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Die Bourne-Identität

Titel: Die Bourne-Identität Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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sah er es. Er wirbelte herum und stieß instinktiv d'Anjou zu Boden, als vier Schüsse aus einer Waffe peitschten, die eine dunkle Gestalt hielt, die neben der Reihe von Taxis stand. Ringsum splitterten Granitbrocken ab. Das war er! Die breiten, kräftigen Schultern, die vor ihm auftauchten, die schmalen Hüften, von dem eng einliegenden schwarzen Anzug betont ... Das dunkelhäutige Gesicht. Carlos!
    Carlos! Du mußt Carlos in die Falle locken! Cain ist für Charlie und Delta ist für Cain!
    Falsch!
    Treadstone finden! Eine Nachricht finden; für einen Mann! Du mußt Jason Bourne finden!
    Er glaubte wahnsinnig zu werden. Verschwommene Bilder aus der Vergangenheit vermischten sich mit der schrecklichen Realität und trieben ihn in ein Land, das er nicht mehr verstand. Es war, als hätte sein Hirn Türen, die sich öffneten und sich schlossen, die aufflogen, und wieder zukrachten. Licht, Dunkel - Licht. Ein Schmerz - diese scharfen, bohrenden Stiche in seinen Schläfen, Donner grollte, der ihn betäubte. Er lief hinter dem Mann in dem schwarzen Anzug mit dem weißen Seidentuch, das der sich vors Gesicht gebunden.hatte, her. Dann sah er die Augen und den Lauf der Pistole, drei dunkle Kreise, die auf ihn gerichtet waren - wie schwarze Löcher. Bergeron? ... War es Bergeron? War er das? Oder Zürich ... oder ... Keine Zeit!
    Er sprang nach links und rollte dann nach rechts aus der Feuerlinie. Kugeln peitschten gegen den Stein. Pfeifen der abprallenden Geschosse. Jason duckte sich hinter einem Wagen und sah zwischen den Rädern die schwarze Gestalt wegrennen. Der Schmerz blieb, aber der Donner hörte auf. Er kroch auf das Kopf Steinpflaster hinaus, erhob sich und rannte zu den Stufen des Louvre zurück.
    Was hatte er getan? D'Anjou war verschwunden. Wie war es dazu gekommen? Seine Falle war gar keine Falle. Seine eigene Strategie war gegen ihn eingesetzt worden und hatte dem einzigen Mann, der ihm die Antworten liefern konnte, die Flucht gestattet. Er war Carlos' Soldaten gefolgt, aber Carlos war ihm gefolgt! Seit der Rue Saint-Honore. Alles war umsonst; eine Übelkeit erregende Leere breitete sich in ihm aus.
    Und dann hörte er die Worte, sie kamen hinter einem parkenden Wagen hervor, und jetzt tauchte Philippe d'Anjou vorsichtig auf.
    »Tam Quan ist nie sehr weit entfernt, scheint es. Wo wollen wir hingehen, Delta? Hier können wir nicht bleiben.«
    Sie saßen in einer von einem Vorhang verdeckten Nische in einem überfüllten Café an der Rue Pilon, einer kleinen Nebenstraße in Montmartre. D'Anjou nippte an seinem doppelten Brandy, und seine Stimme war leise, nachdenklich.
    »Ich werde nach Asien zurückkehren«, sagte er. »Nach Singapur oder Hongkong, oder vielleicht sogar den Seychellen. Frankreich war nie besonders gut für mich, und jetzt ist es tödlich.«
    »Das müssen Sie vielleicht nicht«, sagte Bourne und schluckte den Whisky hinunter, spürte, wie die warme Flüssigkeit sich schnell ausbreitete und ein wohliges Gefühl erzeugte. »Das, was ich vorhin gesagt habe, war mir ernst. Sie sagen mir, was ich wissen möchte. Und ich verrate Ihnen -« Er hielt inne, Zweifel überkamen ihn; nein, er würde es wagen. »Ich verrate Ihnen, wer Carlos ist.«
    »Das interessiert mich nicht im entferntesten«, erwiderte der ehemalige Medusa -Mann und musterte Jason scharf. »Ich werde Ihnen sagen, was ich kann. Warum sollte ich irgend etwas verschweigen? Ich gehe ganz bestimmt nicht zur Polizei. Aber ich möchte nicht in die Sache hineingezogen werden.«
    »Sie sind nicht einmal neugierig?«
    »Das habe ich mir abgewöhnt. Also stellen Sie Ihre Fragen und dann können Sie mich ja in Erstaunen versetzen.«
    »Sie werden schockiert sein.«
    Ohne Warnung sagte d'Anjou leise den Namen. »Bergeron?«
    Jason machte keine Bewegung; er starrte den Älteren sprachlos an. D'Anjou fuhr fort:
    »Ich habe immer wieder darüber nachgedacht. Jedesmal, wenn wir miteinander sprechen, sehe ich ihn an und frage mich. Aber dann komme ich immer wieder zu demselben negativen Schluß.«
    »Warum?« unterbrach Bourne.
    »Damit wir uns richtig verstehen, ich bin nicht sicher - ich habe nur einfach das Gefühl, daß es falsch ist. Vielleicht weil ich mehr von René Bergeron über Carlos erfahren habe als von sonst jemandem. Er ist von Carlos besessen; er hat jahrelang für ihn gearbeitet und ist ungeheuer stolz auf das Vertrauen, das er genießt. Was den Verdacht entkräftet, ist, daß er zuviel über ihn redet.«
    »Das Ego, das durch den

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