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Die besten Stories

Die besten Stories

Titel: Die besten Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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vergingen auch die Informationen, die wir benötigen. Wie dem auch sei, das Institut hat es versäumt, uns die entsprechenden Informationen zu übermitteln, so daß wir den Fabriken keine Befehle mehr erteilen können – wir können ihnen nicht beibringen, daß der Krieg beendet ist und wir wieder in der Lage sind, die Kontrolle über die industrielle Produktion auszuüben.«
    »Und in der Zwischenzeit«, warf Morrison verdrossen ein, »haben sich die Autofacs immer weiter ausgebreitet und verbrauchen ständig mehr von den vorhandenen Rohstoffen.«
    »Manchmal habe ich das Gefühl«, bemerkte Judith, »daß sich unter mir die Erde auftun und ich in einen der Tunnels der Fabrik stürzen könnte, wenn ich nur fest genug mit den Füßen aufstampfen würde. Inzwischen müssen sich überall ihre Stollen befinden.«
    »Hat man den Autofacs nicht irgendwelche Beschränkungen auferlegt?« fragte Perine nervös. »Oder sind sie etwa so konstruiert, daß sie sich unbegrenzt ausbreiten können?«
    »Jede Fabrik hat ein bestimmtes Einflußgebiet zugewiesen bekommen«, erwiderte O’Neill, »aber das Verbundnetz selbst ist unbegrenzt ausbaufähig. Sie können auf ewig unsere Rohstoffe ausbeuten. Das Institut hat damals entschieden, daß die Fabriken höchste Priorität besitzen; wir Menschen stehen erst an zweiter Stelle.«
    »Wird denn überhaupt etwas für uns übrig bleiben?« wollte Morrison wissen.
    »Nicht, wenn es uns nicht gelingt, die Arbeit des Verbundnetzes zu stoppen. Bereits ein halbes Dutzend Rohstoffe sind aufgebraucht. Die Prospektorenteams der Fabriken sind unablässig im Einsatz und kratzen die letzten Reste zusammen.«
    »Was würde geschehen, wenn sich die Stollen von zwei Fabriken kreuzen?«
    O’Neill zuckte die Achseln. »Normalerweise dürfte so etwas nicht geschehen. Jede Fabrik ist nur in einem bestimmten Gebiet unseres Planeten tätig, besitzt ein eigenes Stück von dem großen Kuchen, für das sie allein verantwortlich ist.«
    »Aber es könnte doch geschehen.«
    »Nun, es gibt bestimmte Stoffe, die sehr selten sind; aber solange es von ihnen auch nur die geringsten Spuren gibt, werden sie sich daran halten.« O’Neill schien der Gedanke immer interessanter zu werden. »Doch wir sollten dieses Problem nicht außer acht lassen. Ich vermute, je knapper die Ressourcen werden…«
    Er verstummte. Eine Gestalt hatte den Raum betreten; der Fremde stand abwartend an der Tür und beobachtete sie.
    In dem Halbdunkel wirkte die Gestalt fast menschlich. Einen kurzen Moment lang hielt ihn O’Neill für einen Bewohner der Siedlung, der zu spät zu der Versammlung kam. Dann, als er sich auf sie zu bewegte, erkannte er, daß er nur äußerlich menschlich wirkte: es war ein Kasten, der sich aus funktionellen Gründen aufrecht auf zwei Beinen bewegte und am oberen Ende über Datenrezeptoren verfügte. Der untere Teil mit den Greifern und Sensoren bestand aus einem nach allen Seiten drehbaren Gewinde, das in Fußklauen endete. Seine Ähnlichkeit mit einem menschlichen Wesen war einzig und allein ein Zugeständnis an die Nützlichkeit der menschlichen Gestalt und hatte mit sentimentalen Erwägungen nichts zu tun.
    Der Vertreter der Fabrik war eingetroffen.
    Er begann ohne überflüssige Vorrede zu sprechen. »Dies ist ein datenverarbeitender Automat, der in der Lage ist, auf mündlicher Basis zu kommunizieren. Er verfügt über Sprech - und Empfangsanlagen und ist so programmiert, daß er alle Informationen analysieren kann, die in Verbindung mit dem fraglichen Problemkreis stehen.«
    Die Stimme klang freundlich, vertrauenerweckend und stammte offensichtlich von einem Tonband, das irgendein Techniker des Instituts vor Ausbruch des Krieges besprochen hatte. Wie sie jetzt aus der menschenähnlichen Maschine drang, wirkte sie grotesk; O’Neill konnte sich lebhaft das Bild des toten jungen Mannes vorstellen, dessen fröhliche Stimme nun aus dem mechanischen Mund dieser aufrecht gehenden Kreatur aus Stahl und Schaltkreisen drang.
    »Noch etwas ist zu beachten«, fuhr die freundliche Stimme fort. »Es wäre ein Fehler, diese Maschine wie einen Menschen zu behandeln und sie in eine Diskussion zu verwickeln, für die sie nicht konstruiert ist. Außerdem ist es ihr unmöglich, eigenständige Gedanken zu entwickeln; sie kann nur Informationen verarbeiten, die ihr bereits eingegeben wurden.«
    Die optimistische Stimme verstummte und machte einer anderen Platz. Sie ähnelte zwar der ersten, enthielt aber keinerlei Betonungen

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