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Die Bienenkönigin

Titel: Die Bienenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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zu der Oase macht, die er ist, und ich bin sicher, dass es
     keinen anderen Club auf der Welt gibt, dessen Mitglieder so herrschaftlich behandelt und mit so exquisitem Luxus verwöhnt
     werden. Ich weiß nur zu gut, dass sie erwartet hatte, Nadine bevorzugt zu sehen, aber als sie mich über Deine Entscheidung
     informierte, offenbarte sich ihr Ego in der Andeutung, insgeheim damit gerechnet zu haben,
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dass mir die Ehre zuteil werden würde. »Ja, Bee« , sagte sie mir, die ich ahnungslos dasaß, »schon bei deiner Ankunft im Janus Club ahnte ich eine Kreativität bei dir, die
     uns sehr dienlich sein würde – manche kreativen Menschen können sich anscheinend nur schwer ein Bild von ihrer Identität machen,
     und ich nahm an, du seist zu uns gekommen, um danach zu suchen. Talbot wird dir die Möglichkeiten bieten, sie zu finden. Du
     bist wie Lackmuspapier, kannst dich leicht mit anderen identifizieren, und obwohl du so viele Facetten besitzt wie ein geschliffener
     Diamant, mangelt es dir an Vertrauen in deine Einzigartigkeit, und daher hast du das intensive Bedürfnis, dich zu bestätigen
     und zu bewahren, was dir gefährdet scheint – die perfekte Qualifikation, eine Göttin zu werden, wie ich sie mir vorstelle.
     Aber ich kann dich gar nicht genug warnen – du musst immer festhalten, was dein Innerstes ausmacht. Das ist das Wesen des
     Erfolgs. Nimm auch Rat von Nadine an, die weitaus erfahrener ist als du, denn sie hat die Aufgabe hier bestens gemeistert
     – also, Kind, höre auf deine Mamacita: Sei nicht töricht.« Sprachlos saß ich vor ihr, als sie mir Glück wünschte und dazu
     erklärte: »Talbot braucht Ordnung in seinem Leben und hat daher einen Modus Vivendi aufgestellt: die REGELN.« Wie eine Mutter
     ermahnte sie mich, wenn ich die Verbindung mit ihm zum Erfolg führen und den Lohn dafür ernten wolle, sei es entscheidend,
     diese REGELN strikt einzuhalten. »Höre mir gut zu, Bee. Ich kenne Talbot sehr genau – zu echter Nähe ist er nicht fähig. Gedanken
     und Gefühle vorbehaltlos
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mit einer anderen Person zu teilen, so dass daraus fast ein neues Selbst erwächst, erscheint ihm als Bedrohung der uneingeschränkten
     inneren Freiheit, die für seine Arbeit unverzichtbar ist. Und wie alle genialen Künstler ist er starken Stimmungsschwankungen
     unterworfen, hat Energieausbrüche, ist selbstgerecht in seiner geistigen Gewandtheit und kaum fassbar in seinen Gedankensprüngen
     – all das zudem phasenweise überschattet von Reizbarkeit. Er ist zu großzügig, zu hochtrabend, geht zu leichtsinnig zu viele
     Risiken ein – seine Phantasie ist grenzenlos. Wenn du mit alledem umgehen kannst, dann nimm die Chance wahr – finde dich aber
     auch damit ab, dass sich bei ihm Orgien der Lust mit Orgien der Arbeit abwechseln. Obwohl er sich bei seiner Arbeit hemmungslos
     überstrapaziert, verspätet er sich bei der Erfüllung vertraglicher Zusagen fast immer. Dieses Territorium überlasse unbedingt
     seiner Frau Priscilla, die, wie man hört, in der Lage wäre, einen Konzern wie IBM zu leiten.« Ich bat Maja darum, mir mehr
     von ihr zu erzählen, aber sie schüttelte den Kopf. »Je weniger du von ihr weißt, desto besser – denk einfach nicht an sie.
     Sie hat nichts mit dir zu tun.«
    Das wird mir leichtfallen, denn ich denke ohnehin einzig und allein an Dich, überglücklich, dass Du mich erwählt hast. Ich
     wäre auf der Stelle in Ohnmacht gefallen, hätte ich an jenem ersten Abend vor Wochen, als du den Janus Club betratst, bereits
     gewusst, dass Du Dir zum Ziel gesetzt hattest, eine feste Liebhaberin zu suchen – oder »Mätresse« , wie Maja sagen würde. Wäre
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mir Deine Absicht klar gewesen, wie eingeschüchtert hätte ich reagiert, als Maja mir eröffnete, ich solle Zeit auf Deiner
     Yacht Sweet Pris verbringen. (Nadine war zuvor eingeladen gewesen.) Nach ihrer Rückkehr versuchte ich sie auszufragen, aber
     sie ließ mich abblitzen und sagte nur: »Es waren zauberhafte Tage in der Karibik.« Einen Monat später fand ich mich auf der
     Talcilla wieder, und die Zeit schien stillzustehen, als wir durch die warmen Gewässer glitten, in den blauen Grotten schwammen,
     mit Muße an Deck die köstlichen Mittagsmahlzeiten genossen, die Dein Meisterkoch Jean-Claude uns aus den Fischen bereitete,
     die wir am Morgen erst gefangen hatten. Und wenn wir dann, um der Sonnenglut zu entrinnen, in der Kühle Deiner Masterkabine
     Zuflucht gefunden hatten, erwecktest du meinen Körper

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