Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Bourne-Identität

Titel: Die Bourne-Identität Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
ist sinnlos -«
    »»Bitte«, unterbrach Bourne.
    »Also gut. Sie haben sich einverstanden erklärt, Cain zu werden. Cain, der Mörder, der überall seine Hand im Spiel hat, ein Phantom, das nie tatsächlich existierte. Der große Gegenspieler Carlos! Die Absicht ist klar zu erkennen; Carlos herausfordern - Carlos in die Enge treiben, ihm die Leute abspenstig machen, seine Organisation von innen heraus auszuhöhlen. Es ging darum, Carlos aus der Reserve zu locken und ihn unschädlich zu machen. Das war die Übereinkunft, die Sie mit den Amerikanern geschlossen haben.«
    Vor Jasons Augen begann es sich zu drehen. Erinnerungen kehrten bruchstückhaft in sein Bewußtsein.
    »Dann sind die Amerikaner -« Bourne sprach den Satz nicht zu Ende und hoffte in diesem kurzen Augenblick der Qual, daß d'Anjou das für ihn tun würde.
    »Ja«, sagte der andere. »Treadstone Seventy-One. Die am besten kontrollierte Einheit der amerikanischen Abwehr seit den Consular Operations des State Departments. Vom selben Mann geschaffen, der Medusa gebaut hat. David Abbott.«
    »Der Mönch«, sagte Jason. Wie von selbst waren ihm diese Worte von den Lippen gekommen. Eine Türe tat sich in der Ferne auf, Helligkeit strömte herein.
    »Natürlich. An wen sonst würde er herantreten, um die Rolle des Cain zu spielen, als an den Mann von Medusa, der als Delta bekannt war? Wie gesagt, ich wußte das im ersten Augenblick, als ich Sie sah.«
    »Eine Rolle -« Bourne hielt inne, das Licht wurde heller, warm, aber nicht blendend.
    D'Anjou lehnte sich nicht vor. »An diesem Punkt natürlich paßte das, was ich hörte und das, was ich mir zusammenreimte, nicht mehr zusammen. Es hieß, daß Jason Bourne den Auftrag aus Gründen annahm, von denen ich wußte, daß sie nicht stimmen konnten. Ich war dabei, die anderen nicht; sie konnten das nicht wissen.«
    »Was haben diese anderen gesagt? Was haben Sie gehört?«
    »Daß Sie ein amerikanischer Abwehroffizier wären, vermutlich aus dem Militär. Können Sie sich das vorstellen. Sie, Delta! Der Mann, der die Amerikaner verachtete. Ich sagte Bergeron, daß das unmöglich wäre, aber ich bin nicht sicher, ob er mir glaubte.«
    »Was haben Sie ihm gesagt?«
    »Was ich glaubte. Was ich immer noch glaube. Es war nicht Geld - kein Betrag hätte Sie dazu bringen können -, es mußte etwas anderes sein. Ich glaube, Sie taten es aus demselben Grund, aus dem vor elf Jahren so viele bei Medusa mitmachten. Um irgendwo eine Rechnung zu begleichen, um ein anderes Leben zu beginnen, glaube ich.«
    »Wahrscheinlich haben Sie recht«, sagte Jason und hielt den Atem an. Es leuchtete ein. Eine Botschaft wurde gesandt. Das könnte es sein. Du mußt die Botschaft finden. Den Sender. Treadstone!
    »Um zurück zu Delta zu kommen«, fuhr d'Anjou fort. »Wer war er? Dieser gebildete, seltsam stille Mann, der sich im Dschungel in eine tödliche Waffe verwandeln konnte. Der sich und andere zu Leistungen anstachelte, die das Menschenmögliche überstiegen, ohne daß es einen Grund dafür gab. Wir begriffen das nie.«
    »Das war auch nie notwendig. Gibt es noch etwas, das Sie mir sagen können? Wissen sie den präzisen Aufenthalt von Treadstone?«
    »Sicher. Ich habe es von Bergeron erfahren. Eine Wohnung in New York City, an der östlichen Einundsiebzigsten Straße.«
    »Nummer hundertneununddreißig. Stimmt das nicht?«
    »Möglich ... noch etwas?«
    »Nur etwas, das Sie offensichtlich wissen, etwas, dessen Strategie, wie ich zugebe, mir unverständlich ist.«
    »Und das wäre?«
    »Daß die Amerikaner glauben, Sie hätten die Seiten gewechselt. Besser gesagt, sie wollen Carlos weismachen, Sie hätten die Seiten gewechselt.«
    »Warum?« Langsam begann es ihm zu dämmern!
    »Sie haben lange Zeit nichts mehr von Cain gehört, wissen nicht, wo er sich aufhält, geschweige denn, was er tut. Ein obskurer Bankdiebstahl ...«
    Das war es. Die Nachricht. Das Schweigen. Die Monate in Port Noir. Der Wahnsinn in Zürich, das Massaker in Paris. Niemand konnte wissen, was geschehen war. Man ließ ihn wissen, daß er aus dem Untergrund hervorkommen solle. Du hast recht gehabt, Marie, meine Liebe, meine Allerliebste. Du hast von Anfang an recht gehabt.
    »Sonst also nichts?« fragte Bourne und versuchte, die Ungeduld in seiner Stimme zu verbergen, weil ihn jetzt jede Faser seines Wesens danach drängte, zu Marie zurückzukehren.
    »Das ist alles, was ich weiß - aber verstehen Sie bitte, man hat mir das alles nie gesagt. Man hat mich wegen meines

Weitere Kostenlose Bücher