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Die bitter sueße Fortsetzung

Die bitter sueße Fortsetzung

Titel: Die bitter sueße Fortsetzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frieda Lamberti
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ich Sie hasse«, schreit sie laut.
   »Hass ist ein schlechter Ratgeber«, mischt Maria sich ein. »Lassen Sie sich von einer alten Frau einen guten Rat geben. Kein Mann ist es wert, dass eine Frau ihre Würde aufgibt. Und so wie Sie sich hier gerade aufführen, ist es nicht sehr würdevoll!« Wow, Maria. Das war ja mal eine weise Ansage, denke ich und sehe dem Abgang der Zicke mit einem Gefühl der Genugtuung zu.
   »Es wird auch Zeit, dass dein Martin endlich zu Potte kommt. Du musst dringend unter die Haube, meine Liebe. Deine Uhr tickt nämlich schon verdächtig laut!«

Nur noch einmal schlafen, dann ist es soweit. Martin kommt endlich nach Hause und die Schwestern im Krankenhaus freuen sich schon über die Auflösung des Großraumbüros, das er zwischenzeitlich aus seinem Krankenzimmer gemacht hat. Meiner heutigen Großmarkt Bestellung habe ich noch Spargel und Erdbeeren angefügt. Privat versteht sich. Ich werde ein leckeres Essen für uns beide zubereiten. Nicht Sergio, sondern Maurizio bringt die Lieferung. Ich sehe ihn seit Wochen das erste Mal wieder. Er weicht meinem Blick aus und ich stelle ihn wenig später auf der Einfahrt.
   »Warte bitte! Es ist doch wirklich dumm, dass wir uns aus dem Weg gehen. Sag, hast du zugegriffen und dir das Anwesen gekauft?« Aber er antwortet nicht auf meine Frage.
   »Mamma sagt, dass du und der Knilch bald heiraten werdet. Stimmt das?« Ich will auf diese Frage nicht antworten, allerdings scheint es mir der passende Moment zu sein, ein für alle Mal klarzustellen, dass ich nichts von ihm will.
   »Martins Scheidung läuft.«
   »Na dann! Erdbeeren und Spargel gehen aufs Haus. Guten Appetit.«
Ich sitze am Schreibtisch und kümmere mich um die lästige Buchhaltung, als ein »Bling« mich aus meinem Zahlenwerk reißt. Eine neue Mail. Von Huber. Kaufhaus Huber. Hoffentlich keine Reklamation, denn bezahlt hat er den Großauftrag auch noch nicht. Er bittet um Rückruf und ich greife gleich zum Hörer.
   »Das ging aber schnell. Hallo Frau Talbach.«
   »Herr Huber, hallo. War mit der Lieferung etwas nicht in Ordnung?«
   »Wie kommen Sie darauf? Nein, ganz im Gegenteil. Ich möchte mit Ihnen über einen Exklusiv Vertrag sprechen. Können Sie sich vorstellen, Ihre Senfsorten unter unserem Kaufhaus Label zu fertigen? Wir haben bereits ein kleines Sortiment mit eigenen Bio Delikatessen, in das sich Ihre Produkte wunderbar einfügen würden.«
   »Über welche Mengen sprechen Sie?« Huber macht eine kurze Pause. Er scheint in Unterlagen zu blättern.
   »Bisher haben sich sechs Ihrer Sorten zum Bestseller entwickelt. Das bedeutet, dass wir uns auf diese Kompositionen beschränken sollten.« Das klingt vernünftig, denke ich und wird den Herstellungsprozess deutlich vereinfachen. Ich lasse mir die Verkaufsschlager nennen und bin nicht überrascht, denn sie decken sich genau mit den Abverkäufen an meine Kleinabnehmer.
   »Das Bio Sortiment wird in allen Filialen und auch in unseren online Shop angeboten. Ich schätze mal vorsichtig 350.000 Einheiten pro Jahr.« Ich rechne im Kopf nach und überlege.
   »Wir sprechen doch wohl über garantierte Abnahmemengen?« Huber lacht und sagt »Ja. Aber den Preis müssen wir neu verhandeln.«
   »Herr Huber, jetzt bitte ich Sie aber. Sie sind doch vom Fach und kennen die Rohstoffknappheit von Bio Waren. Von den saisonalen Preisschwankungen mal ganz abgesehen. Günstiger ist es nur auf Kosten der Qualität möglich. Aber wenn künftig Ihr Name draufsteht, soll es mir recht sein.« Schon wieder lacht Huber und nennt mich eine harte Verhandlungspartnerin.
   »Wann soll es denn losgehen?«
   »So schnell wie möglich. Wir stehen kurz vor der Grillsaison.«
   »Na, dann setzen Sie mal schnell den Vertrag auf und wenn Sie Ihren Anspruch auf Mengenrabatt streichen, bin ich dabei.
   »Geht gleich in die Post. War mir ein Vergnügen, Frau Talbach.«
   »Ebenfalls.« Ich schreie laut auf und Maria fragt, was mich so jubeln lässt.
   »Mach einen Sekt auf! Es gibt Grund zu feiern!« Ich rufe Anja an und sie gratuliert mir laut schreiend durchs Telefon.
   »Lotte! Das sind mindestens 1000 bis 2000 Einheiten pro Tag. Wie willst du das schaffen?«
   »Wie, weiß ich im Moment noch nicht, aber dass ich es schaffen werde, steht mal fest wie das Amen in der Kirche.«
   »Woher kommt dein plötzlicher Elan?«
   »Morgen kommt der beste Motivationstrainer

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