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Die Blutlinie

Die Blutlinie

Titel: Die Blutlinie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyn
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Sie Ihr Team.
    »Es war nicht nur ein Job für Sie, Smoky. Es war etwas, das Ihr Leben ausgemacht hat. Etwas, das zu dem gehört, was Sie sind. Wer Sie sind. Stimmen Sie mir zu?«
    »Ja. Das ist richtig.«
    »Und die Leute, mit denen Sie zusammenarbeiten – einige von ihnen sind Freunde?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Zwei von ihnen sind meine besten Freunde. Sie haben versucht, mir zu helfen, aber …«
    Er hob eine Augenbraue; eine Frage, auf die er die Antwort bereits wusste. »… aber Sie haben sie seit Ihrem Krankenhausaufenthalt nicht mehr gesehen.«
    Sie haben mich besucht, als ich wie eine Mumie in Gaze eingewickelt im Krankenhaus lag und mich fragte, warum ich noch am Leben bin. Als ich mir wünschte, tot zu sein. Sie wollten bleiben, doch ich bat sie zu gehen. Jede Menge Telefonanrufe folgten, die ich ausnahmslos auf meinen Anrufbeantworter auflaufen ließ. Ich habe nie zurückgerufen.
    »Ich wollte damals niemanden sehen. Und nachdem …« Ich breche stockend ab.
    »Nachdem was?«, bohrte er.
    Ich seufzte und deutete auf mein Gesicht. »Ich wollte nicht, dass sie mich so sehen. Ich glaube, ich könnte es nicht ertragen, wenn ich Mitleid in ihren Blicken erkenne. Es würde zu sehr wehtun.«
    Wir sprachen noch ein wenig darüber, und dann sagte er zu mir, der erste Schritt auf dem Weg, meine Waffe wieder in die Hand nehmen zu können, bestehe darin, meinen Freunden gegenüberzutreten.
    Und jetzt bin ich hier.
    Ich beiße die Zähne zusammen, rufe mir meine irische Starrköpfigkeit ins Gedächtnis und schiebe mich durch die Türen.
    Sie schließen sich in langsamer Lautlosigkeit hinter mir, und für eine Minute bin ich zwischen dem Marmorboden und der hohen Decke über mir gefangen. Ich fühle mich schutzlos, wie ein Kaninchen, das auf dem freien Feld überrascht wird.
    Ich durchschreite die Metalldetektoren des Sicherheitsbereichs und zeige meinen Dienstausweis. Der Wachmann ist aufmerksam, mit harten, umherwandernden Augen. Sie zucken ein wenig, als er die Narben bemerkt.
    »Ich wollte den Leuten vom CASMIRC und dem stellvertretenden Direktor Guten Tag sagen«, erzähle ich ihm, weil ich aus irgendeinem Grund das Gefühl habe, etwas sagen zu müssen.
    Er schenkt mir ein höfliches Lächeln – es interessiert ihn nicht. Ich fühle mich noch schutzloser und lächerlicher und gehe zur Lobby mit den Aufzügen, während ich mich leise verfluche.
    Schließlich stehe ich mit jemandem im Fahrstuhl, den ich nicht kenne und der es schafft, mein Unbehagen noch zu erhöhen (als wäre das überhaupt möglich), indem er seine heimlichen Seitenblicke auf mein Gesicht nur schlecht verbirgt. Ich tue mein Bestes, um es zu ignorieren, und als wir auf meiner Etage ankommen, verlasse ich den Aufzug vielleicht ein klein wenig schneller als üblich. Mein Herz hämmert.
    »Reiß dich zusammen, Barrett«, grolle ich vor mich hin. »Was erwartest du? Du siehst aus wie der Glöckner von Notre Dame! Reiß dich zusammen.«
    Die meiste Zeit über funktioniert es, wenn ich zu mir selbst rede, und das hier ist keine Ausnahme. Ich fühle mich besser. Ich gehe den Korridor hinunter, und dann stehe ich vor der Tür zu der Abteilung, die früher meine gewesen ist. Erneut steigt Angst in mir auf, verdrängt die Nonchalance, die ich aufgebracht habe. Es gibt Parallelen hier, denke ich. Ich bin durch diese Tür gegangen, ohne darüber nachzudenken, häufiger als ich zählen kann. Häufiger, als ich meine Waffe gezogen habe. Doch ich spüre eine ähnliche Angst, allerdings unterschwelliger.
    Mir wird bewusst, dass hinter dieser Tür das Leben liegt, das ich zurückgelassen habe. Die Leute, die dieses Leben ausmachen. Werden sie mich akzeptieren? Oder werden sie ein gebrochenes Etwas mit Monstermaske sehen, mich überschwänglich begrüßen und dann nach Hause schicken? Werde ich Augen voller Mitleid spüren, die Löcher in meinen Rücken brennen?
    Ich kann mir dieses Szenario mit einer Klarheit vorstellen, die mich erschreckt. Ich spüre Panik. Ich werfe einen nervösen Blick den Gang hinunter. Die Tür zum Aufzug steht noch offen. Ich muss nichts weiter tun als auf dem Absatz kehrtmachen und rennen. Rennen und weiterrennen. Rennen und rennen und rennen und rennen. Bis die Halbschuhe nass sind vom Schweiß, und mir eine Packung Marlboros kaufen und nach Hause gehen und rauchen und in der Dunkelheit vor mich hin kichern. Ohne Grund weinen, meine Narben anstarren und über die Freundlichkeit Fremder nachdenken. Der Gedanke gefällt mir so

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