Die Bibel - Neues Leben
also?«
8 »Doch«, erwiderte der Knecht, »ich habe noch einen Viertel Silberschekel 13 , das will ich dem Mann Gottes geben, damit er uns den Weg sagt.« 9 Wenn die Menschen damals in Israel etwas von Gott wissen wollten, sagten sie: »Kommt, wir gehen zum Seher«, denn die heutigen Propheten wurden früher Seher genannt.
10 »Der Vorschlag ist gut«, sagte Saul zu seinem Knecht. »Komm, lass uns gehen!« Und sie machten sich auf den Weg in die Stadt, in der der Mann Gottes lebte.
11 Als sie den Aufstieg zur Stadt hinaufgingen, begegneten ihnen ein paar junge Frauen, die kamen, um Wasser zu holen. Saul und sein Knecht fragten sie: »Ist der Seher heute hier?«
12 »Ja«, antworteten sie. »Er ist gerade vor dir angekommen, um an einer öffentlichen Opferfeier oben auf der Anhöhe teilzunehmen. 13 Beeilt euch, damit ihr ihn noch erreicht, bevor er auf den Berg geht, um zu essen. Die Gäste werden nicht anfangen, bevor er da ist und das Essen gesegnet hat. Geht jetzt, dann werdet ihr ihn noch antreffen.«
14 Sie betraten die Stadt, und als sie durch die Stadtmitte gingen, kam ihnen Samuel entgegen. Er war im Begriff, auf den Berg zu steigen. 15 Der HERR hatte Samuel aber am Tag zuvor gesagt: 16 »Morgen um diese Zeit werde ich einen Mann aus dem Gebiet von Benjamin zu dir senden. Salbe ihn zum Anführer meines Volkes Israel. Er wird es vor den Philistern retten, denn ich habe Erbarmen mit meinem Volk und habe seine Schreie gehört.«
17 Als Samuel Saul bemerkte, sagte der HERR : »Das ist der Mann, den ich dir angekündigt habe! Er wird über mein Volk herrschen.«
18 In diesem Augenblick trat Saul im Torweg auf Samuel zu und fragte: »Kannst du mir bitte sagen, wo ich das Haus des Sehers finde?«
19 »Ich bin der Seher!«, antwortete Samuel. »Geh vor mir her auf die Anhöhe zur Opferstätte, wir wollen heute zusammen essen. Am Morgen werde ich dir sagen, was du wissen willst, und dich deines Weges ziehen lassen. 20 Und mach dir keine Sorgen um die Eselinnen, die vor drei Tagen verloren gingen, denn sie sind bereits wiedergefunden worden. Und wem gehört alles Wertvolle in Israel? Gehört es nicht dir und deiner ganzen Familie?«
21 Saul antwortete: »Aber ich stamme doch nur aus Benjamin, dem kleinsten Stamm in Israel, und meine Familie ist die unbedeutendste von allen Familien dieses Stammes! Warum sagst du so etwas zu mir?«
22 Samuel brachte Saul und seinen Knecht in die Halle und ließ sie an der Stirnseite des Tisches vor 30 geladenen Gästen Platz nehmen. 23 Dann wies er den Koch an: »Bring das Stück Fleisch her, das du zurückbehalten solltest.« 24 Der Koch brachte ein besonders gutes Stück Fleisch herein und legte es Saul vor. »Nimm es und iss«, sagte Samuel. »Ich habe es schon für dich zurücklegen lassen, als ich die anderen einlud.« Da aß Saul an jenem Tag mit Samuel.
25 Als sie von der Anhöhe der Stadt zurückgekehrt waren, nahm Samuel Saul mit hinauf auf das Dach des Hauses und richtete ihm dort einen Schlafplatz 14 26 und er legte sich schlafen. Am nächsten Morgen, bei Tagesanbruch, standen sie früh auf und Samuel rief zu Saul hinauf: »Steh auf! Es wird Zeit aufzubrechen. Ich will dich ein Stück begleiten.« Saul machte sich bereit und gemeinsam verließen sie das Haus. 27 Am Stadtrand befahl Samuel Saul: »Schick deinen Knecht voraus!« Als der Knecht gegangen war, sagte Samuel: »Bleib hier stehen, denn ich habe eine Botschaft für dich von Gott erhalten.«
10
Samuel salbt Saul zum König 1 Dann nahm Samuel ein Fläschchen Öl und goss es über Sauls Kopf aus. Er küsste ihn und sagte: »Ich tue das, weil der HERR dich zum Anführer seines Volkes Israel gesalbt hat. 2 Wenn du heute von mir weggehst, wirst du beim Grab Rahels bei Zelzach im Gebiet von Benjamin zwei Männer treffen. Sie werden dir sagen, dass die Eselinnen, die du gesucht hast, gefunden wurden. Dein Vater sorgt sich nicht mehr um die Eselinnen, sondern macht sich große Sorgen um dich und fragt: ›Was soll ich wegen meines Sohnes unternehmen?‹
3 Wenn du dann weitergehst und zur Eiche Tabor kommst, werden dir drei Männer entgegenkommen, die auf dem Weg zum Heiligtum Gottes nach Bethel sind. Der eine wird drei junge Ziegen bei sich haben, der andere drei Brote und der dritte einen Schlauch mit Wein. 4 Sie werden dich grüßen und dir zwei der Brote anbieten; und du sollst sie annehmen.
5 Dann wirst du nach Gibea Gottes kommen, wo Wachposten der Philister lagern. Und wenn du in die Stadt kommst, wirst du
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