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Die Bibel nach Biff

Die Bibel nach Biff

Titel: Die Bibel nach Biff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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ihrer Namen irgendeinen langwierigen Titel hinzu, den ich nicht verstand, der jedoch sicher darauf hinweisen sollte, dass sie alle ebenso Mitglieder des Sanhedrin, wie auch im Rat der Pharisäer waren. Ein Hinterhalt. Sie begrüßten uns knapp, dann versammelten sie sich an den Wasserschalen, um ihre Hände vor dem Essen zu waschen, wobei sie Josua und mich beobachteten, als wir uns wuschen und unser Gebet sprachen. Schließlich gehörte das zum Test.
    Wir setzten uns. Die Dienerin nahm Wasser und Schalen mit und brachte Krüge mit Wein.
    »Also«, sagte der Älteste der Pharisäer. »Wie ich höre, habt Ihr in Galiläa einem Heimgesuchten die Dämonen ausgetrieben.«
    »Ja, wir hatten eine herrliche Passahwoche«, sagte ich. »Und Ihr?«
    Josua trat mich unter dem Tisch. »Ja«, sagte er. »Kraft meines Vaters habe ich einige Besessene von ihrem Leid befreit.«
    Als Josua »mein Vater« sagte, rutschen alle auf ihren Stühlen herum. Mir fiel eine Bewegung in der Tür hinter Jakan auf. Es war Maggie, die wie eine Irre Zeichen gab, als Jakan das Wort ergriff. Die Aufmerksamkeit wandte sich ihm zu, und Maggie machte sich unsichtbar.
    Jakan beugte sich vor. »Manch einer sagt, Ihr triebet diese Dämonen mit der Macht des Beelzebub aus.«
    »Und wie könnte ich das tun?«, sagte Josua erregt. »Wie könnte ich den Beelzebub gegen sich selbst wenden? Wie sollte ich Satan gegen Satan kämpfen lassen? Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.«
    »Junge, hab ich Hunger«, sagte ich. »Bringt was zu futtern.«
    »Mit dem Geist Gottes treibe ich Dämonen aus. Daran seht Ihr, dass Sein Reich gekommen ist.«
    Das wollten sie nicht hören. Teufel noch eins, ich wollte es auch nicht hören, nicht hier. Falls Josua behauptete, er brächte das Reich Gottes, dann behauptete er damit auch, der Messias zu sein, was nach deren Denkungsart Blasphemie war, ein Verbrechen, das mit dem Tode bestraft wurde. Es war eine Sache, so etwas aus zweiter Hand zu hören, aber eine ganz andere, wenn Josua es ihnen ins Gesicht sagte. Doch wie immer war er furchtlos.
    »Manche meinen, Johannes der Täufer sei der Messias«, sagte Jakan.
    »Niemand ist besser als Johannes«, sagte Josua. »Nur tauft Johannes nicht mit dem Heiligen Geist. Aber ich.«
    Sie alle sahen einander an. Sie hatten keine Ahnung, wovon er redete. Seit zwei Jahren predigte Josua den Göttlichen Funken, den Heiligen Geist, aber es war eine neue Art und Weise, Gott und das Reich zu betrachten: Es war eine Veränderung. Diese Leute hatten hart daran gearbeitet, ihre Machtpositionen zu besetzen. An Veränderungen waren sie nicht interessiert.
    Man stellte Speisen auf den Tisch, und es wurde gebetet, dann aßen wir eine Weile schweigend. Wieder stand Maggie hinter Jakan in der Tür, gestikulierte mit einer Hand, die auf der anderen zu wandern schien, formte lautlos Worte, die ich verstehen sollte. Ich hatte etwas dabei, was ich ihr unter vier Augen geben wollte, doch offensichtlich hatte Jakan ihr verboten, einzutreten.
    »Eure Apostel waschen sich vor dem Essen nicht die Hände!«, sagte einer der Pharisäer, ein fetter Mann mit einer Narbe über dem Auge.
    Bart, dachte ich.
    »Nicht das, was in einen Menschen hineingeht, beschmutzt ihn«, sagte Josua, »sondern das, was herauskommt.« Er brach etwas von dem Brot und dippte es in eine Schale mit Öl.
    »Er meint Lügen«, sagte ich.
    »Ich weiß«, sagte der alte Pharisäer.
    »Ihr dachtet an etwas Ekelhaftes. Lügt nicht.«
    Die Pharisäer tauschten diesen »Nein-du-bist-dran-nein-du« - Blick.
    Josua kaute langsam an seinem Brot, dann sagte er: »Wozu die Urne außen waschen, wenn der Schmutz doch drinnen ist?«
    »Ja, wie Ihr miesen Heuchler!«, fügte ich hinzu, mit mehr Begeisterung als angemessen.
    »Hör auf, mir zu helfen!«, sagte Josh.
    »'tschuldigung. Netter Wein. Manischewitz?«
    Mein Gelaber befreite sie ganz offenbar von ihrem Unbehagen. Der alte Pharisäer sagte: »Ihr verkehrt mit Dämonen, Josua von Nazareth. Man hat gesehen, wie dieser Levi dort Blut aus der Nase eines Pharisäers hat laufen lassen und ein Messer abbrechen konnte, ohne dass man gesehen hätte, wie er sich bewegte.«
    Josua sah mich an, dann die Männer, dann wieder mich.
    »Hast du vergessen, mir etwas zu erzählen?«
    »Er hat sich wie ein Emrod benommen, also hab ich ihm eine reingehauen.« (»Emrod« ist die biblische Bezeichnung für Hämorrhoiden.) Ich hörte Maggie im Nebenraum kichern.
    Josua wandte sich wieder den Kotzbrocken zu. »Levi,

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