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Die Bestie

Die Bestie

Titel: Die Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Es konnte unter keinen Umständen reiner Zufall sein.
    Nur ein rascher Griff nach ihren Beinen, dachte er.
    »Jim!« sagte sie eindringlich. »Ich schwöre dir, daß die Gefahr in der ihr alle euch befindet, durch unser augenblickliches Tun um keinen Deut erhöht wird. Wenn du dir vor Augen hältst, daß es unsere Organisation war, die euch jene Autos und Flugzeuge zur Verfügung gestellt hat, als ihr aus dem Zuchthaus ausbracht, dann müßtest du ...«
    »Was?« Er blieb empört stehen. »Hör mal, diese Wagen und Flugzeuge waren uns von einem Freund von ...«
    »Eine Einzelperson, die vier Autos und zwei Flugzeuge hergibt? Sei kein Narr.«
    »Aber ...«
    Er brach ab, durch ihre Logik mundtot gemacht. Dann sagte er: »Du nanntest mich schon wieder Jim. Jim ... was noch?«
    »Jim Pendrake.«
    »Aber dein Name ist Anrella Pendrake!«
    »Stimmt. Du bist mein Mann. Jetzt steige endlich die Treppe hinunter!«
    »Wenn du meine Frau bist«, gab Pendrake unverfroren zurück, »kannst du es damit beweisen, daß du mir die Pistole gibst und mir vertraust. Gib sie mir.«
    Die Waffe wurde so rasch an seiner Schulter vorbeigereicht, daß er überrascht mit den Augen blinzelte; dann griff er behutsam nach ihr, in der halben Erwartung, daß sie ihm wieder entzogen werden würde. Doch nichts dergleichen geschah. Seine Finger umspannten sie; ihre Finger gaben sie frei. Er stand reglos mit der Pistole in der Hand, zutiefst über die Leichtigkeit seines Sieges verblüfft und sich gleichzeitig bewußt, daß ihm jetzt jede Möglichkeit einer Gewaltanwendung genommen war.
    »Bitte steige hinunter«, kam die Stimme der Frau erneut.
    »Aber wer ist Jim Pendrake?«
    »Das wirst du in ein paar Minuten erfahren. Bitte, gehe jetzt.«
    Er ging. Sie stiegen hinab, und je mehr Zeit verstrich, desto endloser kam ihm die Treppe vor. Zweimal passierten sie massive Stahlplatten, die waagrecht angeordnet waren und bis zu den Wänden des Treppenschachts hinausreichten wie Panzerdecks in einem schweren Schlachtschiff. Die Stärke der Platten erstaunte Pendrake aufs äußerste. Zwanzig Zentimeter. Jede!
    Dies war eine Festung!
    Das Ende der Treppe kam plötzlich. Ein enger Korridor, eine Tür, und dann ein heller Lichterschein, ein großer Saal, der mit Maschinen aller Art angefüllt war. Es gab Türen, die zu anderen Räumen gingen, glänzende Wendeltreppen, die weiter hinabführten und weitere Stockwerke mit Sälen voller Maschinen in der Tiefe vermuten ließen. Die Last, die bisher auf seinem Bewußtsein gelegen hatte, hob sich – die lähmende Überzeugung, daß es für ihn und Peters und die anderen keine Fluchtmöglichkeit mehr gab, begann an Halt zu verlieren. Hier, in den Kasematten dieser unterirdischen Welt, bot sich sichere Zuflucht!
    Er spürte die Welle neuen Lebens, neuer Hoffnung. Sein Blick wanderte von Maschine zu Maschine. Seine Wahrnehmung drängte danach, die Zeichen menschlicher Tätigkeit aufzunehmen. Er hatte Zeit zu der Überlegung, daß selbst die Gedanken von Peters und den anderen in diese metallisch abgeschirmten Tiefen nicht einzudringen vermochten.
    Zu seiner Rechten öffnete sich in der Wand eine Tür. Drei Männer traten heraus. Der physische Akt ihres Erscheinens spielte jedoch kaum eine Rolle. Im gleichen Augenblick, als die Tür aufging, wurde er von ihren Gedanken überströmt.
    Es war eine kleine Flut von Bildern und Ideen über ihn, seine Vergangenheit und sein Leben.
    Durch diesen Tumult der geistigen Eindrücke hörte er einen der Männer zur Frau flüstern: »Gab's Ärger?«
    »Nicht den geringsten«, entgegnete sie. »Alle unsere Vorsichtsmaßregeln erwiesen sich als unnötig. Ihre Suche war nur oberflächlich. Sie sprachen zwar ohne rechte Überzeugung davon, mich zu beseitigen, aber das hätte ich natürlich jederzeit verhindern können. Kein einziger von ihnen kam auf die Idee, die Knöpfe meiner Kleidung zu untersuchen. Aber sie sind ja im Grunde auch keine Kriminelle ... Doch wir wollen jetzt still sein, damit er ungestört übernehmen kann, was in euren Gedanken ist!«
    Das Bild, das in den Gedanken der Männer entstand, war zeitlich begrenzt, wie ein Film. Es begann in dem Augenblick, als Nypers das erstemal Verdacht in ihm säte. Und es endete hier in dieser Festung mit einem gefahrvollen Plan. Sie kannten nur wenige Einzelheiten seines bisherigen Lebens.
    Pendrake brach das Schweigen mit gepreßter Stimme. »Habe ich das so zu verstehen, daß Peters, McLard und ich mit Kelgar, Rainey und den anderen

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