Die Bienenkönigin
und Bee – so unterschiedlich und doch in vielem so auffällig ähnlich – ein und dieselbe, innerlich zwiegespaltene
Frau sein? Die Schlussszene im Janus Club, in der Priscilla und Bee miteinander zu verschmelzen scheinen, legt zumindest den
Verdacht nahe.
In den Ritualen des Janus Club lebt derweil auch Janus’ ursprüngliche Bedeutung fort: Nachdem Talbot sich Bee zur Mätresse
erwählt hat, findet unter den wachsamen Augen ihrer Patronin Maja – übrigens die Figur, die Gloria Vanderbilt bei einer Verfilmung
am liebsten spielen würde – ein
rite de passage
statt, ein Ritus, in dem Bee sozusagen offiziell in ihren neuen Status eingeführt wird. Dieser Ritus beginnt damit, dass Talbot
Götter anruft, die angesichts des im Club gepflegten Exotismus natürlich orientalisch sind, aber »zwei Gesichter« haben und
über »Vergangenheit und Zukunft« herrschen, und endet damit, dass Bee die Türschwelle von Akeru überschreitet. Mitten im New
York des 21. Jahrhunderts sind es also die Erkennungszeichen von Janus
patulcius
, die Talbot und Bee in eine aufregende neue Lebensphase geleiten.
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Informationen zum Buch
Nach dem Tod des berühmten Architekten Talbot Bingham stößt seine Witwe Priscilla auf ein Bündel in Purpur gebundener Briefe.
Diese stammen von einer Frau, die sich selbst »Bienenkönigin« nennt und die in freizügigster Art von den körperlichen Vergnügungen
schreibt, die sie mit Talbot genossen hat. Priscilla, die während ihrer zehn Ehejahre keine Freude an der körperlichen Liebe
empfand, ist geschockt. Voll brennender Neugier und mit zunehmender Besessenheit liest sie vom Doppelleben ihres Mannes, das
dieser im exklusiven Janus Club in Brooklyn führte. Sie erfährt von Züchtigungen und Liebkosungen und schamlosen Liebesritualen.
Zusehends verfällt auch Priscilla der Bienenkönigin, der sie am Ende wie einem Spiegelbild gegenübersteht. So ist die »Die
Bienenkönigin« nicht nur ein Buch der Begierde, sondern auch eines über die rätselhaften und unvereinbaren Gesichter einer
Frau.
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Informationen zur Autorin
GLORIA VANDERBILT hat vier Erinnerungsbücher und zwei Romane verfasst. Sie schreibt regelmäßig für zahlreiche Printmedien,
unter anderem die New York Times, Vanity Fair und Elle. Zweimal wurde ihr die Ehrendoktorwürde verliehen. Sie lebt in New
York City. Über ihre Romanheldin sagt sie: »Die Bienenkönigin, das bin natürlich ich.«
Teja Schwaner übertrug neben Diablo Cody und Rupert Everett u. a. Hunter S. Thompson, Nik Cohn und Karin Slaughter ins Deutsche.
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