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Die Bestie

Die Bestie

Titel: Die Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Liste. Ursprünglich hatte er beabsichtigt, jedem einzelnen der dreiundsiebzig Ostküsten-Amerikaner auf dieser Liste nachzuforschen, mit den A's beginnend. Bei genauer Überlegung war es ihm jedoch klar geworden, daß Wissenschaftler von Großfirmen wie Westinghouse, von der Rockefeller-Stiftung, von privaten Laboratorien mit geringen Mitteln, wie auch Physiker und Professoren, die sich individuell mit Forschung abgaben, als wahrscheinliche Kandidaten kaum in Frage kamen – die ersteren wegen der Unmöglichkeit einer Geheimhaltung, die letzteren, weil das Triebwerk bedeutende Geldmittel hinter sich haben mußte. Womit ihm dreiundzwanzig Privatstiftungen verblieben.
    Selbst dies bildete für einen einzelnen Mann ein gigantisches Unterfangen. Die dauernde Gefahr, sich zu verraten und in die Hände der Gegner zu fallen, rief den Ausdruck schmerzhafter Spannung in seine Züge, hielt seine Muskeln in steter Alarmbereitschaft und verkrampfte die Sehnen in seinem wachsenden Arm. Und dies war erst der elfte Name auf der Liste. Die bisherigen zehn hatten sich als ebenso fruchtlos erwiesen, wie sie gefährlich waren.
    Pendrake steckte die Liste ein und seufzte. Es war zwecklos, noch länger zu säumen. Er hatte sich auf der alphabetischen Liste bis zum Lambton-Institut heruntergearbeitet, dessen berühmter leitender Physiker, Dr. McClintock Grayson, im dritten Haus von der Ecke wohnte.
    Er erreichte die Eingangstür des dunklen Hauses und erlebte seine erste Enttäuschung. Ohne sich recht darüber klar zu sein, hatte er unwillkürlich erwartet, die Tür unverschlossen vorzufinden. Sie war es jedoch nicht, und das bedeutete, daß alle jene Türen, die er in seinem Leben geöffnet hatte, ohne überhaupt zu bemerken, daß sie verschlossen gewesen waren, jetzt Vorläufer und Beweisträger dafür sein mußten, daß man ein Yale-Schloß aufbrechen konnte, ohne ein Geräusch zu erzeugen. Obwohl er es schon unzählige Male unabsichtlich gemacht hatte, schien es jetzt, als er es in bewußter Absicht tat, etwas anderes zu sein. Er spannte ich und ergriff den Türknopf. Das Schloß brach mit dem dumpfen, kurzen Knacken von Metall auf, das jählings unerträglichen Kräften ausgesetzt wird.
    Pendrake trat in die tintige Schwärze eines Korridors ein und stand einen Moment lang reglos lauschend. Doch das einzige vernehmbare Geräusch war das Pochen seines Herzens. Vorsichtig ging er weiter, mit Hilfe seiner Taschenlampe in die Räume zu beiden Seiten spähend. Es dauerte nicht lange, bis es klar wurde, daß sich das Studierzimmer im ersten Stock befinden mußte. Vier Stufen auf einmal nehmend, huschte er die Treppe hinauf.
    Der Korridor des ersten Stocks war groß und führte zu fünf geschlossenen und zwei offenstehenden Türen. Die erste offene Tür gehörte zu einem Schlafzimmer, die zweite zu einem großen, gemütlichen Raum, dessen Wände mit Bücherregalen verkleidet waren. Pendrake schluckte vor Erleichterung, als er auf Zehenspitzen hineinglitt. Ein Schreibtisch stand in einer Ecke, daneben ein kleiner Aktenschrank, und mehrere Bodenleuchten. Nach einem raschen Blick in der Runde schloß er die Tür hinter sich und schaltete die Dreifach-Leuchte neben dem Sessel am Schreibtisch an.
    Wieder verharrte er und lauschte mit zum Zerreißen gespannten Nerven. Von irgendwo her kam das schwache Geräusch tiefer Atemzüge. Doch das war alles. Dr. Graysons Haushalt ruhte friedlich nach den Mühen und Nöten des Tages.
    Um zwei Uhr morgens hatte Pendrake seinen Mann. Das Beweisstück war eine gekritzelte Notiz auf einem Zettel, den er in einem Haufen unwesentlicher Papiere in einer Schublade gefunden hatte. Die Notiz besagte:
     
    Die reine Mechanik der Motorenfunktion beruht im wesentlichen auf der Umdrehungszahl. Bei sehr niedrigen Umdrehungszahlen – d.h. bei etwa fünfzig bis einhundert Umdrehungen pro Minute – wirken die Druckkräfte fast ausschließlich entlang einem Vektor, der senkrecht auf der Axialebene steht. Wenn die Gewichtsschätzungen zutreffen, wird eine Maschine bei diesen Umdrehungszahlen genügend Auftrieb haben, um zu schweben, und die Vorwärtsbewegung wird fast null sein.
     
    Pendrake verharrte hier. Was hier diskutiert wurde, konnte mit Sicherheit nichts anderes sein, als die Maschine. Doch was bedeuteten die Worte? Er fuhr fort zu lesen:
     
    Mit zunehmender Umdrehungszahl wird sich der Kraftvektor rasch in die Horizontale verlagern, bis der Vortrieb – bei etwa fünfhundert Umdrehungen pro Minute – entlang der

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