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Die bezaubernde Rivalin

Die bezaubernde Rivalin

Titel: Die bezaubernde Rivalin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fielding
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machen, und egal, wie weh es tun würde, fragte sie jetzt ihren Vater: „Weshalb hasst dich Jordan so? Was hast du seiner Mutter angetan?“
    „Es tut mir leid, Liebes, aber es ist nicht an mir, zu erzählen, was in jener Nacht passiert ist.“
    „Es ist gar nichts passiert, India“, sagte Kitty Farraday jetzt behutsam. „Nicht, weil ich es nicht gewollt hätte, sondern weil Ihr Vater ein Gentleman ist.“
    Jordan wollte schon etwas dazu sagen, wurde aber von einem scharfen Blick seiner Mutter zum Schweigen gebracht, die sich daraufhin wieder an India wandte: „Mein Zusammenbruch hatte nichts mit Ihrem Vater zu tun. Allerdings hat er mir dabei geholfen, die Farce meines damaligen Lebens zu durchschauen. Durch ihn habe ich begriffen, dass ich innerlich immer mehr verkümmerte. Viel zu lange hatte ich eine Lüge gelebt und so getan, als hätte ich Jordans Vater niemals geliebt.“
    „Deshalb haben Sie Jordan auch so genannt, weil Sie sich beweisen wollten, dass es Ihnen nichts ausmachen würde, täglich den Namen seines Vaters zu sagen.“
    Kitty Farraday lächelte wehmütig, und Jordan wurde ganz blass. „Das ist noch nicht alles. Ich wollte meine Rolle bis zur Perfektion spielen: die Rolle der modernen Karrierefrau, die niemanden braucht und jedem vorgaukelt, dass ihr Beruf sie glücklich machen würde. Sieben Jahre lang habe ich dieses Spiel gespielt und so getan, als wäre ich stark. Ich dachte immer, solange ich die Arbeit im Warenhaus hätte, wäre alles in Ordnung. Als Peter dann den Vorstandsvorsitz zugesprochen bekam, brach für mich eine Welt zusammen. Wir kannten uns schon von früher, und er war immer sehr nett zu mir gewesen. Deshalb rief ich ihn an, sobald ich wusste, dass er wieder in London war.
    Er ist auch gleich zu mir gekommen, um mich zu trösten – schließlich war mein Vater noch nicht lange tot. Aber ich habe versucht, mich Peter an den Hals zu werfen, um ihm das Warenhaus wieder abzuschwatzen. Doch es war zwecklos, er hat mich zurückgewiesen.“
    „Aber er ist doch über Nacht geblieben. Ich habe euch gesehen“, sagte Jordan, „und du hast geweint.“
    „Ich wusste nicht, dass du wach gewesen bist, Jordan, und hatte natürlich keine Ahnung, dass du an der Tür stehst.“ Kitty atmete tief durch, bevor sie fortfuhr. „Peter hatte mir einen Brief mitgebracht, den er irgendwo in den Unterlagen gefunden hatte. Anscheinend hat es nie einen goldenen Aktienanteil gegeben. Die Sache kam mir immer schon merkwürdig vor. Kein Mensch würde doch so etwas unterschreiben, da es im Zweifel auch die eigenen Nachkommen benachteiligen könnte.
    Wie auch immer, in Wahrheit war diese Vereinbarung eine Erfindung von Charles Claibournes Sohn, der nicht wollte, dass William Farradays Sohn den Vorstandsvorsitz übernahm. Zwischenzeitlich hatte man sich nämlich darauf geeinigt, dass bei der Erbfolge auch berücksichtigt werden sollte, wer am besten für die Position des Vorstandsvorsitzenden geeignet war.“
    „Peter Claibourne hat dir das erzählt, oder? Und da hast du ihm einfach so geglaubt?“
    „Nein, er hat mir den Brief von Charles junior gegeben, den er im Safe seines Vaters gefunden hatte. Darin gibt dieser Charles zu, die Sache mit dem goldenen Aktienanteil nur erfunden zu haben, falls es einmal nötig werden sollte, die Erbfolge zu ändern.“ Mit Blick zu Jordan fügte sie hinzu: „Wenn zum Beispiel jemand auf die Idee kommen sollte, das Warenhaus zu veräußern, ohne die stillen Teilhaber zu fragen.“
    Entgeistert sah India zu ihrem Vater. „Warum hast du mir denn nichts davon erzählt und bist einfach weggegangen?“
    „Ich wusste ja nicht, ob der Brief noch existiert. Und da habe ich mich auf die Suche nach Kitty gemacht. Das war gar nicht so leicht.“
    „Hätte ich gewusst, dass dein Vater aus gesundheitlichen Gründen gezwungen war, den Vorstandsvorsitz aufzugeben, hätte ich den Brief den Anwälten geschickt.“
    Jordan war immer noch nicht von Peter Claibournes Unschuld überzeugt. „Warum sollte er dir den Brief überlassen, wenn nicht, um sein Gewissen zu beruhigen?“
    Kitty Farraday wandte sich an Peter Claibourne. „Erzähl du es Jordan!“
    „Ich wollte damals, dass Kitty das Warenhaus behält. Nicht, weil ich so nobel gewesen wäre, sondern weil Pamela so unglücklich war. Sie litt an einer postnatalen Depression und wollte deshalb unbedingt nach Indien zurück. Dachte ich zumindest. Dabei war ihr auch egal, ob ich sie begleitete. In dieser Zeit fand ich den Brief

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