Die Bestimmung - Letzte Entscheidung: Band 3 (German Edition)
Tobias Zeit, zu gehen. Ich stelle mich auf eine höhere Treppenstufe, während er auf der unteren stehen bleibt, so dass wir ungefähr auf gleicher Höhe sind.
» Ich habe kein gutes Gefühl bei dem Gedanken, dass ich heute Nacht nicht bei dir sein kann « , sagt er. » Es ist nicht richtig, dich mit so etwas Schwierigem alleine zu lassen. «
» Traust du mir nicht zu, dass ich damit fertig werde? « , frage ich ein wenig trotzig.
» Natürlich traue ich dir das zu. « Er berührt mein Gesicht und legt seine Stirn gegen meine. » Es gefällt mir einfach nicht, dass du das alleine auf dich nehmen musst. «
» Und mir gefällt es nicht, dass du die Sache mit Uriahs Familie alleine auf dich nehmen musst « , sage ich sanft. » Aber das sind Dinge, die jeder allein durchstehen muss. Ich bin froh, dass ich noch ein wenig Zeit mit Caleb verbringen kann, bevor … du weißt schon. Außerdem ist es ganz gut, wenn ich mir ausnahmsweise mal keine Sorgen um dich machen muss. «
» Ja. « Er schließt die Augen. » Ich kann es kaum erwarten, bis ich morgen wieder hier bin und du deinen Part in die Tat umgesetzt hast und wir endlich an die Zukunft denken können. «
» Ich kann dir versprechen, dass die Zukunft eine Menge hiervon bringen wird « , sage ich und küsse ihn.
Er nimmt die Hände von meinen Wangen und legt sie auf meine Schultern, dann lässt er sie langsam über meinen Rücken wandern. Seine Finger finden den Saum meines Shirts und schlüpfen darunter, ich spüre sie warm und fest auf meiner Haut.
Ich nehme alles gleichzeitig wahr – den Druck seiner Lippen und den Geschmack unseres Kusses, seine Haut und das orangefarbene Licht, das durch meine geschlossenen Lider dringt, den Geruch von grünen, lebendigen Pflanzen, der in der Luft liegt. Als ich mich von ihm löse und er die Augen öffnet, sehe ich jedes Detail – den hellblauen Fleck in seinem linken Auge und das dunklere Blau, in dem ich mich wie in einem Traum verlieren kann und sicher fühle.
» Ich liebe dich « , sage ich.
» Ich liebe dich auch « , sagt er. » Bis bald. «
Er küsst mich noch einmal, ganz sanft, dann verlässt er das Atrium. Ich bleibe in diesem letzten Sonnenstrahl stehen, bis die Sonne untergegangen ist.
Es ist Zeit, zu meinem Bruder zu gehen.
44. Kapitel
Tobias
Ich mache noch einen Abstecher zu den Monitoren, bevor ich zu dem Treffen mit Amar und George gehe.
Evelyn, die sich mit ihren Fraktionslosen im Hauptquartier der Ken verschanzt hat, beugt sich gerade über einen Stadtplan. Marcus und Johanna befinden sich in einem Haus auf der Michigan Avenue, nördlich des Hancock Buildings, und halten ein Treffen ab.
Ich hoffe, dass sie in einigen Stunden immer noch dort sind, dann, wenn ich entscheide, bei welchem Elternteil ich einen Reset durchführe. Amar hat uns nur etwa eine Stunde zugestanden, um Uriahs Familie zu impfen und unbemerkt ins Amt zu bringen, daher habe ich nur Zeit für einen von beiden.
Schnee treibt über das Pflaster draußen und tanzt im Wind. George bietet mir eine Waffe an.
» Es ist gefährlich in der Stadt « , sagt er. » Bei allem, was da gerade vor sich geht. «
Ich nehme die Waffe, ohne sie auch nur anzusehen.
» Ihr seid alle mit dem Plan vertraut? « , fragt George. » Ich behalte euch von dem kleinen Kontrollraum aus im Auge. Allerdings weiß ich nicht, ob ich euch von Nutzen sein kann, wenn der Schnee die Kameras blockiert. «
» Wo halten sich die anderen Security-Leute solange auf? «
» Sie werden einen trinken gehen, nehme ich an « , sagt George schulterzuckend. » Ich habe ihnen gesagt, sie sollen sich den Abend freinehmen. Niemand wird bemerken, dass der Truck fort ist. Es klappt alles, das verspreche ich euch. «
Amar grinst. » Okay, auf geht’s. «
George drückt Amars Arm und gibt uns anderen ein Zeichen. Während die Übrigen Amar zu dem geparkten Truck draußen folgen, schnappe ich mir George und halte ihn fest. Er wirft mir einen seltsamen Blick zu.
» Stell mir jetzt keine Fragen, denn ich werde sie nicht beantworten « , sage ich. » Aber impfe dich selbst gegen das Gedächtnisserum, okay? Sobald wie möglich. Matthew kann dir helfen. «
Er sieht mich stirnrunzelnd an.
» Tu es einfach « , wiederhole ich und gehe hinaus zum Lastwagen.
Schneeflocken landen in meinem Haar und bei jedem Atemzug steigen Wölkchen auf. Christina stößt auf dem Weg zum Truck mit mir zusammen und lässt dabei etwas in meine Tasche gleiten. Eine Ampulle.
Als ich auf den Beifahrersitz
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