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Die Blitzhochzeit

Die Blitzhochzeit

Titel: Die Blitzhochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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senkte den Kopf. „Entschuldige. Du hast Ernie und Selma versprochen, zu Weihnachten hier zu sein. Ich nehme an, du wirst dein Versprechen halten, oder?"
    „Was, zum, Teufel, denkst du von mir?" rief er ärgerlich. „Habe ich jemals mein Wort gebrochen?"
    „Nein", flüsterte sie. „Du hast immer gehalten, was du versprochen hast. Danke."
    Wütend schleuderte er seinen Mantel zu Boden. „Ich will deinen Dank nicht."
    „Was willst du dann?"
    „Das einzige, was du trotz deiner schönen Rede von heute Abend nicht zu geben bereit bist."
    „Du willst mein Vertrauen?" fragte sie verwundert. „Das hast du doch."
    „So?" Er lockerte seine Krawatte. „Beweise es mir."
    „Wie denn? Du hast keine Familie, die gerettet werden muß. Dein Ruf steht genauso wenig auf dem Spiel wie dein Job. Du hast keine Leiche im Keller, die ich großzügig übersehen könnte. Ich habe keine Möglichkeit, es dir zu beweisen."
    Sie wusste, dass dies nicht stimmte. Sie brauchte nur drei einfache Worte zu sagen und ihm zu verraten, was sie so sorgsam in ihrem Herzen verschlossen hatte. Alles in ihr sehnte sich danach, den magischen Satz auszusprechen, doch am Ende siegte die Furcht.
    Jonah wartete schweigend, während Nikki mit sich kämpfte.
    Von dem Verlangen beseelt, ihm den gewünschten Beweis zu liefern, ohne den letzten Rest von Kontrolle aufzugeben, stand sie auf. Sie öffnete den Reißverschluss ihres Kleides, das raschelnd zu Boden fiel. Zu ihrer maßlosen Enttäuschung machte er keinerlei Anstalten, ihr verführerisches Angebot anzunehmen oder abzulehnen.
    „Jonah, bitte ..." Nikki ließ ihre Hände über seine muskulöse Brust gleiten und legte die Arme um seinen Nacken.
    Er packte sie bei den Schultern. Einen Moment lang glaubte sie, er würde sie fortstoßen.
    Statt dessen zog er sie jedoch an sich und hielt sie schweigend fest. Nach einer kleinen Ewigkeit schob er die Finger in ihr Haar und betrachtete sie so eindringlich, als wollte er sich jede Einzelheit unauslöschlich einprägen.
    „Küss mich zum Abschied, Nikki", flüsterte er.
    Tränen schimmerten in ihren Augen. „Aber du fliegst doch erst morgen. Wir haben noch die ganze Nacht."
    Er schüttelte den Kopf. „Die Maschine startet sehr früh. Ich
    werde in einem der Hotels am Flughafen übernachten."
    Verzweifelt suchte sie nach einer Möglichkeit, ihn aufzuhalten. „Du musst noch packen."
    „Meine Reisetasche ist fertig."
    „Das war's also." Ihre Lippen zitterten verräterisch. „Du gehst."
    Jonah beugte sich zu ihr herab. Sein zärtlicher Kuss raubte ihr fast den Verstand. „Was hält mich hier noch?"
    Ohne ihre Antwort abzuwarten, ließ er sie los und hob seinen Mantel auf. Sekunden später war er fort.
    Die folgenden Tage waren die schlimmsten in Nikkis Leben. Wenn sie geglaubt hatte, ihr größter Fehler wäre es gewesen, Bert Wyman das Geld auszuhändigen, so erkannte sie jetzt, dass sie sich getäuscht hatte. Der Verlust von Jonah war viel schmerzlicher.
    Die einzige Entschuldigung, die sie dafür vorbringen konnte, war ihre Verwirrung. Der Schock über Erics und Kristas Verlobung unmittelbar nach der emotionsgeladenen Preisverleihung hatte sie derart in Panik versetzt, dass sie zu keinem klaren Gedanken mehr fähig gewesen war. Hätte sie Zeit gehabt, sich zu beruhigen, wäre alles vermutlich ganz anders gekommen. Nur ein paar Tage, um sich an die Tatsache zu gewöhnen, dass Jonah und sie sehr wohl einen Grund hatten, ihre Ehe fortzusetzen.
    Liebe.
    Und sie liebte Jonah, wenngleich sie nicht in der Lage gewesen war, ihm dies zu sagen.
    Nach stundenlangem Grübeln war sie zu dem Schluss gelangt, dass sie sich nicht davor fürchtete, es auszusprechen. Es war vielmehr seine mögliche Reaktion, die ihr angst machte.
    Was, wenn er ihre Liebe nicht erwiderte?
    Andererseits hatte er ihr immer wieder bewiesen, wie sehr er sich um sie sorgte. Er hatte ihr geholfen, ihre Probleme mit Kri-sta und Eric zu lösen, hatte ihre Familie vor einem Betrüger gerettet und ihren guten Ruf geschützt. Er hatte ihr beigestanden, als niemand sonst ihr glauben wollte.
    Und mit jeder zärtlichen Berührung hatte er ihr gezeigt, wie tief seine Gefühle für sie waren.
    „Beweise es mir", hatte er gesagt. Sie hatten zwar von Vertrauen gesprochen, aber gemeint hatte er Liebe.
    Plötzlich wusste Nikki, was sie zu tun hatte. Sie griff nach dem Telefon und betete im stillen, dass ihr noch genug Zeit blieb, ihren Plan in die Tat umzusetzen. Ein Fax abzuschicken und sich um die

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