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Die Bienenkönigin

Titel: Die Bienenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Abstoßungskraft symbolisiert. Da ich dich auf einem dunklen Weg ins Licht geleite, habe ich unser Paradies ›Akeru‹ genannt.
     Du wirst dessen Königin sein. Es ist urkundlich auf deinen Namen eingetragen, und seinem wie deinem Unterhalt stehen Geldmittel
     zur Verfügung, die bis in alle Ewigkeit reichen.«
    Obwohl man mir die Augen verbunden hatte, kann ich beschwören, dass so manche Kinnlade herunterfiel, als Du mir dieses so
     ungemein großzügige Geschenk offeriertest.
    »Komm, Bee, es wird Zeit, dass wir unsere Reise antreten.«
    Als Du mich fortführtest – wohin, weiß ich nicht – , rieselten Schneeflocken sanft auf mein Gesicht, und ich hörte Dein Flüstern: »Meine Bienenkönigin …«
    Die Reise im Flugzeug war lang und langweilig, und manchmal wurde mir bange, da Du so still an meiner Seite saßt, nicht meine
     Hand nahmst und auch nicht sprachst.
    Schließlich waren wir am Ziel. Ich hörte Wasser plätschern und nahm an, dass ein Bach nahe war, aber als
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Du mir die Maske abnahmst, stellte ich fest, dass ich neben einem Brunnen mitten auf dem Hof eines Hauses stand, hoch oben
     in den Bergen, mit Blick auf Täler, grüne Berge und in der Ferne das Meer. Und siehe! Ich mochte meinen Augen nicht trauen
     – dort unter uns im Tal tat sich das Einhorn gütlich an den Wiesenblumen. In lauer Luft, gestreichelt vom Duft des Nachtjasmins,
     nahmst Du unterm dunkelnden Himmel meine Hand und führtest mich durch ein Tor, über das sich Bougainvilleen in Blütenkaskaden
     ergossen, einem Haus entgegen, bis wir vor einer Doppeltür standen, die von Perlmuttintarsien in Ebenholz geschmückt war.
     Ich stand da und bestaunte die Feinheiten des Mosaiks einer doppelschwänzigen Sirene, über der in erhabenen Lettern nur das
     eine Wort zu lesen war – Akeru …
    »Die zwieschwänzige Sirene ist eine Meeresgöttin, deren Pose sich auf das weibliche Mysterium bezieht. Beachte das Emblem,
     das ich für dich gestaltet habe – eine Krone und eine Biene. Hier, zwischen ihren beiden Schwänzen.«
    Du öffnetest die Türen, führtest mich Haus und geleitetest mich durch farbenprächtige Räume.
    »Deine Farben, Bee, diejenigen, die am besten zu dir passen.«
    Smaragdgrün, ein blasses Taubengrau, das Orange des Honigapfels, das Gelb von Zitronen, das Grün des Chartreuse, hier und
     da purpurne Seidenkissen, und auf verspiegelten Tischen Kristallschalen mit aprikosen- und malvenfarbenen Rosen, Kübel mit
     gefleckten Gloxinien
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aus den Gärten, Porzellanschälchen mit Bouquets aus Duftpflanzen. Und schließlich unser Schlafgemach.
    Im Vergleich zur extravaganten Ausstattung der Räume, durch die wir geschritten waren, überraschte dessen Schlichtheit. Die
     Wände waren mit silbernem Teepapier tapeziert, die Böden weiß lackiert, dass sie glänzten wie Lackleder, und in der Mitte
     des Raums stand ein Baldachinbett, dessen Gazevorhänge sich im Lufthauch wiegten, der aus einem eingefriedeten Garten zu den
     weißen Türen hereinwehte. Draußen war ein Tisch zum Abendessen gedeckt, brannten Kerzen (von wessen Hand angezündet?). Aber
     statt dem Mahl zu frönen, hast Du mich zum ersten Mal geliebt, in meinem eigenen Haus, so zärtlich, so heftig, dass ich ohne
     Angst in Deinen Armen einschlief. (Niemals werde ich diese Liebesnacht vergessen.)
    Im Morgengrauen weckten mich die Pfautauben, die im Garten zärtlich gurrend Liebe machten. Aber glaub mir, mein Gebieter,
     eine Freude war es nicht, als ich nach Dir tastete und feststellen musste, dass ich allein war. In Panik rannte ich durchs
     leere Haus und hinaus in den Garten, wo eine in Schwarz gekleidete Frau auf mich zukam. Ihre Miene war ernst.
    »Mr. Talbot muss sich Geschäften widmen und ist daher früh am Morgen abgereist. Darf ich einen Einkaufsbummel vorschlagen
     – es gibt sehr schöne Geschäfte nahe Montecito in Santa Barbara. Oder vielleicht eine Spazierfahrt ans Meer? Der Wagen steht
     Ihnen zur Verfügung.«
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An jenem Tag lernte ich die am schwersten zu akzeptierende Regel kennen: Dass Deine Besuche rar sein können und dass zukünftige
     Besuche davon abhängen, inwieweit ich in meinem Auftreten Zeichen von Unzufriedenheit oder Eifersucht erkennen lasse. Glaub
     mir, Gebieter, du wirst keinen Grund haben, an meinem Verhalten zu zweifeln, mit dem ich beweisen werde (eher, als du vielleicht
     denkst) , dass ich – darf ich so frei sein, es vorzuschlagen? – häufigere Besuche verdiene. Darum geht es, denn wenn Du erscheinst,
    

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