Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Bibel nach Biff

Die Bibel nach Biff

Titel: Die Bibel nach Biff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
Vom Netzwerk:
Essen. Es war wirklich nett, aber wir müssen los.« Ich zog Josua am Kragen in die Höhe. Er war selbst etwas perplex. Nicht außer sich, wie unser Gastgeber, aber perplex.
    »Wartet«, sagte Jakan.
    »Eitriger Hundepenis!«, knurrte Maggie in keine bestimmte Richtung, aber ich glaube, alle wussten, wen sie meinte.
    »Ach, na gut, wir versuchen mal, ihr zu helfen«, sagte ich.
    »Josua, nimm einen Arm.« Ich schob ihn vorwärts, und Maggie packte sein Handgelenk. Ich ging um den Tisch und nahm ihren anderen Arm. »Wir müssen sie aus diesem Hort der Entweihung führen.«
    Maggies Fingernägel bohrten sich in meinen Arm, als ich sie anhob und sie sich von Josuas Handgelenk mitziehen ließ, wobei sie tat, als zappelte sie und wehrte sich. »Sei so gut und gib dir etwas Mühe, Josua«, flüsterte Maggie.
    Jakan und die Pharisäer drängten sich an der Tür. »Wir müssen sie in die Wüste bringen, um die Teufel auch wirklich auszutreiben«, rief ich. Ich zerrte sie - und Josua irgendwie mit ihr - auf die Straße und trat das schwere Tor ins Schloss.
    Maggie entspannte sich und stand auf. Ein Schwall von grünem Schaum rann von ihrer Brust. »Noch nicht aufhören, Maggie. Erst wenn wir weiter weg sind.«
    »Schweinefressender Ziegenficker!«
    »Schon besser.«
    »Hi, Maggie«, sagte Josua, nahm ihren Arm und half endlich mit.
    »Ich finde, trotz der kurzfristigen Ansage hat es erstaunlich gut geklappt«, sagte ich. »Wisst ihr, Pharisäer sind die besten Zeugen.«
    »Gehen wir zum Haus meines Bruders«, flüsterte sie. »Von dort aus können wir Bescheid sagen, dass ich nicht zu heilen bin.« Dann lauthals: »Rattenschänder!«
    »Ist schon okay, Maggie. Sie können uns nicht mehr hören.«
    »Ich weiß. Das galt euch. Wieso habt ihr siebzehn Jahre gebraucht, um mich da rauszuholen?«
    »Du bist wunderschön in Grün. Hab ich dir das schon mal gesagt?«
    »Mir geht nicht aus dem Sinn, dass es unmoralisch war«, sagte Josua.
    »Josh, Besessenheit mit Dämonen vorzutäuschen ist wie Senfkörner, oder nicht?«
    »Wieso ist es wie Senfkörner?«
    »Das weißt du nicht, was? Kommt einem gar nicht vor wie Senfkörner, oder? Weißt du jetzt, wie wir uns alle fühlen, wenn du irgendwas mit Senfkörnern vergleichst? Hm?«

    Im Hause Simons, des Aussätzigen, ging Josua zunächst allein zur Tür, damit Maggies Erscheinung ihrem Bruder und der Schwester nicht den Schreck ihres Lebens einjagte. Martha kam an die Tür. »Schalom, Martha. Ich bin Josua bar Josef aus Nazareth. Kennt Ihr mich noch von der Hochzeit in Kana? Ich habe Eure Schwester Maggie mitgebracht.«
    »Lasst mich mal überlegen.« Martha tippte mit dem Fingernagel an ihr Kinn, während sie ihre Erinnerung vor der nächtlichen Himmelskulisse durchforstete. »Wart Ihr der eine, der Wasser in Wein verwandelt hat? Gottes Sohn, richtig?«
    »Es gibt keinen Grund, so zu reagieren«, sagte Josua.
    Ich schob meinen Kopf hinter Joshs Schulter hervor. »Ich habe deiner Schwester ein Pulver gegeben, das sie ganz rot und grün eingeschäumt hat. Im Augenblick sieht sie etwas eklig aus.«
    »Das steht ihr sicher«, sagte Martha mit einem verzweifelten Seufzer. »Kommt rein.« Sie führte uns ins Haus. Ich blieb an der Tür stehen, während sich Josua am Tisch auf den Boden setzte. Martha brachte Maggie nach hinten ins Haus und half ihr, sich zu waschen. Es war ein - für unser Land - vergleichsweise großes Haus, wenn auch nicht annähernd so groß wie Jakans. Dennoch hatte sich Simon als Sohn eines Schmiedes gut gemacht. Nur sah ich Simon nirgends.
    »Komm, setz dich an den Tisch«, sagte Josua.
    »Nein, nein, ich steh hier gut an der Tür.« »Was ist los?«
    »Weißt du, wessen Haus das ist?«
    »Natürlich, das von Maggies Bruder Simon.«
    Ich sprach mit leiser Stimme: »Dem Krepralanken ...«
    »Komm, setz dich hin. Ich pass auf dich auf.«
    »Nein. Ich steh hier gut.«
    Da kam Simon von nebenan, mit einem Weinkrug und einem Tablett mit Bechern in seinen lumpenumwickelten Händen. Weißes Tuch verdeckte sein Gesicht, bis auf die Augen, die so klar und blau wie Maggies leuchteten.
    »Willkommen, Josua, Levi ... es ist lange her.«
    Wir hatten Simon als Kinder gekannt und viel Zeit mit ihm verbracht, als wir uns ständig vor der Schmiede von Maggies Vater herumtrieben, aber er war älter gewesen als wir, lernte damals das Handwerk seines Vaters und war viel zu ernsthaft, als dass er mit kleinen Jungen zu tun haben wollte. In meiner Erinnerung war er stark und groß, aber

Weitere Kostenlose Bücher