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Die böse Brut

Die böse Brut

Titel: Die böse Brut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Moment auf ihn stürzen würde, zusammen mit der Treppe, deren Stufen sich als Einheit wie eine gewaltige Woge erhoben, um zusammen mit den Türmen auf ihn niederzustürzen, wobei sich hinter allem riesenhaft vergrößert die Knochenfratze des Todes zeigte.
    Es war eine furchtbare Vision, die Damiano zwang, seine Augen zu schließen.
    Es war warm in dieser Nacht, aber er spürte die Wärme nicht. Durch seinen Körper rann ein Kältestrom, der an den Füßen begann und bis in den Kopf stieg.
    Als er die Augen wieder öffnete, wusste er nicht, wie viele Sekunden verstrichen waren. Er schaute in die gleiche Richtung und spürte in seinem Körper einen Stich wie von einer langen gläsernen Klinge geführt.
    Der Caddy fuhr an!
    Aber nicht mehr geradeaus, nein, der Fahrer hatte den Rückwärtsgang eingelegt, und so rollte die schwere dunkle Limousine wieder den gleichen Weg zurück, den sie gekommen war.
    Der Junge wusste nicht, was er denken sollte.
    Er bewegte sich nicht. Gedanken rasten durch seinen Kopf, und er sah auch den hellen Rückscheinwerfer, der sein blasses Licht über das Kopfsteinpflaster warf.
    Er wurde nicht abgebremst. Er schwang über die Fahrbahn hinweg. Die Männer in ihm hatten die Scheiben nach unten fahren lassen und ihre Körper durch die Fenster gestreckt.
    Sie wussten Bescheid!
    Damiano war sich jetzt sicher. Sie wollten sich vergewissern. Er konnte sich nicht vorstellen, einen Fehler gemacht zu haben, aber jetzt musste er alles auf eine Karte setzen.
    Flucht! Ein Versteck!
    Es gab nur eines, und zwar die Kirche. Und der Weg dorthin führte über die Treppe, vor der er plötzlich keine Furcht mehr hatte...
    ***
    Damiano huschte sie hoch. Er hielt sich an der linken Seite, wo sich ein mächtiges Geländer aufbaute, dessen breiter Steinhandlauf durch Säulen gestützt wurde.
    Die beiden Laternen standen in der Mitte der Treppe und gaben ihren gelblichen Schein ab. Damiano wusste genau, dass er durch den Schein laufen musste, bevor sich die Limousine mit der großen Treppe auf einer Höhe befand.
    Er schaute nicht mehr zurück. Er nahm zwei Stufen auf einmal und hatte plötzlich das Gefühl, leicht wie ein Vogel zu sein. Dann sah er für einen Moment seinen eigenen Schatten, als er durch die Lichtinsel rannte.
    Das war schnell vorbei.
    Damit hatte er auch die Hälfte der Stufen hinter sich gebracht. Er rannte weiter, ohne sich ein einziges Mal umzudrehen, denn so etwas kostete Zeit.
    Wieder hörte er sein Herz schlagen. Das Trommeln vermischte sich mit seinen pfeifenden Atemzügen, und plötzlich geriet er ins Stolpern, weil er die Kante der vor ihm liegenden Stufe übersehen hatte.
    Es war zum Glück die letzte Stufe gewesen. Damiano fiel nach vorn, und reagierte dabei gut. Er streckte die Arme aus und fing seinen Sturz mit den Händen ab.
    Er ließ sich von seinem Instinkt leiten und beging nicht den Fehler, sich aufzurichten. Bei dem Fall hatte er sich nichts getan, so kroch er auf allen vieren auf die mächtige Mauer der Kirche zu. In ihrem Schatten blieb er liegen, und zwar auf der rechten Seite, den Rücken gegen das Gestein gedrückt, als sollte es ihm ein gewisses Wohlgefühl geben. Er musste sich erst sammeln und wieder normal zu Atem kommen. In seinem Kopf tuckerte es, die Brust schmerzte ihn, und er richtete den Blick nach vorn.
    Damiano sah das Pflaster vor der Kirche, das sich bis hin zum Beginn der Treppe zog. Es bestand aus großen, quadratischen Steinen, die einen schwachen Glanz abgaben. Der Blick reichte zwar bis zur ersten Stufe, aber nicht darüber hinweg, und das passte ihm nicht. Ihm fiel der Wagen wieder ein. Die Männer darin hatten ihn getäuscht und in Sicherheit gewiegt. Dann waren sie zurückgekommen, um sich alles aus der Nähe anzusehen. Sie waren zu viert. Er stand ihnen allein gegenüber. Sie waren die Falken, er die Maus.
    Aber er war ihnen entkommen, und nur das zählte für den Moment. Er hatte keine Verletzung erlitten, und so konnte er zunächst mal kräftig durchatmen.
    Er schaffte es auch, sich auf das zu konzentrieren, was ihn umgab.
    Fremde Geräusche waren nicht zu hören. Er sah auch nichts und musste seine Lage verändern, um erkennen zu können, was vor der Treppe ablief. Wieder richtete er sich nicht auf. Das jedem Menschen angeborene Warnsystem funktionierte auch bei ihm. Er war der Gejagte, und der suchte jede Gelegenheit, um seinen Häschern zu entkommen.
    Fast lautlos glitt er über das Gestein hinweg. Es war ein sehr warmer und sonnenreicher Tag

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