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Die Bestimmung - Letzte Entscheidung: Band 3 (German Edition)

Die Bestimmung - Letzte Entscheidung: Band 3 (German Edition)

Titel: Die Bestimmung - Letzte Entscheidung: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Roth
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ich.
    Amar lacht.
    Es dauert noch eine weitere Stunde, bis wir nahe an der Stadt sind. Erst als ich das Hancock Building in der Ferne sehe, werde ich langsam nervös.
    » Ähm … Amar? « , macht Christina sich von der Rückbank bemerkbar. » Tut mir wirklich leid, aber ich brauche eine Pause, um … na ja, ich muss mal. «
    » Sofort? « , fragt Amar.
    » Ja. Es ist ganz plötzlich gekommen. «
    Er seufzt, fährt den Truck aber an den Straßenrand.
    » Ihr bleibt hier, und wehe, ihr seht nach mir! « , sagt Christina beim Aussteigen.
    Ich sehe nur ihre Silhouette, während sie zur Rückseite des Trucks geht, um die Reifen aufzuschlitzen. Kurz darauf spüre ich ein leichtes Hüpfen, das garantiert niemand außer mir bemerkt hat, und auch mir ist es nur aufgefallen, weil ich darauf gewartet habe. Als Christina wieder einsteigt und sich Schneeflocken von der Jacke wischt, liegt ein kleines Lächeln auf ihren Lippen.
    Um Menschen vor einem schrecklichen Schicksal zu bewahren, braucht es manchmal nur einen Einzigen, der bereit ist, etwas zu unternehmen. Selbst wenn es sich dabei nur um eine angebliche Pinkelpause handelt.
    Amar fährt einige Minuten weiter, bevor etwas passiert. Dann gibt es einen Ruck und der Truck fängt an zu holpern wie auf einer unebenen Fahrbahn.
    » Scheiße « , sagt Amar und blickt stirnrunzelnd auf das Armaturenbrett. » Ich fasse es nicht. «
    » Reifen platt « , sage ich.
    » Ja. « Er seufzt und tritt dann vorsichtig auf die Bremse, damit der Wagen am Straßenrand ausrollt.
    » Ich sehe mal nach « , sage ich, springe vom Beifahrersitz und gehe nach hinten.
    Die beiden Hinterreifen sind vollkommen platt und ausgefranst von Christinas Messer. Ich spähe durch die Rückfenster, um sicherzugehen, dass wirklich nur ein Ersatzreifen da ist, dann gehe ich nach vorne und reiße die Beifahrertür auf, um die Neuigkeiten zu überbringen.
    » Beide Hinterreifen sind platt, aber wir haben nur einen Ersatzreifen « , sage ich. » Wir müssen den Truck stehen lassen und ein anderes Fahrzeug besorgen. «
    » Scheiße! « Amar schlägt auf das Lenkrad. » Wir haben keine Zeit dafür. Wir müssen zusehen, dass Zeke, seine Mutter und Christinas Familie geimpft sind, bevor das Gedächtnisserum freigesetzt wird, sonst können wir die ganze Sache vergessen. «
    » Beruhige dich « , murmele ich. » Ich weiß, wo wir einen anderen Wagen finden. Warum geht ihr nicht zu Fuß weiter und ich besorge uns einen fahrbaren Untersatz? «
    Amars Miene hellt sich auf. » Gute Idee. «
    Bevor ich mich auf den Weg mache, überprüfe ich noch kurz, ob ich Munition für meine Waffe dabeihabe, obwohl ich nicht unbedingt davon ausgehe, dass ich sie brauche. Alle steigen aus dem Truck. Amar zittert in der Kälte und wippt auf den Zehen.
    Ich blicke auf meine Armbanduhr. » Also, bis wann müsst ihr sie geimpft haben? «
    » Laut George haben wir eine Stunde bis zum Beginn des Resets « , antwortet Amar und checkt ebenfalls seine Armbanduhr. » Wenn du also Zeke und seiner Mutter lieber die Trauer ersparen willst, würde ich dir keinen Vorwurf machen. Sag mir, was ich tun soll, ich richte mich ganz nach dir. «
    Ich schüttele den Kopf. » Das geht nicht. Sie würden zwar dem Schmerz entgehen, aber es wäre nicht echt. «
    » Hab ich es nicht immer gesagt? « , sagt Amar lächelnd. » Einmal ein Stiff, immer ein Stiff. «
    » Würdest du ihnen bitte verschweigen, was passiert ist? Nur so lange, bis ich da bin « , sage ich zu ihm. » Kannst du sie einfach nur impfen? Ich will derjenige sein, der es ihnen mitteilt. «
    Amars Lächeln verblasst. » Klar. Natürlich. «
    Meine Schuhe sind bereits durchnässt, weil ich nach den Reifen gesehen habe, und meine Füße schmerzen von dem kalten Boden. Ich will gerade losgehen, als Peter sich zu Wort meldet.
    » Ich komme mit « , verkündet er.
    » Was? Warum? « Ich funkele ihn an.
    » Du brauchst vielleicht Hilfe bei der Suche nach einem Truck « , sagt er. » Es ist eine große Stadt. «
    Ich sehe Amar an, der lediglich mit den Schultern zuckt. » Der Mann hat nicht unrecht. «
    Peter beugt sich zu mir und spricht so leise, dass nur ich ihn hören kann. » Wenn du nicht willst, dass ich ihm von deinem Plan erzähle, sagst du jetzt besser nichts. «
    Sein Blick driftet zu meiner Jackentasche, in der das Gedächtnisserum ist.
    Ich seufze. » Na schön. Aber du tust, was ich sage. «
    Ich schaue zu, wie Amar und Christina ohne uns Richtung Hancock Building gehen. Als sie weit genug weg

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