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Die Bestimmung - Letzte Entscheidung: Band 3 (German Edition)

Die Bestimmung - Letzte Entscheidung: Band 3 (German Edition)

Titel: Die Bestimmung - Letzte Entscheidung: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Roth
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sind und uns nicht mehr sehen, gehe ich einige Schritte zurück und schiebe die Hand in meine Tasche, um die Ampulle zu schützen.
    » Nur damit du es weißt, ich werde nicht nach einem Truck suchen « , erkläre ich. » Du kannst das ebenso gut jetzt gleich erfahren. Wirst du mir bei dem, was ich tue, helfen, oder muss ich dich erschießen? «
    » Kommt drauf an, was du vorhast. «
    Es ist schwer, darauf zu antworten, da ich es selbst noch nicht genau weiß. Vor mir befindet sich das Hancock Building. Rechts von mir sind die Fraktionslosen und Evelyn mit ihrem Todesserum, links die Getreuen und Marcus mit seinem Rebellenplan.
    Wo habe ich den größten Einfluss? Wo kann ich am meisten bewirken? Das sind Fragen, die ich mir stellen sollte. Stattdessen frage ich mich, wen ich lieber vernichten will.
    » Ich werde eine Revolution stoppen « , sage ich.
    Ich wende mich nach rechts und Peter folgt mir.

4 5 . Kapitel
    Tris
    Mein Bruder steht hinter dem Mikroskop, das Auge gegen das Okular gepresst. Das Licht vom Objektträger wirft seltsame Schatten auf sein Gesicht und lässt ihn Jahre älter aussehen.
    » Das ist es « , sagt er. » Das Angriffsserum, meine ich. Ganz ohne Zweifel. «
    » Es ist immer gut, wenn ein Zweiter einen Blick darauf wirft « , meint Matthew.
    Ich verbringe die Stunden vor seinem Tod mit meinem Bruder – und er analysiert ein Serum. Das ist so dumm.
    Ich weiß, warum Caleb hierherkommen wollte: Er wollte sicherstellen, dass er sein Leben nicht ohne guten Grund opfert. Ich mache ihm keinen Vorwurf. Es gibt keine zweite Chance, wenn man für etwas gestorben ist, zumindest soweit ich weiß.
    » Sag mir noch einmal den Aktivierungscode « , bittet Matthew. Der Code setzt das Gedächtnisvirus frei und nach einem weiteren Knopfdruck verteilt es sich sofort in der Luft. Seit unserer Ankunft hier hat Matthew Caleb die Zahlenfolge alle paar Minuten wiederholen lassen.
    » Ich kann mir Zahlenreihen sehr gut merken! « , erklärt Caleb.
    » Schon möglich. Aber wir wissen nicht, in was für einer geistigen Verfassung du bist, wenn die Wirkung des Todesserums erst einmal eingesetzt hat. Der Code muss dir in Fleisch und Blut übergegangen sein. «
    Bei dem Wort » Todesserum « zuckt Caleb zusammen. Ich starre auf meine Schuhe.
    » Null acht null sieben eins zwei « , sagt Caleb. » Und dann drücke ich auf den grünen Knopf. «
    Während wir hier sind, ist Cara bei den Leuten im Kontrollraum, damit sie ihnen ein Friedensserum in die Getränke mischen und die Lichter auf dem Gelände löschen kann, solange sie zu betrunken sind, um etwas zu bemerken. Genau das Gleiche haben Nita und Tobias vor einigen Wochen gemacht. Auf diese Weise können wir unbehelligt zum Waffenlabor gelangen.
    Auf dem Labortisch mir gegenüber liegt der Sprengstoff, den Reggie uns gegeben hat. Er sieht so gewöhnlich aus – in einer schwarzen Box mit Metallklammern und Fernzündung. Mithilfe der Klammern lässt sich die Box an der zweiten Labortür befestigen. Die erste Tür ist seit dem Angriff noch immer nicht repariert worden.
    » Ich denke, das ist es « , sagt Matthew. » Jetzt heißt es warten. «
    » Matthew « , sage ich. » Meinst du, du könntest uns kurz mal allein lassen? «
    » Natürlich. « Matthew lächelt. » Ich komme zurück, wenn es so weit ist. «
    Er schließt die Tür hinter sich. Caleb streicht über den Schutzanzug, den Sprengstoff und den Rucksack, in den alles gepackt werden soll. Er legt alles ordentlich zurecht.
    » Ich muss immer daran denken, wie wir als Kinder ›Candor‹ gespielt haben « , sagt er. » Wie ich dich auf einen Stuhl im Wohnzimmer gesetzt und dir Fragen gestellt habe. Erinnerst du dich? «
    » Ja. « Ich lehne mich gegen den Labortisch. » Du hast immer nach dem Puls in meinem Handgelenk getastet und behauptet, du würdest es sofort merken, wenn ich lüge, weil die Candor es immer merken, wenn andere lügen. Das war nicht gerade nett von dir. «
    Caleb lacht. » Weißt du noch, wie du Mom gestanden hast, ein Buch aus der Schulbibliothek gestohlen zu haben, kaum dass sie zur Tür hereingekommen war? «
    » Und dann musste ich zur Bibliothekarin gehen und mich entschuldigen! « Ich stimme in sein Lachen ein. » Diese Frau war schrecklich. Sie nannte alle ständig ›junge Dame‹ oder ›junger Mann‹. «
    » Oh, aber in mich war sie total vernarrt. Als ich mich freiwillig zum Bibliotheksdienst gemeldet habe und während meiner Mittagspause Bücher in die Regale zurückstellen sollte,

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