du das getan? Warum hast du ihn getötet?«
    »Er hat Angst gehabt«, bemerkte Hendricks. »Das, was uns zugestoßen ist, was wir erlebt haben…«
    »Vielleicht.«
    »Was sonst? Was glauben Sie?«
    »Ich glaube, er hatte vielleicht einen Grund, Rudi zu töten. Einen guten Grund.«
    »Was für einen Grund?«
    »Vielleicht hat Rudi etwas herausgefunden.«
    Hendricks musterte ihr ausdrucksloses Gesicht. »Was soll er herausgefunden haben?« fragte er.
    »Etwas über ihn. Über Klaus.«
    Klaus blickte schnell auf. »Merken Sie nicht, was sie damit sagen will? Sie glaubt, daß ich die Zweite Variante bin. Merken Sie es denn nicht, Major? Sie will erreichen, daß Sie glauben, ich hätte ihn aus diesem Grund getötet. Daß ich…«
    »Warum hast du ihn denn sonst getötet?« schnappte Tasso.
    »Ich habe es bereits erklärt.« Klaus schüttelte müde den Kopf. »Ich hielt ihn für eine Klaue. Ich war mir sicher.«
    »Warum?«
    »Ich habe ihn beoachtet. Ich war mißtrauisch.«
    »Warum?«
    »Ich glaubte, etwas beobachtet zu haben. Etwas gehört zu haben. Ich glaubte, ich…« Er verstummte.
    »Sprich weiter.«
    »Wir saßen hier am Tisch. Spielten Karten. Sie, Major, waren bei ihr im Nebenraum. Es war still. Ich glaubte, ich hätte ihn… ihn summen gehört.«
    Schweigen trat ein.
    »Glauben Sie das?« wandte sich Tasso an Hendricks.
    »Ja. Ich glaube, was er sagt.«
    »Ich nicht. Ich glaube, er hat Rudi aus einem guten Grund umgebracht.« Tasso berührte das Gewehr, das in einer Ecke des Raumes stand. »Major…«
    »Nein.« Hendricks schüttelte den Kopf. »Hören wir sofort damit auf. Einer ist genug. Wir haben Angst, genau wie er. Wenn wir ihn töten, fügen wir ihm genau das gleiche zu, was er Rudi angetan hat.«
    Klaus blickte dankbar zu ihm auf. »Danke. Ich hatte wirklich Angst . Das verstehen Sie, oder? Nun fürchtet sie sich, genau wie ich . Sie will mich töten.«
    »Es wird nicht mehr getötet.« Hendricks näherte sich der Leiter. »Ich werde nach oben gehen und es noch einmal mit dem Funkgerat versuchen. Wenn ich keine Verbindung bekomme, werden wir morgen früh zu meiner Stellung aufbrechen.«
    Klaus stand eilig auf. »Ich komme mit Ihnen hinauf und gebe Ihnen Deckung.«

    Die Nachtluft war frostig. Die Erde kühlte sich ab. Klaus holte tief Atem und füllte seine Lunge mit Sauerstoff. Er und Hendricks verließen den Tunnel. Klaus stellte sich breitbeinig auf, das Gewehr erhoben, und beobachtete, horchte. Hendricks duckte sich neben der Tunnelöffnung und schaltete das kleine Funkgerät ein.
    »Haben Sie Erfolg?« fragte Klaus schließlich.
    »Noch

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