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Die Bibel nach Biff

Die Bibel nach Biff

Titel: Die Bibel nach Biff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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unten am Schiff, wenn du fertig bist, Matthäus.«
    Ich ging wieder zum Ufer hinüber, wo Jakobus und Johannes das Schiff so nah herangezogen hatten, dass wir hinüberwaten konnten. Josua beendete seine Segnung der Frauen und schickte sie mit einem Gleichnis über Flecken wieder zurück an ihre Wäsche.
    »Meine Herren«, rief ich. »Entschuldige, Jakobus, Johannes, und auch ihr, Petrus und Andreas. Ihr müsst euch in diesem Jahr keine Sorgen um eure Steuern machen. Das ist geregelt.«
    »Was?«, fragte Petrus. »Woher hast du das Geld ...«
    Ich drehte mich um und winkte Matthäus zu, der ans Ufer gelaufen kam. »Dieser nette Kerl ist der Zöllner Matthäus. Er will sich uns anschließen.«
    Matthäus blieb neben mir stehen und grinste wie ein Idiot, während er versuchte, wieder zu Atem zu kommen. »Hallo«, sagte er und winkte den Aposteln etwas lahm.
    »Willkommen, Matthäus«, sagte Josua. »Im Reich Gottes sind uns alle willkommen.« Josua schüttelte den Kopf, wandte sich um und watete zum Schiff hinaus.
    »Er liebt dich, Kleiner«, sagte ich. »Er liebt dich.«
    Und damit waren wir zehn.

    Josua schlief auf einem Haufen von Netzen ein, mit Petrus' Fischermütze im Gesicht. Bevor ich zur Ruhe kam, um mich in den Schlaf wiegen zu lassen, schickte ich Philippus zum Heck des Bootes, damit er Matthäus das Reich Gottes und den Heiligen Geist erklärte. (Ich dachte mir, dass Philippus' Sinn für Zahlen im Gespräch mit einem Zöllner vielleicht helfen konnte.)
    Die beiden Brüderpaare segelten das breite Schiff mit kleinem Segel ganz, ganz langsam. Mitten auf dem See hörte ich Petrus sagen: »Das gefällt mir nicht. Sieht nach einem Sturm aus.«
    Kerzengerade schreckte ich auf und sah zum Himmel, und tatsächlich zogen schwarze Wolken über die Berge im Osten, tief und schnell, sie griffen im Vorüberziehen mit Blitzen nach den Bäumen. Noch bevor ich mich aufsetzen konnte, brach eine Welle über dem niedrigen Dollbord und weichte mich bis auf die Haut durch.
    »Das gefällt mir nicht. Wir sollten umkehren«, rief Petrus, während ein Regenschauer über uns hinwegpeitschte. »Das Schiff ist überladen und der Tiefgang zu gering, um einen Sturm zu überstehen.«
    »Nicht gut. Nicht gut. Nicht gut«, betete Nathanael vor sich hin.
    Bartholomäus' Hunde bellten und heulten den Wind an. Jakobus und Andreas trimmten die Segel und brachten die Riemen ins Wasser. Petrus trat ans Heck, um Johannes mit dem langen Ruder zur Hand zu gehen. Die nächste Welle brach übers Dollbord hinweg, riss einen von Bartholomäus' Aposteln mit sich, eine Art räudigen Terrier.
    Im Boot stand uns das Wasser halbwegs bis zum Knie. Ich nahm mir einen Eimer und fing an zu schöpfen, gab Philippus Zeichen, dass er mir helfen sollte, doch er legte den abruptesten Fall von Seekrankheit hin, dessen Zeuge ich je werden durfte, und reiherte über die Reling.
    Ein Blitz traf den Mast, dass alles phosphorweiß aufleuchtete. Der Donner folgte auf dem Fuße, dass es mir in den Ohren klingelte. Eine von Josuas Sandalen schwamm im Boot an mir vorbei.
    »Wir sind verloren!«, heulte Bart. »Verloren!«
    Josua schob die Fischermütze von seinem Kopf und betrachtete das Chaos um sich herum. »Oh, ihr Kleingläubigen«, sagte er. Er winkte mit der Hand über den Himmel, und der Sturm legte sich. Einfach so. Schwarze Wolken zogen sich über die Berge zurück, Fluten wurden zu sanfter Dünung, und die Sonne schien so hell und heiß herab, dass unsere Kleider dampften. Ich langte über die Reling und zog das paddelnde Hündchen aus den Wellen.
    Josua hatte sich wieder hingelegt, mit der Mütze auf seinem Gesicht. »Sieht der Neue zu?«, flüsterte er.
    »Ja«, sagte ich.
    »Ist er beeindruckt?«
    »Sein Mund steht offen. Er sieht irgendwie leidgeprüft aus.«
    »Großartig. Weck mich, wenn wir da sind.«
    Ich weckte ihn, kurz bevor wir nach Gadara kamen, weil ein hünenhafter Irrer am Ufer auf uns wartete, mit Schaum vor dem Mund, wobei er schrie, Steine warf und immer wieder eine Hand voll Erde fraß.
    »Halt ein, Petrus« Die Segel waren gerefft, und wir ruderten ans Ufer.
    »Ich sollte Josua wecken«, meinte Petrus.
    »Nein, ist schon okay. Ich habe genügend Befehlsgewalt, wenn es um sabbernde Irre geht.« Dennoch gab ich dem Messias einen leichten Tritt. »Josh, ich glaube, da ist einer, den du dir ansehen solltest.«
    »Sieh nur, Petrus«, sagte Andreas und zeigte auf den Irren, »sein Haar ist genau wie deins.«
    Josua setzte sich auf, schob Petrus'

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