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Die Blutgruft

Die Blutgruft

Titel: Die Blutgruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gelaufen ist, wie er es sich vorgestellt hat. Und deshalb müssen wir los.«
    Andy Morgan blies die Wangen auf und pustete die Luft aus. »Sie sind hier die Macher. Ich kann nicht viel dazu sagen. Ich will nur mein Leben und mein Boot retten.«
    »Das können Sie auch, wenn Sie hier auf uns warten«, sagte Abe. »Wir nehmen das Boot. Sie erklären uns den ungefähren Kurs, und den Rest erledigen wir.«
    Er wandte sich noch. Er schaute uns an. Wir konnten den Eindruck bekommen, dass es Abschiedsblicke waren. Schließlich gab er sich geschlagen und nickte.
    »Also gut, ich werde Ihnen einiges erklären. Es ist nicht viel. Kann sein, dass Sie Glück haben und den kleinen Hafen tatsächlich erreichen. Ich drücke Ihnen die Daumen.«
    Was er sagte, hörte sich nicht schwierig an.
    Dann brachte er noch eine Bitte vor.
    »Sie werden es vielleicht verstehen, aber ich möchte nicht mit dieser Gestalt da allein an Deck bleiben. Was... was... soll ich mit ihr denn tun?«
    »Gar nichts weiter«, sagte Suko. »Wir werden sie entsorgen.«
    Nicht wir taten es, sondern er. Suko packte die Gestalt, schleifte sie bis zur Reling und schleuderte sie darüber hinweg ins Wasser.
    »Zufrieden, Andy?«
    »Jetzt schon.«
    »Dann können wir ja los düsen...«
    ***
    Es war alles glatt gegangen beim Umsteigen von einem Boot in das andere. Morgan hatte den Haken gelöst und ihn zu uns hinabgeworfen. Suko ließ es sich nicht nehmen, den Außenborder anzustellen und das Boot zu lenken.
    Zuvor hatten wir die Wellen nicht so bemerkt. In diesem Kahn, der wesentlich kleiner war, bekamen wir die Unruhe des Meeres schon zu spüren.
    Der Motor war gut angesprungen. Suko blieb am Heck sitzen und bediente auch das Ruder. Der Kurs stand fest. Das Tempo wollte Suko nicht zu hoch drehen, und wir sorgten auch dafür, dass wir von der Dünung geschoben wurden.
    Abe und ich kauerten nebeneinander. Der G-man sah verbissen aus. Er musste einfach etwas sagen, und jedes Wort hörte sich irgendwie knirschend an. »Dabei habe ich gedacht, die vier Frauen irgendwie befreien zu können. Jetzt kann man sie nur erlösen. Gefallen kann mir so etwas nicht.«
    »Wem gefällt das schon?«
    »Bei euch ist es fast Routine.«
    »Nein, Abe, da irrst du dich. Die Fälle, mit denen wir konfrontiert werden, sind keine Routine, auch wenn es manchmal den Anschein hat. Irgendwie läuft jeder anders. Klar, wir kämpfen des Öfteren gegen Vampire. Sie gehören dank Dracula II auch zu unseren stärksten Feinden, aber die Umstände sind stets neu, und wir müssen uns immer darauf einstellen. Einfach ist es nicht.«
    »Das weiß ich, John. Nur habe ich normalerweise andere Aufgaben zu erledigen. Es gibt Momente in meinem Leben, da kann ich es einfach nicht begreifen, was da abläuft. Dass es diese Gestalten überhaupt gibt. Und nicht nur sie, wenn du verstehst.«
    »Das ist mir schon klar.«
    »Eben. Und deshalb...«, er winkte ab. »Lassen wir das. Wir können darüber diskutieren, wenn alles vorbei ist.«
    Ich verstand meinen Freund Abe Douglas. Auch ich geriet hin und wieder ins Grübeln, wenn ich über unsere Arbeit nachdachte, die sich immer am Rande des Wahnsinns entlangbewegte. Da konnten wir noch so oft mit den unmöglichsten und schrecklichsten Vorgängen konfrontiert werden, gewöhnen würden wir uns nie daran. Aber wir hatten es uns zur Aufgabe gemacht, gegen diese fremde und andere Welt anzukämpfen, und dabei würde es auch bleiben.
    Suko lenkte das Boot in stoischer Ruhe und hielt es auf Kurs. Das hofften wir zumindest. Unsere Blicke waren nach vorn gerichtet. Wir schauten über den Bug hinweg und warteten darauf, dass der große Schatten im Nebel auftauchte.
    Die Insel musste erscheinen. Sie konnte einfach nicht verschwunden sein. Sie war nicht Atlantis und innerhalb kürzester Zeit untergegangen. Aber die Zeit war relativ. Bestimmt tuckerten wir noch nicht lange über das Wasser, nur kam es uns länger vor, weil wir darauf warteten, dass endlich etwas passierte.
    Beim Ablegen hatten wir das Geräusch des Außenborders als ziemlich laut empfunden. Das hielt sich nun in Grenzen. Aber wer gute Ohren besaß, würde es hören können, auch diejenigen, die auf der Insel zurückgeblieben waren. Ich machte mir Gedanken darüber, wie sie sich verhalten würden und versuchte, mich in sie hineinzuversetzen. Würde ich mich auf der Insel aufhalten und den Außenborder hören, dann würde ich mich zum Rand begeben und auf das Boot warten. So stellte ich mich auf einen nicht eben netten

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