Die Bibel nach Biff
rauen Nippel über meine Wange strichen, und noch im selben Augenblick wuchs ein dicker Ast aus mir hervor.
»Die hier ist okay, Josh.«
Die anderen Huren stimmten ein wildes Geheul an, als wir meine Hure mitnahmen. (Wie ihr wisst, heulen die Sirenen eines Krankenwagens. Dass ich jedes Mal eine Erektion bekomme, wenn so einer am Hotel vorbeifährt, müsste morbid erscheinen, wenn man nicht die Geschichte kennt, wie Biff sich eine Hure kauft.) Die Hure hieß Set. Sie war anderthalb Köpfe größer als ich, mit Haut von der Farbe einer reifen Dattel, großen, braunen, golden gefleckten Augen und so schwarzem Haar, dass es im trüben Licht des Stalles bläulich glänzte. Sie war gebaut wie eine ideale Hure, breit, wo eine Hure breit sein sollte, schmal wo eine Hure schmal sein sollte, mit zarten Knöcheln und zartem Hals, mit robustem Gewissen, unerschrocken und zielstrebig, sobald sie ihr Geld bekommen hatte. Sie war Ägypterin, doch hatte sie Griechisch und etwas Latein gelernt, um den Diskurs ihres Gewerbes reibungsloser zu gestalten. Für unsere Situation war größere Kreativität vonnöten, als sie offenbar gewohnt war, aber nach einem schweren Seufzer murmelte sie etwas wie: »Wenn du einen Hebräer fickst, brauchst du im Bett noch Platz für seine Schuldgefühle«, dann zog sie mich in meine Bucht und schloss die Tür. (Ja, die Ställe wurden für Tiere genutzt. In der Bucht gegenüber von Josh stand ein Esel.)
»Also, was macht sie?«, fragte Josua.
»Sie zieht mir meine Kleider aus.«
»Und jetzt?«
»Sie zieht ihre Kleider aus. Oha. Autsch.« »Was? Treibt ihr Unzucht?«
»Nein, sie reibt ihren Leib an meinem, ganz leicht irgendwie. Wenn ich mich bewegen will, schlägt sie mir ins Gesicht.«
»Wie fühlt es sich an?«
»Was glaubst du wohl? Es fühlt sich an, als wenn dir einer ins Gesicht schlägt, Dussel.«
»Ich meine, wie fühlt sich ihr Leib an? Fühlst du dich sündig? Ist es, als würde sich Satan an dir reiben? Brennt es wie Feuer?«
»Ja, genau. Das trifft es ungefähr.«
»Du lügst.«
»Oh, wow.«
Dann sagte Josh etwas auf Griechisch, das ich nicht ganz verstand, und die Hure antwortete mehr oder weniger.
»Was hat sie gesagt?«, fragte Josh.
»Ich weiß nicht. Mein Griechisch ist ziemlich schlecht.«
»Meins nicht. Ich konnte nicht verstehen, was sie gesagt hat.«
»Sie hat den Mund voll.«
Set richtete sich auf. »Nicht voll«, sagte sie auf Griechisch.
»He, das habe ich verstanden!«
»Sie hat ihn im Mund?«
»Yeah.«
»Das ist abscheulich.«
»Es fühlt sich nicht abscheulich an.«
»Nicht?«
»Nein, Josh, ich muss dir sagen, das ist wirklich ... oh, mein Gott!«
»Was? Was ist los?«
»Sie zieht sich an.«
»Habt ihr fertig gesündigt? Das war's?«
Die Hure sagte etwas auf Griechisch, was ich nicht verstand.
»Was hat sie gesagt?«, fragte ich.
»Sie hat gesagt, dass du fertig bist. Für mehr haben wir nicht bezahlt.«
»Glaubst du, dass du jetzt begreifst, was Unzucht ist?«
»Nicht wirklich.«
»Na, dann gib ihr noch etwas Geld, Josua. Wir bleiben hier, bis du erfahren hast, was du wissen musst.«
»Du bist ein wahrer Freund, dass du das alles für mich erduldest.«
»Keine Ursache.«
»Nein, ehrlich«, sagte Josua. »Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde.«
»Der Spruch ist gut, Josh. Den solltest du dir merken.«
Dann meldete sich die Hure zu Wort. »Willst du wissen, was es mir bedeutet? Es ist ein Job. Was so viel heißt wie: Wenn du willst, dass es passiert, musst du dafür bezahlen. Genauso viel bedeutet es mir.« (Josua hat es mir später übersetzt.)
»Was hat sie gesagt?«, fragte ich.
»Sie will der Sünde Sold.«
»Welcher ist?«
»In diesem Fall drei Schekel.«
»Gemacht. Bezahl sie.«
So sehr ich mich auch mühte, und das tat ich wirklich, schien ich Josua nicht vermitteln zu können, was er wissen wollte. Im Laufe der folgenden Woche verbrauchte ich noch ein halbes Dutzend Huren und einen Großteil unseres Reisegeldes, doch begriff er es noch immer nicht. Ich deutete an, Josua solle vielleicht doch lieber beim Magier Balthasar in die Lehre gehen. Ehrlich gesagt, spürte ich inzwischen so ein brennendes Gefühl beim Pinkeln und war bereit, meinen Freund hinsichtlich seiner Unterrichtung in der Kunst der Sünde sich selbst zu überlassen.
»Es dauert vermutlich keine Woche, wenn wir den Seeweg nach Seleuzia nehmen, und dann ist es kaum noch ein Tagesmarsch landeinwärts
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