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Die Bettelmoenche aus Atlantis

Titel: Die Bettelmoenche aus Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Klößchen, Karl und Gaby standen an der Einmündung zur Straße.
    Offenbar wussten sie nicht recht, wie sie sich verhalten sollten.
    »Das sind sie«, nickte Tarzan. »Dann will ich mal nicht länger stören. Wusste ja nicht, dass Sie im Haus einen Schießstand haben.«
    Er sprang die Stufen hinunter, stieg aufs Rad und fuhr über den Vorplatz zu seinen Freunden.
    »Kommt ein Stück weg!«, sagte er. »Dann erzähle ich.« Sie radelten bis zur ersten Biegung. Dort wurden sie von dicht stehenden Bäumen verdeckt.
    »Wir haben Schüsse gehört«, sagte Gaby. »Ich hatte solche Angst, dass du ...«
    Sie sprach nicht weiter. Aber in ihren Kornblumenaugen stand noch die Sorge um ihn.
    Tarzan blickte zu Boden, verhinderte aber ein Rotwerden, indem er rasch sein Erlebnis berichtete.
    »Helfen konnte ich Widmann nicht mehr. Vielleicht hat er eine Gehirnerschütterung. In so einem Fall ist es immer das Beste, wenn man den Arzt abwartet. Die Polizei wird gleich hier sein. Die bringt natürlich den Notarzt mit.Aber den Herren Bettelmönchen werde ich die Suppe versalzen. Die wissen ja nicht, dass ich alles gesehen habe.«
    »Jedenfalls sind Argoub und Grombali noch nicht von ihrer Betteltour zurück«, sagte Gaby. »Ob man sie festgenommen hat?«
    »Das wäre zu schön, um wahr zu sein.« Tarzan schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass Frau von Mahrendorf sie identifizieren (wieder erkennen) konnte.«
    Sie setzten sich an den Straßenrand und warteten. Es dunkelte. Gaby zog ihre Strickjacke an. Da sie neben Tarzan saß und müde wurde, lehnte sie den Kopf an seine Schulter.
    Klößchen stieß Karl an. Aber der ging nicht darauf ein, sondern starrte in eine andere Richtung. Dort jagte ein Eichhörnchen am Stamm einer Fichte hoch. Es war im schwindenden Licht gerade noch zu erkennen – eigentlich nur, weil es einen weißen Brustlatz hatte und glänzende Augen.
    Tarzan rührte sich nicht. Gabys Kopf an seiner Schulter stimmte ihn feierlich. Ihr Goldhaar roch nach Apfelshampoo. Eine vorwitzige Welle kitzelte ihn am Hals.
    Hoffentlich, dachte er, lässt sich die Polizei ein bisschen Zeit.
    Aber dann ertönte Sirenengeheul. Es näherte sich. Zwei Wagen jagten über die Forststraße heran. Scheinwerferlicht geisterte durch den Wald.
    Die vier Freunde sprangen auf.

5. Tarzan entlarvt eine Lüge
    Ein Streifenwagen preschte vorbei. Ihm folgte der Notarzt- wagen.
    Die TKKG-Freunde fuhren hinterher. Als sie zum Vorplatz kamen, parkten beide Fahrzeuge vor dem Landhaus.
    Der Notarzt und zwei Sanitäter – alle in weißer Dienstkleidung – liefen ins Haus.
    Der Eingang stand immer noch offen. In der Halle brannte ein schwindsüchtiges Licht.
    Tarzan sah, wie sich die drei Bettelmönche mit zwei uniformierten Polizisten unterhielten. Offenbar führte Thibar das Wort. Er fuchtelte mit seinen langen Armen, schnitt entsetzte Grimassen und schauderte mehrfach zusammen.
    Vermutlich schilderte er angstschlotternd, wie knapp Salwa und er dem Tod entronnen wären.
    Seine himmelblauen Kollegen nickten zur Bestätigung und Salwa hielt sich die Backe.
    Karl, Klößchen und Gaby blieben bei der Treppe, wo Tarzan auch sein Rad ließ. Als er in die Halle trat, buckelten sich Salwas Augenwülste noch stärker. In den finsteren Augenhöhlen schien Wut aufzuglimmen.
    »...haben Sie die Einschüsse gesehen«, sagte Thibar noch. Dann starrte auch er Tarzan an.
    Die Polizisten drehten sich um.
    »Guten Abend«, grüßte er. »Ich heiße Peter Carsten, bin Schüler der Internatsschule und möchte eine Aussage machen.«
    »In welcher Angelegenheit?«, fragte der jüngere Polizist. Er hatte ein freundliches Milchgesicht.
    »In der hier!« Tarzan deutete mit gestrecktem Zeigefinger zu Boden. »Ich war Zeuge.«
    Salwa und Thibar tauschten rasch einen Blick. Jeli saugte die Lippen ein und blinzelte überrascht.
    In diesem Moment wurde Widmann von den beiden Sanitäternaus dem Kantinenraum gebracht. Er lag auf einer Bahre, war zwar bei Bewusstsein, aber immer noch groggy.Er atmete schwer mit geöffnetem Mund, blickte starr nach oben und ließ die Arme schlaff hängen.
    Der Notarzt, ein junger Mann, folgte ihnen mit seiner Bereitschaftstasche.
    »Vermutlich Gehirnerschütterung!«, sagte er zu den Polizisten. »Was ihm wirklich fehlt, werden wir im Krankenhaus feststellen. Also, bis dann!«
    Erst als die vier draußen waren, wandte sich der Polizist an Tarzan.
    »Du hast also gesehen, wie Herr Widmann – das ist der Verletzte – auf diese Männer

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