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Die Bourne-Identität

Titel: Die Bourne-Identität Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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herausrennen, nach links oder rechts, oder ein argloses Opfer anspringen, es über das Geländer schleudern, hinunter in die Tiefe.
    Bourne schob sich nach rechts, nahm seine Waffe in die linke Hand und griff in den Gürtel, in den er den Revolver mit dem Schalldämpfer gesteckt hatte. Einen halben Meter von dem Eingang entfernt streckte er seinen Arm, der die Automaticpistole hielt, und preßte sich in die Nische.
    » Was ist ...?« Ein Arm tauchte auf. Jason feuerte einmal, zerschmetterte die Hand. »Ah!« Die Gestalt taumelte nach vorn, außerstande, die eigene Waffe abzufeuern. Bourne schoß erneut, diesmal traf er den Mann am Schenkel, worauf der auf dem Boden zusammenbrach, sich wand und jammerte. Jason trat einen Schritt vor und kniete nieder. Er drückte dem Mann das Knie in die Brust und hielt ihm die Pistole an den Kopf.
    »Ist noch jemand unten?«
    »Nein«, sagte der Mann und zuckte vor Schmerz zusammen.
    »Wir sind nur zwei. Man hat uns bezahlt.«
    »Wer?«
    »Das wissen Sie selbst.«
    »Ein Mann namens Carlos?«
    »Das beantworte ich nicht. Lieber töten Sie mich.«
    »Woher wußten Sie, daß ich hier bin?«
    »Von Chernak.«
    »Er ist tot.«
    »Jetzt schon. Nicht gestern. Wir erhielten Nachricht, daß Sie leben. Daraufhin haben wir jeden überprüft ... überall. Chernak wußte es.«
    Bourne setzte alles auf eine Karte. »Sie lügen!« Er stieß dem Mann den Lauf seiner Waffe gegen den Hals. »Ich habe Chernak nie etwas von der Brauerstraße gesagt.«
    Wieder zuckte der Mann zusammen, sein Hals krümmte sich. »Das mußten Sie vielleicht gar nicht. Das Nazischwein hatte überall seine Informanten. Warum nicht auch in der Brauerstraße? Er konnte Sie beschreiben. Wer konnte das sonst noch?«
    »Ein Mann im >Drei Alpenhäuser<.«
    »Wir haben nie von einem solchen Mann gehört.«
    »Wer ist wir?«
    Der Mann schluckte, die Lippen vor Schmerz verzerrt. »Geschäftsleute ... nur Geschäftsleute.«
    »Und Ihr Geschäft ist das Töten.«
    »Sie sind ein seltsamer Mann. Aber nein, so ist es nicht. Sie sollten irgendwo hingebracht werden. Ich sollte Sie nicht umbringen.«
    »Wohin?«
    »Das sollten wir über Autofunk erfahren.«
    »Großartig!« sagte Jason ausdruckslos. »Sie sind ja richtig hilfsbereit. Wo steht Ihr Wagen?«
    »Vor dem Eingang.«
    »Die Schlüssel.« Er würde ihn durch das Funkgerät identifizieren.
    Der Mann versuchte Widerstand zu leisten; er drückte Bournes Knie weg und fing an, sich zur Wand zu wälzen. »Nein!«
    »Sie haben keine Wahl.« Jason schmetterte ihm den Pistolenkolben an den Kopf.
    Der Mann brach zusammen.
    Bourne fand die Schlüssel - es waren drei in einem ledernen Etui -, nahm dem Mann die Waffe weg und steckte sie sich in die Tasche. Sie war kleiner als die, die er in der Hand hielt, und hatte keinen Schalldämpfer, was die Behauptung bestätigte, daß er verschleppt, nicht getötet werden sollte. Der blonde Mann im Obergeschoß hatte als Vorhut gearbeitet und brauchte daher eine schallgedämpfte Waffe, um - falls nötig - die Zielperson zu verwunden. Aber ein ungedämpfter Schuß hätte zu Komplikationen geführt. Der Schweizer im ersten Stock sollte dem anderen Hilfe leisten, und seine Waffe als sichtbare Drohung eingesetzt werden.
    Warum befand er sich dann aber im ersten Stock? Warum war er seinem Kollegen nicht gefolgt? Irgend etwas war hier seltsam, aber jetzt war einfach nicht die Zeit, über irgendwelche Taktiken nachzudenken. Draußen auf der Straße stand ein Auto, und er besaß die Schlüssel dafür.
    Er durfte nichts außer acht lassen. Die dritte Waffe.
    Er erhob sich unter Schmerzen und griff nach dem Revolver, den er dem Franzosen in dem Lift der Gemeinschaftsbank abgenommen hatte. Er zog sein linkes Hosenbein hoch und schob ihn in den elastischen Strumpf. Dort war die Waffe sicher.
    Er hielt inne, um Atem zu schöpfen. Dann ging er zur Treppe, wobei ihm sehr wohl bewußt war, daß der Schmerz an seiner linken Schulter plötzlich viel ausgeprägter war und die Lähmung sich schnell ausbreitete. Hoffentlich würde er fahren können.
    Als er die fünfte Stufe erreichte, blieb er plötzlich stehen und lauschte. Da war nichts; der Verwundete mochte sich ungeschickt verhalten haben, aber er hatte die Wahrheit gesprochen. Jason eilte die Treppe hinunter. Er würde -irgendwie - Zürich verlassen und - irgendwo - einen Arzt finden.
    Er hatte keine Schwierigkeiten, den Wagen zu entdecken. Die große, sehr gepflegte Limousine unterschied sich deutlich von den

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