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Die Bestimmung - Toedliche Wahrheit - Band 2

Die Bestimmung - Toedliche Wahrheit - Band 2

Titel: Die Bestimmung - Toedliche Wahrheit - Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Roth
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gehen mir nicht aus dem Sinn. Es ist, als hätten sie eine größere Bedeutung– als hätte sie nicht nur so einfach von den Amite gesprochen, sondern von einer anderen Gruppe von Unterdrückten. Von den Fraktionslosen.
    Und während ich mich im Raum umblicke, jeden Soldaten der Ferox und jeden fraktionslosen Soldaten ins Auge fasse, fällt mir etwas auf.
    » Christina«, sage ich, » die Fraktionslosen sind alle bewaffnet.«
    Sie schaut sich um, dann blickt sie mich stirnrunzelnd an.
    Im Geiste sehe ich Therese, die Uriahs Waffe an sich nimmt, obwohl sie selbst eine hat. Ich sehe, wie Tobias schmallippig wird, als ich ihn über die unselige Allianz zwischen den Ferox und den Fraktionslosen befrage und er mir etwas vorenthält.
    Dann taucht Evelyn in der Halle auf, in herrschaftlicher Pose, wie eine Königin, die in ihr Reich heimkehrt. Tobias ist nicht bei ihr. Wo ist er?
    Evelyn geht an den Tisch, auf dem Jeanine Matthews Leiche liegt. Edward kommt hinterher gehumpelt. Evelyn zieht eine Pistole, zielt auf das Porträt von Jeanine, das am Boden liegt, und drückt ab.
    Der ganze Raum verstummt. Evelyn wirft die Pistole auf den Tisch, neben Jeanines Kopf.
    » Danke«, sagt sie. » Ich weiß, dass ihr euch alle fragt, was als Nächstes passiert. Deshalb bin ich gekommen, um es euch zu sagen.«
    Tori reckt sich auf ihrem Stuhl und beugt sich zu Evelyn, um ihr etwas zuzuflüstern. Aber Evelyn beachtet sie nicht.
    » Das System der Fraktionen, das lange Zeit auf Kosten von unterdrückten Menschen aufrechterhalten worden ist, wird mit sofortiger Wirkung aufgelöst«, erklärt sie. » Wir wissen, dass dieser Übergang für euch alle schwierig werden wird, aber–«
    » Wir?«, fällt Tori empört ein. » Auflösen, wovon redest du eigentlich?«
    » Was ich damit sagen will«, fährt Evelyn fort und blickt Tori dabei zum ersten Mal an, » ist, dass deine Fraktion, die noch bis vor ein paar Wochen zusammen mit den Ken lautstark gefordert hat, den Fraktionslosen Lebensmittel und andere Güter zu rationieren– Forderungen übrigens, die dazu geführt haben, dass die Altruan vernichtet wurden–, dass diese Fraktion nicht mehr existiert.«
    Evelyn lächelt ein wenig.
    » Und falls ihr die Waffen gegen uns erheben wollt«, fügt sie hinzu, » werdet ihr euch schwertun, überhaupt noch welche zu finden.«
    Wie auf ein Stichwort hin halten alle Fraktionslosen eine Waffe hoch. Sie haben sich gleichmäßig im Raum verteilt und sind auch in den Treppenaufgängen postiert. Sie haben uns umzingelt.
    Sie haben das so geschickt, so unauffällig gemacht, dass ich fast lachen muss.
    » Ich habe meine Hälfte der Armee angewiesen, eurer Hälfte die Waffen abzunehmen, sobald sie ihren Auftrag erfüllt haben«, sagt Evelyn. » Wie ich sehe, waren sie erfolgreich. Ich bedaure diese Geheimnistuerei, aber wir wussten ja, dass ihr so sehr am System der Fraktionen hängt wie an eurer eigenen Mutter, deshalb wollten wir euch den Einstieg in das neue Zeitalter ein bisschen erleichtern.«
    » Erleichtern?«, fragt Tori. Sie humpelt auf Evelyn zu, die seelenruhig ihre Waffe zieht und auf sie zielt.
    » Ich habe nicht über zehn Jahre lang Hunger gelitten, nur um jetzt vor einer Ferox mit einem kaputten Bein klein beizugeben«, sagt Evelyn. » Wenn du nicht willst, dass ich auf dich schieße, dann setz dich wieder zu deinen Ex-Fraktionsgenossen.«
    Ich sehe, wie sie ihre Armmuskeln spannt, ihr Blick ist nicht so kalt wie der von Jeanine, dafür aber berechnender, abschätzender, vorausschauender. Ich weiß nicht, wie sich diese Frau jemals Marcus unterordnen konnte. Sie muss damals eine andere Frau gewesen sein als heute, nicht so stählern und kampferprobt.
    Tori bleibt ein paar Sekunden vor Evelyn stehen, dann humpelt sie weit weg in die hinterste Ecke des Raums.
    » Diejenigen, die uns geholfen haben, die Ken zu entmachten, werden belohnt werden«, erklärt Evelyn. » Denjenigen, die sich uns entgegengestellt haben, wird der Prozess gemacht werden und sie werden ihren Vergehen entsprechend bestraft.« Beim letzten Satz hebt sie ihre Stimme. Ich bin überrascht, wie weit sie trägt.
    Hinter ihr geht die Tür zum Treppenhaus auf und beinahe unbemerkt tritt Tobias herein, gefolgt von Marcus und Caleb. Beinahe, denn ich bemerke es, weil ich darin geübt bin, auf ihn zu achten. Während er näher kommt, betrachte ich seine Schuhe. Er trägt schwarze Sneakers mit Ösen aus Chrom für die Schnürsenkel. Sie bleiben neben mir stehen und er beugt sich zu

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