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Die Blüte des Eukalyptus

Die Blüte des Eukalyptus

Titel: Die Blüte des Eukalyptus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Nicholls
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pfiff durch die Zähne, bis Polly Doyle ihm sanft den Ellbogen in die Rippen stieß.
    »Und da wir gerade beim Gesetz sind«, fuhr Jake fort, »ich habe den Buschtrommeln entnommen, dass Will Martens es wieder einmal geschafft hat. Er ist aus dem Gefängnis in Van Diemen getürmt und wurde zuletzt auf dem Weg zu einem Schiff gesehen, das nach Amerika auslaufen sollte. Auf deine Freiheit, Will!«
    Alle applaudierten, doch tief im Innern wusste Jake, dass am Ende des Weges nur wieder Norfolk Island auf Will wartete.
    Als er das Glas in Pearls Richtung hob, wurde Jake ernst. »Meine kleine Prinzessin ist wieder da, wo sie hingehört, dank meines Freundes, dem Yankee Benjamin Rogers, der heute leider nicht
bei uns sein kann. Wie soll man sich bei einem Mann bedanken, der einem die verlorene Tochter wiederbringt?« Jake berührte die silberne Schnalle seines Gürtels. »Und obendrein seinen Glücksbringer schenkt?«
    Er holte tief Luft. »Ich habe euch heute hierhergebeten, um euch eine frohe Botschaft zu verkünden.« Er wandte sich den beiden Gottesmännern zu. »Bloß keine Aufregung. Mit eurer Bibel hat es nichts zu tun!«
    Die Priester grinsten sich an.
    Jake warf seiner Mutter Molly einen bedeutungsvollen Blick zu. »Mein letztes Besäufnis ist lange her. Ich habe beschlossen, meinen Plan endlich umzusetzen und Rassepferde zu züchten.«
    Trotz der freudigen Zustimmung verzog Jake keine Miene.
    »Für 1845 habe ich mir einiges vorgenommen. Nachdem wir mit dem Doc das berühmte Hogmanay gefeiert haben, werde ich das neue Jahr damit beginnen, zwölf Monate in Ogden Park zu arbeiten. Jupiter’s Darling zeigt offensichtlich wenig Neigung, die Stuten dort zu beglücken. Terence Ogden meint, ich sei der Einzige, der das Problem lösen und ihm helfen könnte, eine neue Generation von siegreichen Rennpferden zu züchten.«
    Er sah, wie Daniel angesichts dieser überraschenden Neuigkeit die Stirn runzelte. Ogden Park war so weit entfernt, dass Jake gezwungen wäre, die Sarishan-Farm aufzugeben. Jake warf Keziah einen Blick zu, doch ihr Gesicht war wie eine Maske.
    »Das Geld, das ich in Ogden Park verdiene, will ich in die Sarishan-Farm investieren. Ich habe ein Riesenglück, dass sich der junge Dick Gideon mit Brans Hilfe um die Farm kümmern wird. Und die Bücher wird mein Partner Dan führen.«
    Er nickte George Hobson zu. »Dank George hat der Riese aus Glasgow, Sholto, seine Entlassungspapiere bekommen, daher kann er auf meiner Farm und in Ironbark zugleich arbeiten. Und ich? Nun ja, ich werde eben eine Weile weg sein.«
    Aus dem Augenwinkel sah Jake, dass Keziah kreidebleich wurde. War das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?

    »Ich danke Dan Browne und Bran Penrose dafür, dass sie während all der Probleme meine rechte und linke Hand waren. Unser Anwalt, Joseph Bloom, konnte heute leider nicht kommen.« Er nickte Keziah zu. »Er lässt dich herzlich grüßen. Er muss in Sydney Town darum kämpfen, einen weiteren armen Teufel vor dem Galgen zu retten. Wenn ich euch sage, dass Joe die Urkunde aufsetzte, die ich in der Hand halte, dann könnt ihr euch darauf verlassen, dass sie wasserdicht ist. Darin überschreibe ich Bran Penrose und seinen Erben das Land, auf dem die Schmiede steht. Hier, Kumpel, du hast es verdient!«
    Brans Augen waren verdächtig feucht, daher fuhr Jake schnell fort: »Für Dan kann ich nichts tun. Er ist vollauf damit beschäftigt, die Adligen zu porträtieren, und ihr wisst ja, dass es an ihnen keinen Mangel gibt!«
    Nachdem das Gelächter verebbt war, fuhr Jake fort: »Was Yosef Jakob Andersen Browne angeht, hier habe ich eine wichtige Botschaft für seine Mama.«
    Die Stille knisterte vor Spannung, als er auf Daniel zuging, der Mühe hatte, Yosie zurückzuhalten. Jake sah ihm in die Augen, seine Worte waren nur scheinbar beiläufig.
    »Ich sehe, dass du eine Menge zu tun hast, Dan. Wie wäre es, wenn ich dir das hier abnehme?«
    Dann band Jake dem Kleinen eine rote Schleife um den Hals. »Da, mein kleiner Rom. Hiermit erkennt dein Vater seinen Sohn an.«
    Daniel lächelte, er war dankbar, dass die Wahrheit über ihre Dreierbeziehung nicht offen ausgesprochen worden war, obwohl keiner von ihnen daran zweifelte, dass ihre engsten Freunde sie akzeptierten.
    Jake beobachtete, wie Keziah sich auf die Lippen biss. Verbirgt sie ihre Freude oder ihren Zorn? Mir wäre jede Reaktion recht.
    Er hörte, wie sein Pa flüsterte: »Molly, was ist los? Jake ist doch der Vater des Jungen, oder?«
    Woraufhin

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