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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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wie die Heldengeschichten um Lil Ambrioth oder Gwyer Warhein«, meinte Ty.
    Ereal lehnte sich gegen ihre Satteltaschen. »Ich weiß nicht. Sieh dir doch an, was für Geschichten wir genau aus diesem Grund verpassen. Niemand hat je eine Historie der Grünen Reiter verfasst, und deshalb wissen wir viel zu wenig über unser
eigenes Erbe. Die Geschichten, die wir kennen, sind so ausgeschmückt, dass vor allem der Erste Reiter beinahe übermenschlich wirkt; die anderen Reiter und ihre Taten werden jedoch kaum erwähnt.«
    »Genau das meine ich ja«, sagte Barde. Er zog die Nadel durch das Tuch, und Ty bedachte ihn mit einem kritischen Blick. »Es gibt viele Generationen vergessener Reiter, und ich denke, das ist sehr traurig.«
    »Dann bin ich der Ansicht«, sagte Karigan, »dass die erste Geschichte von Ereal und Kranich handeln sollte.«
    Sie sahen sie alle an.
    »Kranich ist das schnellste Pferd im ganzen Land.« Sie warf Ereal einen Blick zu. »Wann hast du zum letzten Mal ein Rennen am Aeryonstag verloren?»
    Ereal zog die Brauen hoch und öffnete erstaunt den Mund. »Wir haben noch nie ein Rennen verloren!«
    Wieder lachte Barde. »Eine gute Idee, Karigan. Eine Geschichte über die beiden würde noch mehr Druck auf unseren guten Leutnant und das edle Pferd ausüben – sie würden es nicht ertragen können zu verlieren.«
    Ereal grinste. »Ich dachte, unter diesem Druck stünde ich bereits.«
    »Ein Offizier, der an Rennen teilnimmt.« Ty schüttelte missbilligend den Kopf, dann beobachtete er wiederum Bardes Nähversuche.
    »Und Hauptmann Mebstone hat nicht ein einziges Silberstück bei Wetten auf sie verloren«, fügte Barde mit einer gewissen Boshaftigkeit hinzu. »Geschichten entwickeln sowieso ein Eigenleben. Wer weiß, was die braven Bürger von Darden in zehn Jahren über das Mädchen erzählen werden, das im Nachthemd in ihre Stadt geritten kam?«
    »Sie werden gar nichts sagen, wenn du das Thema fallen
lässt«, sagte Karigan. Dann kam ihr der schreckliche Gedanke, dass dieser elende Vorfall vielleicht das Einzige in ihrem ganzen Leben sein mochte, was andere von ihr in Erinnerung behielten. Das Erbe ihres Lebens! Wie das ihre Tanten ärgern würde!
    Ty, der sich plötzlich nicht mehr beherrschen konnte, streckte die Hand aus. »Gib das her.« Er riss Barde die Näharbeit aus der Hand. »Schrecklich«, murmelte er, als er die Stiche sah. Er zog das Messer und trennte alles wieder auf.
    Ereal und Barde wechselten einen wissenden Blick. »Reiter Makellos« hatte wieder zugeschlagen, und Karigan sah zu, wie Ty den Ärmel geschickt mit ordentlichen, winzigen Stichen flickte.
    Barde lehnte sich auf die Ellbogen, zufrieden, Ty die Arbeit zu überlassen.
    »Ich glaube, wir brauchen wirklich ein Lied«, sagte er. »Als ich neulich nach Selium geritten bin, hat Karigans Freundin Estral ein altes Lied über den Ersten Reiter für mich ausgegraben. Es ist eins, an das sich die meisten Leute nicht mehr erinnern. Es heißt Schatten von Kendora Mor. Mor ist das alte Wort für Hügel. Kendora hat nicht als Ortsname überlebt, also könnte der Mor des Lieds sich überall in Sacoridien befinden.«
    Barde räusperte sich und begann mit seiner Baritonstimme ein Lied in schnellem Rhythmus:
    Heja, die Reiter reiten
Im Galopp vom Mor herab
Treib sie an, Lil
Die dunklen Clans greifen an, Lil

Reite die Erdriesen nieder
Der Mann mit der Krone aus Zweigen
Brennt weiße Stirnen schwarz
Reit sie nieder, Lil
Reite den Mor hinab
Reite pfeilschnell, Lil
Den Mor hinab, Lil
Und hüte dich vor den dunklen Clans …
    Das Lied handelte von einem verzweifelten Ritt bei Nacht – ein Angriff oder ein Rückzug? –, den Lil Ambrioth anführte. Da es überwiegend von seinem schnellen Rhythmus lebte, war die Geschichte bestenfalls vage. Aber wenn es tatsächlich um ein historisches Ereignis ginge, dann wären die Einzelheiten den zeitgenössischen Sängern und dem Publikum ohnehin bestens bekannt gewesen.
    »Es könnte einfach allein von der Person des Ersten Reiters inspiriert sein«, sagte Barde schließlich. »Vielleicht eine Sammlung von Ereignissen in ihrem Leben. Das Thema, den Feind zu töten und schneller als er zu sein, ist nicht besonders originell.«
    »Was ist mit den dunklen Clans gemeint?«, fragte Karigan.
    Barde zuckte die Achseln. »Estral denkt, es bezieht sich auf die Clans, die sich im Langen Krieg auf die Seite von Mornhavon gestellt haben.«
    Die Reiter schwiegen. Ereal schürte das Feuer mit einem Zweig und legte

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