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Die Beziehungs-Trickkiste

Die Beziehungs-Trickkiste

Titel: Die Beziehungs-Trickkiste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GU
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der Engewahrnehmung stecken, beantworten Sie sich folgende Frage: „Was würde ich tun, wenn es sich nicht um meine Frau, sondern um einen Freund handeln würde? Was würde ich mir nicht mehr bieten lassen? Was würde ich ihr endlich klarmachen?“ Tun Sie etwas davon.
Selbstlose Liebe
    Die Vorstellung einer selbstlosen Liebe ist bei vielen sehr beliebt. Sicherlich auch deshalb, weil sie denjenigen, der vorgibt, auf diese Weise zu lieben, veredelt und über sich selbst erhebt.
    Ein hehres Ideal
    Natürlich haben Ideale ihren Sinn. Sich am Ideal der selbstlosen Liebe zu orientieren, mag dann angebracht sein, wenn man dem Partner allzu egoistisch gegenüber auftritt und selbstsüchtig versucht, auf die Liebe zu pochen, ohne den anderen im Blick zu haben und seine Verfassung zu berücksichtigen. Umgekehrt kann das Ideal dazu führen, sich zu überfordern, etwa indem man sich übertrieben zurücknimmt, seine Bedürfnisse leugnet oder sich dem anderen unterordnet.
    Was sagt die Realität?
    Gibt es in der Praxis selbstlose Liebe? Ich denke nicht. Schließlich ist schon die Aussage „Ich liebe selbstlos“ in sich widersprüchlich. Wie kann ein Ich selbstlos sein, da es doch allein durch Abgrenzung entsteht, durch die Unterscheidung vom Du? Kann das Ich überhaupt etwas anderes als das Eigene im Sinn haben? Wobei zum Eigenen selbstverständlich auch das Bedürfnis nach Liebe gehört.
    Darüber hinaus: Wozu sollte eine selbstlose Liebe gut sein? Eine Liebe, die nur den anderen im Blick hat und von sich selbst absieht? Eine Liebe, in der es aus Sicht des anderen dann kein Gegenüber gibt, an dem er sich reiben, mit dem er sich auseinandersetzen und mit dem er wieder zusammenkommen kann?
    Der Sinn der Liebe
    Die Aufgabe der Liebe besteht aus meiner Sicht darin, den Menschen aus den Grenzen seines Ich, aus der Isolation in sich zu befreien. Liebe findet statt, wenn das Bewusstsein statt von der Selbstwahrnehmung von der Wahrnehmung der Verbindung zum anderen erfüllt ist.
    Man mag das als Auflösung des Ich bezeichnen, weil es sich so anfühlt. Diese Auflösung geschieht allerdings, indem man sich auf die Verbindung zum Du konzentriert, nicht aber auf das Du. Das Du lernt man nie vollkommen kennen. Kein noch so intensiv Liebender wird je in die Psyche, in das Gehirn, in den Körper seines Gegenübers eintreten können.
    Doch in der Verbindung zu ihm kann er sich auflösen, ohne je wirklich zu verschwinden. In der Verbindung kann er sich verlassen und dennoch bei sich bleiben, kann er von sich weggehen und dennoch zu sich zurückkehren.
    Auf den Punkt gebracht
    â€¢ Liebe gleicht in der heutigen Zeit nicht länger einer ewigen Verschmelzung, sondern vielmehr einer Kette von vielen Begegnungen.
    â€¢ Die Liebe zweier Menschen, die Liebe von Individuen also, erfordert zwei voneinander getrennte Personen (mehr dazu in meinem Buch „Die Liebe der Individuen“, siehe „Bücher und Adressen“ > ).
    â€¢ Für uns heute gilt: Nur Getrennte, also sich getrennt voneinander Wahrnehmende, können lieben, nur Nicht-Verbundene können sich verbinden. Und damit rückt selbstlose Liebe ins Reich der bloßen Ideale.
    Â 
    Aus der Trickkiste
    Bei Gefahr der Manipulation: In der Praxis der Beziehung soll die Behauptung der Selbstlosigkeit den Partner oft zum Einlenken oder Nachgeben bewegen. Man behauptet dann: „Ich habe das alles nur für dich getan.“ Oder vielleicht „Ich wollte doch nur, dass du glücklich bist.“
    Der andere wird sich gegen diese Behauptung verwahren, weil er spürt, dass er damit manipuliert werden soll. Wenn Sie sich bei solch einem Versuch ertappen, sollten Sie den Begriff der selbstlosen Liebe fallen lassen und Ihre Aussage umformulieren.
    Konstruktivere Aussagen helfen: „Ich habe das alles für unsere Beziehung getan“, ist wesentlich näher an der Wirklichkeit. Denn selbst wenn man etwas für den anderen tut, dann macht man es, weil man eine Beziehung zu ihm haben will – und nicht aus reiner Selbstlosigkeit.
    Sprechen Sie also besser davon, was Sie „für die Beziehung“ tun, statt zu behaupten, Sie würden selbstlos lieben. Sie werden sehen, dass Ihr Partner das sehr viel leichter annehmen kann als einen Versuch, sein Verhalten auf Ihre Bedürfnisse hin auszurichten.
Vertrauen

    Wer dem Partner vertraut, der verlässt sich auf ihn. Der Satz

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